Corona trübt die Reiselust norisbank Umfrage zeigt, wie die Deutschen jetzt mit ihrer Urlaubsplanung umgehen
25.06.2020
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Bonn, 25.06.2020 | Nach Monaten vielfältiger Entbehrungen und Einschränkungen sorgen das sommerliche Wetter und die zunehmenden Lockerungen für eine deutliche Aufhellung der Stimmung vieler Deutscher. Offensichtlich jedoch nicht, wenn es um ihre Urlaubspläne geht. Verlängerte Reisewarnungen, verbreitete Verunsicherungen, steigende Unterkunftspreise - die aktuellen Rahmenbedingungen aufgrund der Corona-Pandemie machen schon bei der Planung aus vorfreudiger Reiselust tendenziell eher Reisefrust. Das zeigt eine aktuelle bevölkerungsrepräsentative norisbank Umfrage zum Thema Urlaub. Waren die Befragten 2019 sogar noch reisefreudiger als im Jahr 2018 (2019: 69,9 Prozent; 2018 66,1 Prozent), so zeichnet sich in Folge der Pandemie eine deutliche Trendwende ab - mit nur noch 43,3 Prozent bricht der Anteil der Deutschen mit Reiseplänen in 2020 um fast 40 Prozent ein.
Bei vielen Deutschen steht der lang ersehnte Jahresurlaub wieder an - eigentlich. Doch bei mehr als jedem Dritten befragten Deutschen (37,7 Prozent) führt die Corona-Pandemie zu der Überlegung, dieses Jahr gar nicht zu verreisen: 11,8 Prozent der Befragten geben an, aufgrund der aktuellen Lage nicht für längere Zeit zu verreisen, 25,9 Prozent wissen es (noch) nicht. Am zuversichtlichsten bleiben die Bayern: 70,9 Prozent lassen nach eigener Aussage ihre Urlaubspläne nicht vom Corona-Virus beeinträchtigen. Auffällige Skepsis herrscht hingegen in den Bundesländern Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Hier hält nur etwas mehr als jeder zweite Befragte (52,8 Prozent) an seinen Reiseplänen fest.
Dem Sommer als Hauptreisezeit scheinen in diesem Jahr viele Deutsche eine Absage zu erteilen: Fand der Haupturlaub für die Mehrheit der Bundesbürger bislang noch immer von Juni bis August statt (2019: 58,6 Prozent; 2018: 58,9 Prozent), bricht die Zahl derjenigen, die in diesem Sommer eine längere Urlaubsreise planen, angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen auf nur noch 37,4 Prozent massiv ein.
Familien wünschen sich Sommerauszeit
Offenbar unterscheiden sich die Urlaubsplanungen in Zeiten von Corona je nach Altersgruppe und Geschlecht. Vor allem 18- bis 34-Jährige wollen sich den Traum vom Sommerurlaub nicht vermiesen lassen: Immerhin noch 46,6 Prozent halten an ihren Plänen für eine Urlaubsreise fest (2019: 59,5 Prozent; 2018: 68,5 Prozent). Männer scheinen dabei generell zuversichtlicher:41,4 Prozent (2019: 57,5 Prozent; 2018: 60,9 Prozent) - und damit deutlich mehr als Frauen (2020: 33,5 Prozent; 2019: 59,5 Prozent; 2018: 57,1 Prozent) - treiben ihre Pläne für den Sommerurlaub weiter voran.
Insbesondere Haushalte mit mindestens einem Kind möchten raus aus den eigenen vier Wänden (43,5 Prozent), wohingegen Singles eher auf den Sommerurlaub verzichten wollen (27,4 Prozent). Bei den 50- bis 69-Jährigen hat sich die Anzahl der Reisewilligen sogar fast halbiert: Nur noch 30 Prozent von ihnen planen einen Reiseantritt (2019: 58,8 Prozent; 2018: 53,1 Prozent).
Geldsorgen wachsen leicht
Nicht nur die aktuellen äußeren Rahmenbedingungen lassen die Deutschen auf Reisen verzichten: Für viele Bundesbürger waren die letzten Monate mit schmerzhaften Einkommensverlusten verbunden. Waren es 2019 bereits 35,1 Prozent, die aus Geldmangel nicht verreisen konnten, so sind es in diesem Jahr 37,7 Prozent. Die finanzielle Zurückhaltung bei der Urlaubsplanung ist jedoch nicht nur auf die Pandemie zurückzuführen. 8,8 Prozent der Befragten verzichten wegen größerer Anschaffungen aktuell auf den Urlaub. Auch Verpflichtungen vor Ort sind für immerhin 5,4 Prozent ein Grund, nicht zu verreisen.
Mehr Informationen zur norisbank finden Sie unter http://www.norisbank.de oder auf Twitter https://twitter.com/norisbank
Über die Umfrage
Die norisbank hat zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Innofact AG im März 2020 1.050 Personen ab 18 Jahren bevölkerungsrepräsentativ nach Alter und Geschlecht befragt.
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