Bund deutscher Tierfreunde e.V. (BdT) bemängelt Verwirrspiel bei Tierheimtransporten
23.03.2011
Vereine & Verbände
Rechtssicherheit für Tierschutzorganisationen bei Tiertransporten von Süd- oder Osteuropa nach Deutschland hat der überregionale Tierschutzverein Bund Deutscher Tierfreunde e.V. gefordert. Nach Schätzungen von Veterinären werden jährlich zwischen 200.000 und 400.000 Tiere aus Ost- und Südeuropa nach Deutschland eingeführt. Unter welchen Voraussetzungen Tiertranfers stattfinden dürfen, regeln unterschiedliche Verordnungen auf Bundes- und EU-Ebene. Besonders welche Verordnung angewandt wird, sorgt auch bei seriösen Tierschutzvereinen für Verunsicherung. Der Bund deutscher Tierfreunde e.V. mit Sitz in Kamp-Lintfort plädiert für eine rasche Klarstellung, um Rechtsunsicherheiten auszuschließen.
Am 06. Mai 2010 trat die EU-Verordnung (Nr. 388/2010) hinsichtlich der zu verbringenden Höchstzahl von Heimtieren in Kraft. Ziel der Verordnung ist es, das tatsächliche gewerbliche Tiertransporte nicht verschleiert, bzw. als "Tierschutzmaßnahme" deklariert werden können. Besonders die Fixierung auf die "gewerbsmäßige" Verbringung und Handhabung von Tieren sorgt für Verwirrung, auch wenn mit dieser Verordnung grundlegend ein richtiger Schritt getan wurde, dem Handel mit Tieren unter dem Deckmantel Tierschutz entgegen zu treten. Denn, wer in Deutschland Tiere in einem Tierheim aufnimmt oder hält, Zucht betreibt oder eben mit Tieren handelt, benötigt eine Genehmigung nach §11 Tierschutzgesetz. Auch die Tierheimleitungen des Bund Deutscher Tierfreunde verfügen selbstverständlich über eine §11-Genehmigung, die die Zuverlässigkeit und Sachkunde der Tierheimleitungen attestiert.
Seriös ist Tierschutz grundlegend aber nur, wenn kein Handel mit den anvertrauten Tieren betrieben wird, was durch die Fokussierung auf den Begriff der Gewerbsmäßigkeit in der Wahrnehmung der Rechtsverordnungen aber unterstellt werden kann, so der Bund Deutscher Tierfreunde. Der Bund deutscher Tierfreunde e.V. bezieht hier deutlich Stellung und unterstützt alle zielgerichteten Bestrebungen, die quasi Gleichsetzung von Tierschutz und Tierhandel klären zu lassen.
Andererseits und trotz der verschiedenen Verfahrenssituationen muss auch attestiert werden, dass besonders zum Thema Verbringung von Tieren aus dem Ausland nach Deutschland, dringender Handlungsbedarf besteht und die behördlichen Bemühungen zu einer Regulierung vor dem Hintergrund voller Tierheime und Seuchenschutz, erstmal in die richtige Richtung weisen, so der Bund Deutscher Tierfreunde. Besonders vor dem Hintergrund der Massen an Tieren, die nach Deutschland transferiert wird, stellt sich tatsächlich bei dem einen oder anderen Tierschutzverein die Frage, ob nicht vordergründig finanzielle Interessen, die durch die Vermittlung unter "Tierschutzgebühren" entstehen und abzüglich der entstandenen Kosten, satte Gewinne erzielen, der Motivationsgrund sein könnte. Seriöse Verbände wie auch der Bund deutscher Tierfreunde e.V. plädieren hier seit langem für gezielte Maßnahmen in den einzelnen Ländern, um die Situation und das Verständnis für Tiere zu verbessern. Das alleinige Exportieren nützt dabei nichts in der Sache, da die eigentlichen Ursachen für Tierelend nicht bekämpft werden. Hier sind nachhaltige und weit gefasste Lösungen gefragt, betonte der Bund Deutscher Tierfreunde.
http://www.Bund-Deutscher-Tierfreunde.de
Bund Deutscher Tierfreunde e.V.
Am Drehmanns Hof 2 47475 Kamp-Lintfort
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