Chance oder Risiko - die Welt zwischen Aufbruch und Unsicherheit
02.10.2023
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen

Nicht nur China wirft Fragen auf. Auch vor der eigenen Haustür löst offenbar eine Krise die nächste ab, gleich ob Klima-, Immigrations-, Ukraine- oder Inflationskrise. Hinzu kommen diverse Skandale in Politik und Wirtschaft. Die Lage scheint erdrückend, kein durchgreifender Ausweg ist in Sicht. Die Zukunft wirkt düster. Dabei haben wir diese Zukunft selbst in der Hand. "Der Mensch ist das Wesen, das die Fähigkeit hat, sich die Zukunft so detailliert vorzustellen, dass er sie verändern kann", sagte Dr. Florence Gaub, Militärexpertin und Chefin der Forschungsabteilung am Defense College der NATO in Rom, unlängst in dem Podcast "The Pioneer Briefing" von Gabor Steingart.
Sie fordert dazu auf, die Zukunft nicht einfach nur auf uns zukommen zu lassen und dann zu erdulden, sondern sie von vornherein aktiv zu gestalten. Die Aussage wird durch die These gestützt, dass die menschliche Fähigkeit, über die Zukunft nachzudenken, dazu dient, Entscheidungen für künftiges Handeln zu treffen. Geht es um die kleinen Dinge wie das private Umfeld, wird Zukunft positiv gesehen. Aber dreht es sich um allgemeine Entwicklungen, werden diese vom Einzelnen oft pessimistisch betrachtet, weil man darauf keinen Einfluss zu haben glaubt, beschreibt Dr. Florence Gaub das Verständnis von Zukunft. Die gleiche Auffassung vertritt auch der Managementberater Jörg Hawlitzeck, dessen Fokus die Thematik "Zukunfts-Mindset" ist. Über die Jahre hat er in seiner Arbeit festgestellt, dass sehr oft von nur einer Möglichkeit ausgegangen wird: So ist der Plan, so muss es sein. "Dabei ist die Zukunft offen und lässt unendlich viele Möglichkeiten zu. Das wird leider häufig ausgeblendet und ist auch die größte Hürde, wenn die ersten Gespräche zum Thema Mindset in Unternehmen beginnen", reflektiert Jörg Hawlitzeck.
Da die Thematik Agilität und Mindset für viele Menschen im Allgemeinen und Entscheider im Speziellen sehr abstrakt klingt, wenn sie das erste Mal damit in Kontakt kommen, schrieb der Keynotespeaker und Managementberater dazu ein Buch mit dem Titel "Das Zukunfts-Mindset" . Hawlitzeck wirft darin zunächst einen Blick darauf, wie wir zu unseren Vorstellungen und Überzeugungen kommen, welche Entscheidungen wir auf deren Basis treffen und wie unsere emotional geprägten mentalen (Vor-)urteile die Zukunft negativ beeinflussen können. "Nur durch dieses Verständnis ist es überhaupt möglich, sich der eigenen Einstellung bewusster zu werden und so das Mindset breiter zu öffnen, es agiler zu machen. Eine Voraussetzung dafür ist allerdings, Veränderungen zunächst einmal zu akzeptieren. Natürlich kann ich als Einzelner beispielsweise die Klimakrise nicht ändern. Dagegen anzurennen bringt also wenig. Wenn das aber der "Rahmen" ist, habe ich die Möglichkeit, zu überlegen, welche Optionen sich für mich daraus ergeben und wie ich handeln, also Zukunft gestalten möchte - eben das, was Frau Dr. Gaub meint", erläutert der Managementberater.
Eine flexible Denkweise und die Bereitschaft zur Veränderung sind essenziell, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Über die Akzeptanz der Situation, so wie sie ist, gelangt man zu Gelassenheit. Erst diese Gelassenheit ermöglicht uns einen Moment des Innehaltens, in dem der Blick breit geöffnet werden kann. Chancenintelligenz entsteht so. Allerdings verhindern Verunsicherung und Hektik im Alltag genau das immer wieder. In der Regel verfällt man in Aktionismus, das beobachtet der Experte derzeit häufig. Damit werden aber die Chancen, Zukunft aktiv zu gestalten, eingeschränkt, wenn nicht gar behindert. Jörg Hawlitzeck wirbt auch in seinen Keynotes dafür, sich bei Krisen nicht in ein "Schneckenhaus zu verkriechen", sondern sich die Zeit zum Reflektieren zu nehmen, Altbewährtes zu hinterfragen und wagemutig Neues zu denken.
Der Keynote Speaker und Coach sagt: "Sicher - die aktuellen nationalen und globalen wirtschaftlichen und politischen Verwerfungen verunsichern und Manager sowie Entscheider sehen sich generell großen Herausforderungen gegenüber. Für einen konstruktiven Umgang mit Veränderungen ist die eigene Einstellung ganz entscheidend. Darum geht"s in meinem Vortrag "Das Zukunfts-Mindset". Wenn ich merke, ich komme mit der herkömmlichen Vorgehensweise nicht mehr weiter, ist es besser, meine Herangehensweise zu ändern. Mein Denken muss chancenintelligenter werden. Ein "Agiles Mindset" ermöglicht das. Es eröffnet den Blick auf die Chance, die in den Krisen liegt - gleich ob es sich um die Herausforderungen mit China, steigende Preise oder die Klimakrise handelt. Das "Agile Mindset" ermöglicht es, nicht nur zu reagieren, sondern der Zukunft mit Antworten zu begegnen und ins Handeln zu kommen."
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