10. Schifffahrtsforum: Forderung nach europäischer Flagge
21.03.2017 / ID: 256652
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und die ARBICON ZINK KG bilden seit Januar 2016 die BDO ARBICON GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (https://www.bdo.de). Am 1. März 2017 veranstalteten die Experten für maritime Wirtschaft zum zehnten Mal das BDO ARBICON Schifffahrtsforum in Oldenburg. Über 100 Teilnehmer verfolgten die Vorträge ausgewiesener Experten aus Wirtschaft und Politik zu Chancen und Herausforderungen der Branche.
Grünen-Politikerin fordert neue Wege
Dr. Valerie Wilms, MdB (Bündnis 90/Die Grünen) und Mitglied des Bundestagsausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur forderte "endlich neue Wege", um die anhaltende Krise zu meistern. Eine große Chance zur Unterbindung des erbitterten Steuerwettbewerbs innerhalb der EU biete die europaweite Harmonisierung der Tonnagesteuer. "Wir brauchen einen gemeinsamen Rahmen, weniger nationale Egoismen", so Wilms. ihre Forderung nach einer europäischen Flagge fand im Publikum nur wenig Zustimmung. Ein komplett neuer Ansatz sei auch bei der Vergütung der Seeleute erforderlich. Ein internationaler Heuertarif solle den deutschen ersetzen. Außerdem sprach sich Wilms für volle Lohnsteuerfreiheit und die Übernahme der Sozialversicherung durch den Staat aus.
Beim Thema Überkapazität fand die Grünen-Politikerin ebenfalls klare Worte: "Schrottpresse, Schrottpresse, Schrottpresse", war ihr Credo. Dies sei der einzig sinnvolle Weg, das Problem zu lösen. Dafür müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, beispielsweise durch Abwrackwerften. Hier könnten auch viele ungenutzte Werften an der Ostsee neue Verwendung finden. Eine "öffentliche Unterstützung für den Standort Deutschland" sei jedoch auch hier erforderlich.
Kürzung
Casualty Management: Die ersten 24 Stunden sind entscheidend
Peter Wölk (brand Marine Consultants) führte den Teilnehmern anschaulich vor Augen, dass sich "die Schifffahrt sehr verändert, die Unfälle hingegen weniger". Bei einem Notfall seien noch immer die ersten 24 Stunden entscheidend für den Ausgang eines anschließenden Gerichtsprozesses oder der Schadensermittlung. Oberste Priorität sei "alles zu sichern, was später wichtig sein könnte", so Wilk. Doch auch verschiedene Innovationen führten im Casualty Management zu Veränderungen: Heute sei "technisch fast alles möglich". Demzufolge sei nicht mehr die Ölbekämpfung, sondern die Bergung das teuerste. Dies zeige insbesondere der Fall der Costa Concordia, deren Bergung mehr als zwei Milliarden gekostet habe.
Kürzung
Schiffe müssen CO2-Emissionen weiter reduzieren
Die beschlossene Energiewende und die damit einhergehenden Maßnahmen zur Reduzierung der Umweltbelastung durch CO2 beleuchtete Stefan Höner (Bureau Veritas S.A.). Hier gibt es auch in der Schifffahrt Maßnahmen, die zeitnah greifen: Ab Januar 2018 sind die Reedereien dazu verpflichtet, die jährlichen Kohlendioxid-Emissionen aller europäische Häfen anlaufenden Schiffe mit mehr als 5.000 Bruttoregistertonnen zu erfassen und an die EU zu melden. Höner schilderte die Entstehung der EU MRV-Regelung und den andauernden Konflikt zwischen der internationalen Maritimen Organisation (IMO) und der EU, die nun nacheinander ein solches Monitoring einführen werden. Dabei wies er auf die Dringlichkeit hin, die angeforderten Dokumente zeitnah einzureichen. Denn nach der eigenen Dokumentation müssen die Daten von einem verifizierten Controller überprüft und bestätigt werden. Dafür stehe nur ein Zeitintervall von vier Monaten zur Verfügung, in dem die Verifizierer "mit Arbeit zugeschüttet" würden.
"Das Jahr 2016 war ein Höhepunkt der Krise"
So fasste der Experte für Schifffahrtsfinanzierung Philipp Wünschmann (Berenberg Bank) die aktuelle Lage der Schifffahrtsbranche zusammen. Es finde nun seit geraumer Zeit eine "Trennung von Spreu und Weizen" statt. Deutschland sei im Hinblick auf die vorhandene Flotte immer noch sehr gut aufgestellt. Dennoch sei ein klarer Trend in Richtung Asien zu verzeichnen. Dies betreffe nicht nur die Reedereien, sondern auch die Finanzierungsmöglichkeiten. Nur noch wenige deutsche und europäische Banken erhöhten ihr Engagement in diesem Sektor, viele zögen sich fast komplett zurück. Dabei sei es bei der Finanzierung für Reeder äußerst wichtig, sich von Altlasten zu befreien. Denn nur so könne man "sich um das Morgen kümmern" und zukunftsfähig werden, so Wünschmann. Gegen den Haupttrend sei aber auch eine Regionalisierung in der Finanzierung festzustellen sowie eine Diversifizierung in den Finanzierungsquellen, die Alternativen böten.
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