3,1 Prozent mehr Lohn im kommenden Jahr: Deutsche Unternehmen planen weiter krisenfest
07.09.2012 / ID: 77456
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Die Löhne und Gehälter der deutschen Arbeitnehmer sollen auch 2013 im Schnitt um 3,1 Prozent steigen. Das zeigen die Ergebnisse der Aon Hewitt-Studie "Salary Increase Survey 2012", an der 232 Unternehmen aller Branchen und Größen teilgenommen haben. Nach den realisierten Erhöhungen von rund drei Prozent im Jahr 2012 über alle Branchen und Berufsgruppen hinweg verweilen die geplanten Steigerungen für das kommende Jahr somit auf einem gleichbleibend hohen Niveau. "Seit Ende der großen Wirtschaftskrise klettern die Löhne und Gehälter konstant nach oben", so Marco Reiners, Leiter des Bereiches Performance, Reward & Talent DACH bei Aon Hewitt. "Und das, obwohl sich die Aussichten gerade in den letzten Monaten wieder deutlich eingetrübt haben - das deutsche Wirtschaftswachstum wird für das kommende Jahr nur noch auf 0,8 Prozent geschätzt." Dennoch bleiben die Unternehmen offenbar zuversichtlich. Wird die geschätzte Inflation für 2013 von 1,6 Prozent in Betracht gezogen, dürfen sich Arbeitnehmer auf real 1,5 Prozent mehr in den Geldbörsen freuen.
"Im Verhältnis zur wirtschaftlichen Lage sind die geplanten Budgets erstaunlich hoch", interpretiert Reiners die Ergebnisse. "Das spiegelt zum einen immer noch die solide Basis wider, die sich deutsche Unternehmen aller Größen nach der Krise 2008/2009 erarbeitet haben. Zum anderen zeigt es, dass der entscheidende Erfolgsfaktor "Mitarbeiter" gerade in wirtschaftlich instabilen Zeiten immer mehr gewürdigt wird." So überrascht es nicht, dass 2013 auch die leistungsbezogenen Erhöhungsbudgets über alle Mitarbeitergruppen hinweg wachsen sollen, im Schnitt um 2,7 Prozent. "Für 2012 konnten wir hier bereits einen Zuwachs in der gleichen Höhe beobachten, der die Prognosen vom letzten Jahr - 2,5 Prozent - sogar noch überstieg", ergänzt Reiners. "Seit 2010 geht es hier kontinuierlich nach oben. Die Mitarbeiter haben es immer mehr selbst in der Hand, durch ihre eigene zielgerichtete Leistung ihre Gehaltserhöhungen zu beeinflussen - vom gewerblichen Arbeiter bis hin zum Top-Manager. Das stützt natürlich den Unternehmenserfolg."
Tatsächliche Leistung vor Seniorität
Auch die Rangliste der wichtigsten Faktoren für individuelle Vergütungsentscheidungen aus Sicht der Unternehmen belegt die neue Leistungsorientierung: 68 Prozent der Befragten geben Performance als Spitzenreiter an, dicht gefolgt von interner Fairness mit 54 Prozent. Seniorität ist mit nur 16 Prozent am Ende der Tabelle zu finden. "Hier ist langsam aber sicher ein Kulturwandel zu erkennen", meint Reiners. "Es spielt immer weniger eine Rolle, wie lang man schon im Unternehmen ist - es zählt viel mehr, was man tatsächlich zu dessen Erfolg beiträgt." Entsprechend planen 30 Prozent der Teilnehmer, die Leistungskriterien ihrer Bonuspläne zu überprüfen und zu verbessern. Insgesamt kommt der Gesamtvergütung der Mitarbeiter ein wachsender Stellenwert zu: Immerhin ein Viertel der Unternehmen will 2013 die betrieblichen Sozial- und Nebenleistungen optimieren - 10 Prozent mehr als noch 2012.
