Pressemitteilung von Ursula Colbow

"Handwerk made in Friedenau" - 30 Jahre Ausbildungs-Manufaktur für Mädchen und junge Frauen


Vereine & Verbände

Berlin, den 27. November 2018. Am Freitag, den 07. Dezember 2018 findet mit rund 100 Gästen aus Politik und Wirtschaft sowie Freunden und Unterstützern von 12.00 bis 14.00 Uhr unter dem Motto "Handwerk und Frauen in Friedenau - Gewerke, die bilden" die Feier zum 30-jährigen Jubiläum der Ausbildungs-Manufaktur AKC in Berlin Friedenau statt. Der Verein lädt ein, mit Fachbeiträgen gemeinsam in eine politische Diskussion zu treten und mutig neue Wege der Mädchen- und Frauenförderung anzudenken.

Die Vorstandsmitglieder des Ausbildungs- und Kulturcentrums, Elke Rasche und Achim Christophersen begrüßen die Gäste: "Wir freuen uns sehr, dass unsere Arbeit und unser Jubiläum große Beachtung finden, sagt Geschäftsführerin Ursula Colbow, die die feierliche Veranstaltung eröffnet. "Das unterstützt uns, noch mehr Mädchen und junge Frauen zu einem selbstbewussten und eigenverantwortlichen Leben zu begleiten und zu befähigen. Im AKC vereinen wir das traditionelle Handwerk mit der öffentlichen Förderung von Bildung für junge Frauen."

Im Anschluss wird auch die Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg Angelika Schöttler Worte an die Gäste richten, darunter Dagmar Gerber aus der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Anna Zagidullin, Referat Hilfen zur Erziehung und Familie, Der Paritätische Berlin, Claudia Schult, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Jobcenter Tempelhof-Schöneberg und Yvonne Schmidt, Ausbildungsberaterin bei der Handwerkskammer Berlin.

In diesem Jahr blickt der Träger auf sein 30-Jähriges Bestehen und einen großen Erfahrungsschatz in der sozialpädagogischen Ausbildungsarbeit, der außerschulischen Bildungsarbeit und der Jugendberufshilfe zurück. Seit 1988 bietet der AKC e.V. jungen Frauen und jungen Müttern die Möglichkeit einer außerschulischen Ausbildung in den Berufen Maßschneiderin, Änderungsschneiderin und Modenäherin und die Ausbildung zur Goldschmiedin an. 30 junge Frauen können in einem geschützten sozialen Rahmen und einer vertrauensvollen Lernatmosphäre ihre individuellen Fähigkeiten entfalten und erweitern.

"Viele Jugendliche finden in Berlin keine Ausbildungsstelle", berichtet Ursula Colbow. "Junge Frauen mit schulischen oder sozialen Problemen stehen als Letzte in der Schlange. Sie kommen oftmals aus belastenden Lebenssituationen, sind oft auf sich allein gestellt oder auf Grund ihres Migrationshintergrundes von beruflichen Bildungszugängen ausgeschlossen. Im Unterschied zu herkömmlichen Ausbildungsstätten erfahren die jungen Frauen eine Förderung, die ihre sozialen und biografischen Erfahrungen berücksichtigt."

Die Veranstaltung wird bereichert durch zwei Fachvorträge: Prof Dr. Peter Schruth vom Berliner Rechtshilfefonds Jugendhilfe e.V. wird über die Geschichte der Jugendberufshilfe eingehen insbesondere im Kontext der Arbeit des AKC. Katrin Frank vom Paritätischen Gesamtverband spricht über Mädchensozialarbeit und das Berufswahlverfahren von jungen Frauen, die das AKC ausbildet.

Unter den anwesenden Gästen befinden sich darüber hinaus die Vertreter der Innung des Maßschneiderhandwerks und Goldschmiedeinnung sowie des Oberstufenzentrums Bekleidung und Mode und des Oberstufenzentrums für Informations- und Medizintechnik sowie viele Praktikumsbetriebe des Maßschneiderhandwerks und Goldschmiedehandwerks.

Im Verlauf der Veranstaltung kann eine Ausstellung der Auszubildenden vom Entwurf bis zum Gesellenstück der Gewerke Maßschneiderin und Änderungsschneiderin besichtigt werden.

