Studie bestätigt: Der Restrukturierungsbedarf in Europa wird weiter zunehmen!
02.04.2015 / ID: 191913
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Die Unternehmensberatung CIC Consultingpartner hat gemeinsam mit seinem europäischen Netzwerk, der ERS European Restructuring Solutions, mehr als 1000 Sanierungsexperten aus Banken, Beteiligungsgesellschaften und Industrie zum Thema "Auswirkungen der europäischen Finanz- und Wirtschaftskrise auf den Restrukturierungsmarkt" befragt. Laut Studie wird sich der Restrukturierungsbedarf in den wesentlichen europäischen Märkten weiter verstärken.
Als Auslöser der europäischen Finanz- und Wirtschaftskrise gilt maßgeblich die US Subprime Krise von 2008, als Krisenursache die unzureichende globale Bankenregulierung. Krisenverstärkend wirkt die hohe Staatsverschuldung im Zusammenhang mit dem günstigen Finanzierungszugang durch den Euro. In Deutschland gilt vor allem die öffentliche Haushaltsverschuldung als wesentliche Krisenursache, während diese z.B. in Spanien weniger im Vordergrund steht. Alle Teilnehmer bestätigen, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise aktuell in ihrem Land anhält und sich das Finanz- und Wirtschaftssystem bisher noch nicht erholt hat. Begründet wird dies mit unzureichenden strukturellen Veränderungen. Es fehlt unverändert an staatlicher Konsolidierung, Bürokratieabbau und Investitionsprogrammen. Auch der Euro wird als krisenbeeinflussend bewertet. Während Deutschland und Spanien ihn eher als stabilisierend beurteilen, wird er in Großbritannien eindeutig als krisenverstärkend angesehen. Vergleicht man die bisherigen Maßnahmen der einzelnen Länder zur Reduzierung ihrer Staatsverschuldung, sind alle Teilnehmer der Meinung, dass diese unzureichend sind. Ein ähnliches Bild spiegelt sich in den Maßnahmen zur Bankenregulierung wider. Ein Großteil der Teilnehmer aus Großbritannien und Spanien empfinden die Finanzmärkte als zu wenig reguliert. Demgegenüber betrachtet in Deutschland eine kleine Mehrheit den Finanzmarkt als überreguliert. In allen Ländern ist man sich jedoch einig, dass der Bankenstresstest keine wirkungsvolle Maßnahme zur zukünftigen Vermeidung von Bankenkrisen ist.
Die EZB spielt eine entscheidende Rolle in der Krisenbewältigung. Ihre Geldmarktpolitik bildet den Handlungsrahmen für Entscheidungen von Banken und Investoren und beeinflusst damit die Entwicklung der Märkte. Trotz konsequenter Beibehaltung der expansiven Geldpolitik sind alle Teilnehmer durchgängig der Meinung, dass die Maßnahmen der EZB zur Krisenbewältigung nicht ausreichen. Dabei werden in Spanien und Großbritannien die anhaltenden Zinssenkungen als stabilisierend für die Wirtschaft eingeschätzt. In Deutschland wird der Niedrigzinspolitik dagegen nahezu keinen Einfluss auf die Wirtschaftsentwicklung beigemessen, sondern nur als Beitrag zum Abbau der Staatsverschuldung verstanden. Sparer werden damit im Entschuldungsprozess der Staaten quasi enteignet. Auch die Wirksamkeit der zusätzlich unterstützenden Maßnahmen der EZB bewerten die Länder unterschiedlich. Während in Spanien der Ankauf von Wertpapieren und Staatsanleihen durch
die EZB als sinnvolles Instrument zur wirtschaftlichen Belebung angesehen wird, reduziert sich diese Einschätzung in Großbritannien und Deutschland auf eine Unterstützung notleidender nationaler Banken. Demgegenüber bewerten Spanien und Großbritannien die Ausgabe von Eurobonds als sinnvoll. Deutschland spricht sich im Unterschied dazu mit großer Mehrheit gegen diese "Vergemeinschaftlichung" der Schulden aus. Dadurch würde speziell in einigen südeuropäischen Ländern die Situation konserviert. Veränderungen zur Herstellung einer dauerhaften Lösung blieben aus. In einem Punkt sind sich alle Teilnehmer einig: Das Zinsniveau kann aktuell nicht von der EZB erhöht werden, ohne dass dies einen spürbar negativen Effekt auf die Wirtschaft hätte. Bei einer Vielzahl von Unternehmen würde wegen unzureichender Wettbewerbsfähigkeit und Investitionsstau ein kurzfristiger Restrukturierungsbedarf entstehen. Nicht nur die Geldmarktpolitik beeinflusst die Entscheidungen von Unternehmen und damit die Wirtschaftsentwicklung in den europäischen Staaten. In Deutschland und Großbritannien werden vor allem staatliche Regulierungen sowie eine rigide Arbeits- und Sozialgesetzgebung als Einschränkung empfunden. In Spanien sind es neben der anhaltenden Kreditklemme besonders Bürokratie und Korruption. Der Dreiklang aus Reformschwäche, ineffizienten Verwaltungen und Steuerlast behindert Europas Erholung. Die Studie bestätigt eindeutig, dass die anhaltende europäische Finanz- und Wirtschaftskrise durch fehlende, grundlegende strukturelle Veränderungen verursacht ist. Mit dem billigen Geld der EZB wurde zwar Zeit für Veränderungen gewonnen, aber von der Politik nicht ausreichend genutzt. Stattdessen verschieben viele europäischen Regierungen notwendige aber unpopuläre Reformen weiterhin auf den nächsten Wahltermin. Neben der grundlegenden finanziellen Konsolidierung ist deshalb zukünftig eine politische Union erforderlich, die sich nicht darauf beschränkt, gemeinsame Regeln für Staatshaushalte aufzustellen. Notwendig ist vielmehr ein einheitliches Vorgehen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik, abgestimmt auf die jeweilige Entwicklungssituation der Länder. Bisher wurde ein derartiger Richtungswechsel im Alltag nationaler Entscheider jedoch nicht vollzogen. Europäische Unternehmen befinden sich damit in einem anhaltend unsicheren Umfeld. Nahezu alle Teilnehmer an der Befragung rechnen in absehbarer Zeit mit einem zunehmend volatilen und wachsenden Restrukturierungsbedarf. Die aktuelle Entwicklung in Griechenland bestätigt diese Einschätzung.
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