Wege aus der Einsamkeit e.V. erklärt Solidarität mit Harburger Hospizverein
24.02.2012
Vereine & Verbände
In seinem Artikel "Nachbarn wehren sich gegen Hospiz in Harburg" vom 23.2.2012 berichtet das Hamburger Abendblatt über den geplanten Bau eines Hospizes im Harburger Ortsteil Langenbek, südlich von Hamburg. Nach den Plänen des Deutschen Roten Kreuzes und des Hospizvereins Hamburger Süden soll das Gemeindehaus der Kirchengemeinde Sinstorf ab 2013 Platz zwölf schwer kranken Menschen Wohnraum bieten. Laut Abendblatt-Artikel regt sich jedoch Widerstand in der Nachbarschaft. Einige Anwohner fürchten offenbar den Wertverlust ihrer Immobilie durch Störungen in ihrer Wohnstraße, sie fordern einen Sichtschutz und planen laut Zeitungsbericht die Gründung einer Bürgerinitiative, um den Bau des Hospizes in ihrer Umgebung zu verhindern.
Aus wirtschaftlichen Gründen gegen ein Hospiz
Der Artikel hat uns, den Vorstand des Vereins Wege aus der Einsamkeit e.V., sehr betroffen gemacht. Wir kritisieren selbstverständlich auch Proteste gegen die jüngere Generation, z. B. den Bau von Kindertagesstätten in Wohngegenden. Aber nun beobachten wir Widerstand gegen Alte und Kranke. Ein sehr bemerkenswertes Projekt, das Menschen am Ende ihres Lebenswegs würdevoll begleiten will, wird aus wirtschaftlichen und verkehrstechnischen Gründen von einigen Anwohnern abgelehnt.
Empathie und Akzeptanz sind gefragt
Die Menschen, die sich gegen Kinder oder wie jetzt gegen Alte und Kranke in ihrer Nachbarschaft stellen, sind alle einmal Kinder gewesen und werden alle hoffentlich alt und hoffentlich nicht krank. Aber sie könnten in die Lage kommen, dass sie oder ihre Angehörigen sehr glücklich und dankbar darüber wären, in ein Hospiz in ihrer vertrauten Umgebung zu kommen. Viele Beispiele zeigen, dass Hospize eine bemerkenswerte Arbeit leisten und dass die Menschen, die gehen müssen, und die Menschen, die bleiben, sehr dankbar über die gemeinsame Hospizzeit sind.
Ausgrenzung darf es nicht geben
Im Kreislauf des Lebens sind alle Menschen Teil unserer Gesellschaft. Diskriminierung und Ausgrenzung darf es nicht geben. Es kann und darf nicht sein, dass man unliebsame oder unbequeme Aspekte ausblendet, aus dem eigenen Gesichtsfeld verbannt und an den Rand drängt. Geburt und Tod gehören zu unserem Leben und finden immer und überall statt, auch ganz in unserer Nähe. Darum gehören Projekte wie das Hospiz in Langenbek in die Nachbarschaft, in unsere Mitte. Es darf nicht heißen: "Ja, aber nicht bei uns!" Denn was wäre die Konsequenz, wenn das jeder sagen würde! Und was wäre, wenn sich dieser Satz auf einmal gegen einen selbst richtet?
Ein Verein gegen Armut und Isolation im Alter
Wege aus der Einsamkeit e.V. setzt sich für die Verbesserung der Lebensumstände alter Menschen und ihrer Stellung in der Gesellschaft ein. Es gilt, akute Notsituationen zu lindern, Projekte und Initiativen zu unterstützen. Die Themen Armut, Krankheit und Isolation im Alter werden viel zu selten öffentlich gemacht und stellen viele Betroffene vor eine scheinbar ausweglose Situation. Wege aus der Einsamkeit e.V. will vorbeugen. Der Verein unterstützt Konzepte, die sich mit Themen rund ums Altern beschäftigen. Mehr Informationen unter: <a href="http://www.WegeausderEinsamkeit.de" target="_blank">www.WegeausderEinsamkeit.de</a>
wegeausdereinsamkeit.de
Wege aus der Einsamkeit e.V.
Steindamm 55-59 20099 Hamburg
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