30 Jahre Handwerk made in Friedenau
Der AKC e.V. schaut seit 1988 auf bewegende und erfolgreiche Jahre zurück. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen junge Frauen, die keine Erstausbildung haben und aus problematischen Lebensverhältnissen kommen. Die Ausbildungen zur Maßschneiderin, Änderungsschneiderin, Modenäherin oder Goldschmiedin dauern drei bis vier Jahre und werden nach Paragraf 13 der Jugendberufshilfe durch die Jugendberufsagentur oder das Jobcenter Tempelhof-Schöneberg gefördert. Etwa 95 Prozent der Auszubildenden erreichen mit dem Gesellenbrief den angestrebten qualifizierten Berufsabschluss. "Am Anfang war es schwierig, genug junge Frauen für die Ausbildungsplätze zusammen zu bekommen" sagt Ursula Colbow. "Wir starteten mit der Ausbildung zur Maßschneiderin und installierten im Jahr 2002 die Goldschmiede-Ausbildung. Gerade in den ersten Jahren musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, denn es gab viele Vorbehalte und Hemmschwellen bei den Förderern. Unsere jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Jugendämtern (jetzt Jugendberufsagenturen) konnten diese jedoch entkräften. Beide Berufe sind geschaffen für junge Frauen, die kreativ in filigraner Handarbeit aufgehen, und bei uns die modernen Verarbeitungstechniken erlernen und anwenden", berichtet die Geschäftsführerin. "Wir sind sehr stolz darauf, dass uns dies mit viel Engagement, tiefer Menschlichkeit und der ganz besonderen Energie unser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Unterstützer und Förderer gelungen ist."

"Heute mangelt es uns nicht an interessierten jungen Frauen", ergänzt Vorstand Achim Christophersen, "sondern vielmehr an passgenauer Vermittlung durch die öffentlichen Träger der Jugendhilfe und Jugendberufshilfe."

Vom Juwelier bis zum Theater: Es sind noch Ausbildungsplätze frei!
Junge Frauen zwischen 16 und 25 Jahren aus Tempelhof-Schöneberg können sich beim AKC e.V. melden: Die Ausbildungen zur Maßschneiderin, Änderungsschneiderin, Modenäherin und Goldschmiedin, in Voll- oder Teilzeit, beginnen laufend. Übrigens: Goldschmiede werden nicht nur von Juwelieren gesucht, sondern auch in der Zahn- und Medizintechnik, der Feinwerkmechanik, der Feinoptik oder Mikro- und Sensortechnik. Maß- oder Änderungsschneiderinnen oder Modenäherinnen werden in großen oder kleinen Änderungsschneidereien, den Textilfachabteilungen großer Kaufhäuser, in der Modebranche oder auch im Bereich Kostüm für Film, Fernsehen, Theater oder Oper gesucht.

AKC - Wir begleiten und qualifizieren individuell
Die Ausbildungen sind eingebettet in ein ganzheitliches und umfassendes Begleitangebot: 30 junge Frauen können bei uns in einem geschützten sozialen Rahmen ihre individuellen Fähigkeiten entfalten und erweitern. Sie lernen, Verantwortung für sich selbst und ihre berufliche Zukunft zu übernehmen und legen damit den Grundstein für ein selbstbewusstes und selbstständiges Leben. Im Unterschied zu herkömmlichen Ausbildungsstätten erfahren die jungen Frauen hier eine intensive wie individuelle Förderung, die ihre sozialen und biografischen Erfahrungen berücksichtigt. Sie finden im AKC einen idealen und unbelasteten Raum, in dem sie eine fundierte Handwerksausbildung erlangen und die dafür nötigen sozialen Kompetenzen entwickeln. Die Ausbildungen enden mit dem Gesellenbrief. Berufsvorbereitungen und Qualifizierungen enden mit Zertifizierungen gemäß BerufsausbildungsvorbereitungsBescheinigungsverordnung - BAVBVO. 95 Prozent unserer Auszubildenden bestehen ihre Gesellenprüfungen und nehmen ermutigt und gestärkt berufliche Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt an.

Bildquelle: Quelle: Ausbildungs- und Kulturcentrum e.V.
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http://www.akc-berlin.de
Ausbildungs- und Kulturcentrum e.V.
Lauterstr. 12/13 12159 Berlin-Friedenau

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