Bayerns Volksbanken und Raiffeisenbanken wachsen weiter
03.03.2016 / ID: 219646
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
(Mynewsdesk) München, 3. März 2016 – Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken behaupten sich weiterhin erfolgreich am Markt. Die Bilanzsumme der 273 Institute stieg im Verlauf des Jahres 2015 um 4,1 Prozent (5,7 Mrd. Euro) auf 146,8 Mrd. Euro. Das war die höchste Zuwachsrate seit dem Jahr 2010, wie der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) bei der heutigen Bilanzpressekonferenz bekannt gab.
Kreditvergabe an Privat- und Firmenkunden erneut ausgeweitet
Das Kreditgeschäft der bayerischen Kreditgenossenschaften entwickelte sich 2015 wie schon in den Vorjahren erfreulich. Mit einem Plus von 5,0 Prozent (4,1 Mrd. Euro) auf 87,3 Mrd. Euro weiteten sie ihre Ausleihungen deutlich stärker aus als die deutschen Banken insgesamt (+1,9 Prozent). Im Privatkundengeschäft belief sich der Zuwachs auf 5,6 Prozent (2,3 Mrd. Euro), das Kreditvolumen erhöhte sich auf 43,3 Mrd. Euro. Im Firmenkundengeschäft stieg das Kreditvolumen um 4,6 Prozent (1,8 Mrd. Euro) auf 41,1 Mrd. Euro an. Hier lag der Marktanteil vorläufigen Zahlen zufolge bei 19,3 Prozent.
Das Einlagengeschäft verlief ebenfalls positiv. Mit einem Plus von 4,7 Prozent (5,2 Mrd. Euro) verzeichneten die Banken einen spürbaren Anstieg der Kundengelder. Insgesamt hatten ihnen die Kunden zum Jahresende 115,1 Mrd. Euro anvertraut. Der Marktanteil bei den Kundeneinlagen belief sich gemäß vorläufigen Zahlen auf 19,0 Prozent.
Ergebnis liegt deutlich über dem langjährigen Durchschnitt
Die Ertragslage zeigte sich 2015 robust. Die Zinsspanne verringerte sich um 1,4 Prozent (45 Mio. Euro) auf 3,19 Mrd. Euro. Einem stärkeren Rückgang aufgrund der Niedrigzinspolitik der EZB wirkten die Kreditgenossenschaften mit dem Kreditwachstum entgegen, wie GVB-Vorstandsmitglied Alexander Büchel bei der Vorlage der Zahlen erklärte. Zugleich weiteten die Banken ihr zinsunabhängiges Geschäft aus: das Provisionsergebnis verbesserte sich um 6,7 Prozent (59 Mio. Euro) auf 929 Mio. Euro.
Die Betriebskosten nahmen um 2,3 Prozent (60 Mio. Euro) auf 2,63 Mrd. Euro zu. Ursachen dafür waren unter anderem die wachsenden Regulierungsanforderungen und tarifvertraglich vereinbarte Gehaltssteigerungen. Außerdem mussten die Institute erstmals die europäische Bankenabgabe abführen, wofür rund 7 Mio. Euro anfielen.
Unterm Strich erwirtschafteten die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken 2015 ein bereinigtes Ergebnis vor Ertragssteuern in Höhe von 1,30 Mrd. Euro. Das sind 12,8 Prozent (192 Mio. Euro) weniger als 2014. „Dennoch liegt das Ergebnis wie in den letzten sechs Jahren immer noch deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 2001 bis 2014 von rund 850 Mio. Euro“, so Büchel. Damit können die bayerischen Genossenschaftsbanken ihre Kapitalbasis weiter stärken. Zum Jahresende wiesen die Institute eine komfortable Kernkapitalquote von 14,3 Prozent (2014: 13,4 Prozent) aus.
Keine Gleichmacherei der Geschäftsmodelle von Banken
„Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken sind dauerhaft erfolgreich. Auch das Geschäftsjahr 2015 ist insgesamt positiv verlaufen“, kommentierte GVB-Vorstand Jürgen Gros. Zugleich warnte er vor regulatorischen Maßnahmen auf europäischer Ebene, die das funktionierende Geschäftsmodell der Regionalbanken infrage stellen. „Wir erleben einen neuen Zentralismus“, sagte Gros mit Blick auf die Vorschläge der EU-Kommission für eine europäische Einlagensicherung. Die Idee sei gefährlich, da sie zu einer Vergemeinschaftung der ungleich verteilten Bankrisiken in Europa führe. Zudem würde damit der bewährte nationale Sparerschutz in Deutschland faktisch abgeschafft.
Neben dem Trend zur Zentralisierung kritisierte Gros die überhandnehmenden Eingriffe in die Geschäftspolitik der Regionalbanken und ihrer Kunden. „Dieser Dirigismus begrenzt die unternehmerische Freiheit. Und das auch dort, wo Geschäftsmodelle nachweislich solide und erfolgreich sind“, so der GVB-Vorstand. Als Beispiel nannte er die von der EU-Kommission geplante Kapitalmarktunion. Sie zielt darauf ab, die Unternehmensfinanzierung stärker auf den Kapitalmarkt zu verlagern – obwohl kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland traditionell Bankkredite bevorzugen.
„Die Entwicklung geht in eine falsche Richtung“, sagte Gros. „Zentralismus und Dirigismus in Europa befördern eine Gleichmacherei der Geschäftsmodelle von Banken.“ Dadurch würde jedoch nicht mehr, sondern weniger Finanzstabilität geschaffen. Der GVB spricht sich deshalb für eine strengere Qualitätskontrolle in der Finanzmarktregulierung aus. Gros begrüßte, dass EU-Kommission, Europäisches Parlament und Bundesfinanzministerium sowie Bundestag erste Schritte in diese Richtung unternommen haben. Mit Nachdruck forderte der Verbandsvorstand: „Wir brauchen Rahmenbedingungen, unter denen die Genossenschaftsbanken in Bayern auch in Zukunft ihre Aufgaben als Finanzdienstleister für Sparer, Mittelstand und die Wirtschaft erfüllen können.“
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