Starre Schichtmodell bedingen "Guerilla-Flexibilität"
29.11.2016
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
In der Literatur findet man zahlreiche Hinweise darauf, dass flexible Arbeitszeiten negative Auswirkungen auf Gesundheit und Sozialleben der Arbeitnehmer haben können. Dies gilt allerdings nur bei einseitiger Auslegung des Begriffs. "Flexibilität muss nicht einseitig zu Lasten der Mitarbeiter gehen, wenn diese vom Unternehmen ganzheitlich und systematisch geplant wird", erläutert Guido Zander, geschäftsführender Gesellschafter der SSZ Beratung, Feldkirchen bei München.
Die Beobachtung der erfahrenen Arbeitszeitberater gerade aus Branchen, in denen die Unternehmen zu flexiblem Handeln von der Kundenseite gefordert sind, sprechen für sich. Insbesondere dort, wo keine <a href="https://www.ssz-beratung.de/schichtplangestaltung-und-optimierung/">flexible Arbeitszeitgestaltung</a> zugrunde liegt, kommt es immer wieder zu einer Ungleichbehandlung vermeintlich Freiwilliger. "Wir nennen dies "Guerilla-Flexibilität", schmunzelt Zander. "Mangels entsprechender Vereinbarungen sucht man nach Freiwilligen, um kurzfristig entstehende Bedarfe zu decken. Da es keine Regeln gibt, wird oft mehr bzw. kurzfristiger Flexibilität abgerufen, als in einem gesteuerten Prozess notwendig wäre", ergänzt Zander.
Für die Unternehmen sind die Folgen meist gravierend. Die Belastung für Mitarbeiter ist meistens höher, als wenn die Flexibilität in klar definierten Grenzen geplant und abgerufen wird. Denn <a href="https://www.ssz-beratung.de/bedarfsorientierte-personaleinsatzplanung/">ungeplante Flexibilität</a> bedeutet in der Regel kurzfristige Schichtabsagen oder Anberaumungen von Zusatzschichten, wodurch gesundheitlich belastende Schichtfolgen entstehen können. Die Folge ist häufig ein höherer Krankenstand, als dies bei einer geplanten Arbeitszeitflexibilität der Fall wäre. Die Führungskräfte sind ständig damit beschäftigt, sich Flexibilität zu erbetteln oder sich eine Machtposition aufzubauen, indem sie z.B. Anträge auf freie Tage nur gewähren, wenn die Mitarbeiter entsprechend "freiwillig" für Zusatzschichten zur Verfügung stehen. Dies führt zu einer Belastung des Verhältnisses zu ihren Mitarbeitern.
"Unsere Erfahrung zeigt, dass es besser ist, erforderliche Flexibilität im Voraus zu planen", macht der <a href="https://www.ssz-beratung.de/arbeitszeitberatung/">Arbeitszeitexperte</a> deutlich. Auf Basis einer Analyse und Prognose des Bedarfsverlaufs werden notwendige Flexibilitätsspielräume ermittelt und entsprechende Arbeitszeitmodelle bzw. Personaleinsatzplanungsprozesse definiert, in denen Umfang aber auch Grenzen der Flexibilität klar definiert sind. Wenn beide Seiten von Beginn an wissen, was geht und was nicht mehr geht, lässt sich die Arbeitszeit gesundheitsverträglich gestalten, ohne auf flexible Arbeitszeitvereinbarungen zu verzichten, oder diese auf eine rein freiwillige Flexibilität zu beschränken.
Nur so können die Unternehmen auch morgen noch wettbewerbsfähig und gleichzeitig für Mitarbeiter attraktiv sein. "Wenn starre Arbeitszeitmodelle auf einen für das Unternehmen überlebensnotwendigen Flexibilitätsbedarf treffen, entsteht zwangläufig eine für Mitarbeiter nachteilige Guerilla-Flexibilität. Denn Wasser sucht sich seinen Weg", schließt Zander.
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SSZ Beratung - Dr. Scherf Schütt & Zander GmbH
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