Pressemitteilung von Rainer Weichbrodt

Ansätze des Innovationsmanagement


Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen

Innovationsmanagement

Meist assoziieren wir mit dem Begriff Innovation die Erneuerung von Produkten. Es gibt aber neben den produktbezogenen Innovationen auch weitere wie z.B.

- Geschäftsprozess-Innovationen
- Unternehmenskultur-Innovationen

Dabei gestaltet sich der Innovationsprozess in die Bereiche Idee, Invention und Diffusion.

Bis eine Idee zur Invention wird bedarf es der Entwicklung und Bewertung des Objektes bis zur Entscheidung, dieses tatsächlich zu verbreiten. Erst wenn diese Verbreitung (Diffusion) auch mit Erfolg gelingt, sprechen wir von einer Innovation. Auf weitere Definitionen und Arten von Innovationen soll hier verzichtet werden. Hier sollen Ansätze aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten bestehen, den Innovationsprozess in Unternehmen umzusetzen.

Geschäftsprozess-Innovation

Innovationsmanagement selbst ist auch ein Geschäftsprozess. Geschäftsprozesse stehen im Mittelpunkt von Qualitätsmanagementsystemen. Diese Systeme sollen die Innovationskraft im Unternehmen bezüglich der Geschäftsprozesse erhöhen. Manchmal entwickeln sich solche Systeme leider in gegensätzlicher Richtung, dann wenn die Regulierungsmaßnahmen im Vordergrund stehen. Regulierungsorientierte Managementsysteme zerstören eher die Innovationskraft und reduzieren die Sinnstiftung für die Mitarbeiter und Führungskräfte. Reifegradmodelle von Geschäftsprozessen helfen diese systematisch zu bewerten und zu entwickeln. Der Business Excellence Ansatz der European Foundation for Quality Management (EFQM) zielt insbesondere auf diese Lernkomponente in Unternehmen. Diese Lernprozesse finden über Audits oder in Qualitätszirkeln statt. Modelle zur Bestiimung der Geschäftsprozessreife sind u.a. BEST, EDEN, SPICE oder CMMI.

Produkt-Innovationen

Es gibt zahlreiche Methoden, die im Rahmen des Innovationsmanagements eingesetzt werden können. Dazu gehören u.a.

- Qualitätsfunktionen-Darstellung (QFD)
- House of Quality
- Ishikawa-Diagramm
- Portfolio-Methode
- Produkt-/Marktmatrix
- Gap-Analyse
- Stage-Gate Model
- Chain-Linked Model

Produkte können aus bestehenden entwickelt werden (Exploitation) oder völlig neu sein und losgelöst von Bestehendem entwickelt werden (Exploration). Dazu kann die Produkt-/Marktmetrix verwendet werden.

Stage-Gate und Chain-Linked Modell

Mit dem Stage-Gate Modell von Robert R. Cooper wird der Innovationsprozess in Teilprozesse aufgegliedert. Am Ende jedes Prozesses steht eine Meilensteinabfrage, die einen Abbruch des Innovationsprozesses ermöglicht. Damit vermeidet man einen unwirksamen Ressourcenverbrauch.
Die Teilprozesse sind

1.Screening (Entdeckung, Ideenfindung) => Idee für neues Produkt
2.Scoping (Festlegung der Reichweite) => Strategische und Risikoabschätzung
3.Business Case (Absteckung des Rahmens) => Produkt-, Ablauf-, Organisationsdefinition, Geschäftsmodell, Aktionsplan
4.Entwicklung => Design, Prototyp, Produktionsplan
5.Test & Validierung => Testergebnisse, Anpassungen für Markteinführungen/Roll-out
6.Markteinführung => Markteinführung/Roll-Out, Produktion, Distribution, Qualitätssicherung

Das Stage Gate Modell ist ein eher linearer Ansatz in einer dynamischen vernetzten Welt. Realistischer sind sicher zirkuläre Ansätze wie der von Kline und Rosenberg.

Natürlich kann man die Workflows im Stage-Gate Model auch mit Schleifen ausstatten, was zu empfehlen ist.

IT- Unterstützung

Im folgenden sollen drei Ansätze zur Unterstützung des Innovationsprozesses durch die IT beschrieben werden.