Tarifvertragliche Erhöhungen bleiben hinter Prognosen zurück
Obwohl die deutschen Arbeitnehmer 2012 mit 3 Prozent im Schnitt relativ hohe Lohn- und Gehaltssteigerungen erleben, bleiben die verpflichtenden Budgets mit 2,2 Prozent weit hinter den Erwartungen aus dem letzten Jahr (2,7 Prozent) zurück. 2011 war noch ein Anstieg der Tarifbudgets von 2,0 Prozent 2010 auf 2,6 Prozent zu beobachten. Laut Reiners sei dies tatsächlich der wirtschaftlichen Entwicklung geschuldet: "Die Vereinbarungen der letzten Jahre wurden unter dem Eindruck des positiven Umfelds getroffen und enthielten oft noch aufgeschobene Erhöhungen aus der Wirtschaftskrise. Inzwischen agieren die Tarifpartner doch wieder etwas vorsichtiger."
Erhöhungen betreffen alle Mitabeitergruppen gleichermaßen
2012 hatten die gewerblichen Arbeitnehmer die Nase leicht vorn: Sie verdienen im Schnitt 3,1 Prozent mehr, hängen die Schlusslichter Top- und mittleres Management aber nur um 0,2 Prozentpunkte ab. Dafür liegt das Top-Management nächstes Jahr gemeinsam mit den Fachkräften mit prognostizierten 3,2 Prozent an der Spitze der Erhöhungstabellen. Nach Branchen unterteilt planen für 2013 Unternehmen aus der IT-Sparte mit 3,9 Prozent die höchsten Lohn- und Gehaltssteigerungen, gefolgt von der pharmazeutischen Industrie mit 3,4 Prozent. Diese Wachstumsbranchen liegen schon 2012 mit 3,6 Prozent und 3,4 Prozent bereits im vorderen Feld der Erhöhungsbudgets, wobei die Pharmaindustrie die Prognosen aus dem vergangenen Jahr sogar noch übertrifft. Auch die Automobilindustrie mit 3,4 Prozent und die Chemiebranche mit 3,3 Prozent sind im vorderen Drittel des 2012er Rankings zu finden. Dennoch bleiben sie hinter den Erwartungen aus dem Vorjahr zurück (3,8 Prozent/4,0 Prozent). Die größte Differenz zwischen prognostizierten (3,4 Prozent) und tatsächlichen Gehaltssteigerungen (2,9 Prozent) weist allerdings die Finanzdienstleistungsbranche auf. Ebenso schwach schneidet die Nahrungs- und Genussmittelbranche ab. Hier liegen die tatsächlichen Steigerungen nur bei 2,3 Prozent - 0,5 Punkte unter dem angenommenen Wert. "Das spiegelt sehr deutlich die aktuelle wirtschaftliche Lage der Sektoren wider", so Reiners. "Die IT-Branche ist von der Krise kaum betroffen und boomt weiterhin, die demographischen Bedingungen kommen der Pharmaindustrie zugute und lassen auf zukünftiges Wachstum hoffen. Im Bankensektor ist die Lage dagegen weiterhin angespannt, und auch die Nahrungs- und Genussmittelindustrie muss sich einem schwierigen Geschäftsumfeld mit erhöhten Rohstoffpreisen und größerer Sparneigung der Konsumenten stellen."
Global Salary Increase Survey
Die jährlich durchgeführte Studie liefert Informationen über die Gehaltserhöhung in über 118 Ländern und analysiert die Vergütungspraktiken von mehr als 14.000 Unternehmen. In Deutschland haben sich 232 Unternehmen an der Studie beteiligt. Der Report erfasst die aktuellen Erhöhungen, die erwarteten Steigerungsraten für das kommende Jahr und liefert detaillierte Auswertungen je nach Hierarchiestufe, Branche, Unternehmensgröße und Land.
Bildrechte: Aon Hewitt
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