Six-Sigma: Grüngürtel als Kostenkiller
03.08.2012
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Wiesbaden, 3. August. "Das ist nun wirklich kein Pappenstiel," freut sich Torsten Tolle, Geschäftsführer der Business Process Excellence Solutions GmbH (BPE Solutions). Rund 1,2 Millionen Euro, so bestätigen deren Kunden, haben die im letzten halben Jahr bei dem Wiesbadener Prozessanalyse-Unternehmen ausgebildeten Six Sigma Green Belts ihren Unternehmen erspart. "Wir hatten mehr Projekte und Ausbildungsgänge in den letzten beiden Quartalen als je zuvor", begründet Torsten Tolle, Six Sigma Master Black Belt, die hohe Zahl, auch "Lean-Production ist gefragter denn je." In Zahlen: Über 180 Mitarbeiter durchliefen eintägige Workshops und Lean-Production-Schulungen. 36 Fach- und Führungskräfte vornehmlich aus der Automotive-, Maschinenbau und Logistikbranche bildeten Torsten Tolle und sein Partner Thomas Erb zu Six Sigma Green Belts (Grüngürtel) aus, eine wichtige zertifizierte Qualifizierung innerhalb des Six-Sigma-Systems.
Inhouse-Schulungen an konkreten Projekten
Allerdings darf man sich die Ausbildung bei BPE Solutions nicht wie eine klassische Weiterbildungsmaßnahme vorstellen."Grundsätzlich", erläutert Torsten Tolle, "gibt es bei uns nur Inhouse-Schulungen im Unternehmen mit ganz konkreten Verbesserungsprojekten und Projektzielen in der Fertigung, der Logistik oder im Supply Chain." Schulungstristesse mit vorgestanzten Workshops sucht man vergeblich.
Die Auftraggeber brauchen für aktuelle Aufgabenstellungen entsprechend ausgebildete Projektleiter, vor allem Qualitätsdefizite, Fehlerreduzierung, Produktivitätssteigerung, Losgrößenoptimierung oder Einhaltung der Liefertreue sind häufig Gründe für Prozessoptimierung. "Wir gehen dann direkt in das Unternehmen vor Ort und erarbeiten mit den ,Green Belt Kandidaten' unmittelbar während der Ausbildung das Konzept zur Prozessoptimierung", erläutert Torsten Tolle.
Prozessoptimierung mittels DMAIC Regelkreis
Six Sigma ist ein Schlüsselwort aus der Statistik und bezeichnet ein Qualitätsziel, das die Fehlerquote von maximal 3,4 Fehler pro einer Million Möglichkeiten festschreibt. Der Weg dorthin führt über ein Optimierungsprojekt, das immer nach dem so genannten DMAIC-Zyklus (Define, Measure, Analyse, Improve, Control - definieren, messen, analysieren, verbessern, steuern) verläuft.
Den Verbesserungsprozess, der je nach Projekt zwischen drei und vier Monate dauert, treiben die speziell ausgebildeten Six Sigma Fachleute (Green Belts) im Unternehmen voran. Black Belts oder Master Black Belts haben die Aufgabe, die Green Belts während des Optimierungsprojekts mit den Werkzeugen der Six Sigma Methode vertraut zu machen. Mit der Ausbildung zum Greenbelt sind die Projektleiter in der Lage, die für die Prozessoptimierung dringend nötige strukturierte Vorgehensweise bei der Lösung von Problemen im Unternehmen zu entwickeln und die Einhaltung sicherzustellen.
"Die Qualifikation der Green Belts", erläutert Torsten Tolle, "ist zentral für den Erfolg des Projekts." Erb und Tolle, beides langjährige LEAN-Production und Six Sigma Experten, bilden die angehenden Six Sigma Green Belts konkret am Projekt aus, parallel dazu durchlaufen die Teilnehmer theoretische Blöcke an mindestens acht Unterrichtstagen. Die optimale Klassengröße liegt zwischen vier und acht Teilnehmern, bei diesem Setting sind vertiefende Diskussionen in allen wichtigen Themenbereichen gewährleistet, so die Erfahrung der beiden Prozessspezialisten.
Detaillierte Ausbildung zum "Green Belt"
Die Teilnehmer lernen in den theoretischen Blöcken die Six Sigma Werkzeuge kennen, die sie für die erfolgreiche Umsetzung der DMAIC-Struktur während des Verbesserungsprojekts brauchen. Diese Blöcke können den Kundenwünschen angepasst werden.
In der Definitionsphase stellt BPE Solutions in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen fest, ob eine Potenzialanalyse und eine Project-Charter vorliegt. Daraus ersehen die Fachleute, wie "groß" das Problem wirklich ist. Darauf folgt die Prozessdarstellung (Process Map) und Untersuchung der Kundenanforderung (CTQ). Die zweite Phase, das Messen, beinhaltet immer die Festlegung der Messgrößen, den Datenerhebungsplan, die Auswertung und Darstellung der Daten, sowie die Messsystem- und Prozessfähigkeitsanalyse.
Die Analyse-Phase ist geprägt durch die Prozessanalyse, den Hypothesentest, die Regressionsanalyse und durch die einfache Versuchsplanung (DOE). Im nächsten Schritt, der Verbesserung, müssen die Green Belt Kandidaten, die gewonnenen Erkenntnisse aus den vorangegangen Untersuchungen umsetzen und die Prozesse anpassen. Hier sind die Experten der BPE Solutions GmbH wieder vor Ort, um die weitere Vorgehensweise mit den Green Belt Kandidaten abzustimmen. Mittels Control Charts und vorher-nachher Analysen werden die Verbesserungen über die Zeit betrachtet und bestätigt. Am Ende des Ausbildungsprogramms und nach der Präsentation vor der Geschäftsführung erhalten die Teilnehmer ein international anerkanntes Zertifikat.
Qualifizierte Projektleiter sind entscheidend
Six Sigma Projekte, so die Erfahrung von BPE Solutions, führten nur dann zu deutlicher Qualitätssteigerung und Prozessoptimierung, wenn verschiedene kritische Erfolgsfaktoren erfüllt sind. "Neben einer peniblen Projektdefinition, einer umfassenden Management-Einbindung und einer möglichst nahen Verbindung des Projekts zur Geschäftsstrategie im Einklang mit den Zielen des Unternehmens", erläutert Torsten Tolle, "ist die Anzahl und die Qualifikation der Six Sigma Green Belts sowie eine hervorragende Kenntnis der Six-Sigma-Verbesserungsmethode entscheidend." Nur dann, so Tolle weiter, führe die Methode zu messbarem Erfolg - und der Controller freut sich zusammen mit zufriedenen Kunden.
Eine Case History verschiedener Optimierungs-Prozesse mit der Six-Sigma-Methode finden sich auch im Internet unter http://www.bpe-solutions.de/news/newsdetails/article//neuer-best-p.html , weitere Hintergründe auch auf den Webseiten des Unternehmens unter http://www.bpe-solutions.de (http://www.bpe-solutions.de)
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