1.Workflow-Unterstützung in ERP-Systemen
Die meisten ERP-Systeme unterstützen heute schon Workflows und erlauben Informationen früh im System zu erfassen. Damit werden Aktivitäten mit Kontakten, die noch keine Kunden sind (CRM) oder eben mit Ideen/Entwürfen, die noch keine Verkaufsartikel sind. Es werden bereits in diesen frühen Stadien Informationen gesammelt und soweit sie strukturiert vorliegen ausgewertet. So erhält man ein Verkaufschancen-Portfolio oder ein Entwurfs-Portfolio, über die Aktivitäten gesteuert werden können.

2. Business Intelligence
BI-Systeme erlauben strukturierte Informationen auszuwerten und Muster des Erfolges zu erkennen. Welche Eigenschaften des Kunden und des Produktes haben signifikanten Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens. Dabei müssen diese Eigenschaften im Vorfeld sauber im Kontaktstamm bzw. im Teilestamm erfasst werden. Dieses Beziehungswissen kann dann in Kunden-/Artikelauswertungen vererbt werden.
Manche BI-Systeme erlauben bereits Web 2.0 Anwendungen zu verknüpfen. So können Mitarbeiter beim Betrachten der Auswertungen sich direkt im Chat austauschen.

Ist ein Datawarehouse vorhanden können Auswertungen Muster des Erfolges liefern, die für die Entwicklungsprozesse genutzt werden.

3.Wissens-Communities
Wissen-Communities sind Intranets mit Web 2.0 Applikationen und zunehmend auch mit Social Media Bestandteilen. Mitarbeiter haben Zugriff auf gleiche Informationsquellen und lernen gemeinsam diesen eine Bedeutung zuzuweisen. So könnte man eine Innovations-Community bilden, in der die am Prozess beteiligten Mitarbeiter sich auch virtuell austauschen können, insbesondere für Unternehmen mit weit verstreuten Standorten eine sinnvolle Sache. Eine solche Plattform ist beispielsweise die Software Intrexx des Freiburger Unternehmens United Planet. Auch diese Anwendung erlaubt es direkt auf Daten des ERP-Systems zuzugreifen.

Unternehmenskultur-Innovationen

Eine große Herausforderung ist die Flexibilität der Unternehmen auf Veränderungen im Umfeld zu reagieren oder besser noch diese zu antizipieren. Kurt Lewin hatte mit seinem drei Phasen Modell beschrieben, wie Veränderungsmanagement stattfinden kann: Auftauen, verändern und einfrieren. Das kann heute kaum noch eine Rolle spielen, da Veränderungen zu einem Dauerthema geworden sind, ja es ist heute Tagesgeschäft. Um dieses Tagesgeschäft zu bewältigen bedarf es besonderer Strukturen in der Organisation. Oder besser gesagt, es bedarf der Möglichkeit, Strukturen schnell neu zu gestalten. Um die Haltung der Mitarbeiter zur Innovation zu fördern ist ein hohes Maß an Beteiligung und Selbstorganisation zu ermöglichen. Wohlwollende und wertschätzende Kooperation sind weitere Erfolgsfaktoren für eine Innovationskultur.

"Wir sehen die Prozesse hinter den Zahlen und die Menschen hinter den Prozessen" ist das Motto der Unternehmensberatung weichbrodt consult aus Unna. Bei allen Methoden ist es entscheidend, wie wohlwollende und wertschätzende Kommunikation und Zusammenarbeit gelingt. Dazu bedarf es der Bereitschaft des Management, den Mitarbeitern ein Umfeld zu schaffen, in dem sie sich mit ihren Fähigkeiten einbringen. Das wenigste, was man gebrauchen kann ist ein Richtertum, dass Ideen frühzeitig vernichtet. Eine Idee ist gemeinsam zu veredeln und zu verbessern. Der Innovationsprozess lebt davon, dass man so spät wie möglich entscheidet und dennoch effizient und effektiv arbeitet.

In einer Innovationskultur gelingen Innovationen ohne einen großen Kraftakt und fördern die Entwicklung der Mitarbeiter.
Innovation Innovationsmanagement Wissensmanagement Innovationsprozess

http://www.weichbrodt.eu
Weichbrodt Consult UG
Am Stuckenberg 12 59427 Unna

Pressekontakt
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Rainer Weichbrodt
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