Horváth-Studie: Schweizer Wirtschaftslenker befürchten massive Auswirkung der Abkopplung des Franken vom Euro
22.01.2015 / ID: 185414
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Knapp drei Viertel (72 Prozent) der über 140 Schweizer Topmanager, die sich an einer aktuellen Umfrage der Managementberatung Horváth & Partners beteiligt haben, stimmen der Aussage von Swatch-CEO Nick Hayek zu, dass die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank, den Kurs des Franken nicht mehr an den Euro zu binden, einem "Tsunami" für die Schweizer Industrie gleichkommt. 93 Prozent der Teilnehmer erwarten negative Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft insgesamt, mehr als 80 Prozent befürchten konkrete Einbrüche in ihrer eigenen Branche.
Die Mehrheit der Teilnehmer geht davon aus, dass der Wert des Schweizer Franken im Laufe des Jahres weder gegenüber dem Euro noch gegenüber dem US Dollar deutlich nachgeben wird. 74 Prozent erwarten, dass der Wechselkurs des Euro bis Ende 2015 bei maximal 1,05 Franken oder darunter liegen wird. Sollte diese Prognose eintreten, dann rechnen 72 Prozent der Befragten damit, dass dies erhebliche Auswirkungen auf ihr Unternehmen haben wird. Die derzeitigen Kosten- und Erlösstrukturen würden damit mittelfristig unhaltbar werden. Anpassungen der Strategie sowie der Organisations- und Kostenstrukturen seien dann wohl unvermeidbar.
Andrew Mountfield, Geschäftsführer von Horváth & Partners Schweiz, erwartet eine Neujustierung der Managementthemen, die die Unternehmen 2015 anpacken wollen. "Die Ergebnisse unserer Befragung zeigen sehr deutlich, dass das Thema Kostensenkung jetzt zurück auf die Management-Agenda vieler Unternehmen kommt. Knapp 60 Prozent der Studienteilnehmer wollen sich in den nächsten Monaten aktiv damit beschäftigen, wie sie ausgewählte Teile ihrer Wertschöpfungsprozesse in das Ausland verlagern können. Outsourcing von Overhead-Funktionen wird ebenfalls von einer Mehrheit der Teilnehmer als eine der Top-3-Prioritäten genannt. Daraus lässt sich schliessen, dass die meisten Schweizer Unternehmen - anders als von der SNB-Führung erwartet - offenbar die Zeitspanne von 2011 bis 2014 mit den gekoppelten Wechselkursen nicht als Übergangsfrist genutzt haben, um strukturelle Anpassungen zur Vorbereitung auf eine mögliche deutliche Aufwertung des Schweizer Franken in Folge flexibler Wechselkurse vorzunehmen."
Gemäß den Ergebnissen der Befragung werden Effizienzverbesserungsmaßnahmen für Produktion, Logistik und Einkauf Vorrang vor Wachstumsstrategien haben, da die Manager fest von einer Abschwächung der Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz ausgehen. Dies wird voraussichtlich auch Nebenwirkungen auf weitere Branchen haben. Denn zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, dass sie ihre Ausgaben aktiv verringern und ihre Investitions- und Projektportfolios einem kritischen Blick unterziehen werden.
Am stärksten von der Aufwertung des Schweizer Franken betroffen sind die großen Banken und Versicherungen, Energieversorger mit hohen Umsatzanteilen, die von Strompreisen auf Euro-Basis abhängen, sowie Konsum- und Industriegüterhersteller mit heimischer Produktion. Weniger betroffen werden voraussichtlich multinationale Konsumgüter- und Life-Science-Unternehmen sowie die Kantonal- und Regionalbanken sein.
Paradoxerweise stimmen 88 Prozent der Teilnehmer der Aussage zu, dass die Schweiz trotz der negativen Auswirkungen der Aufwertung des Franken mit dem Schritt der Abkopplung des Wechselkurses wieder Flexibilität in der Geldpolitik zurückgewonnen hat und davon auf lange Sicht profitieren wird.
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