Pressemitteilung von Christine Fröhler Markus Engel

Gegen Narbenbildung: ScarX Therapeutics aus Ontario testet Salbe


Wissenschaft, Forschung & Technik

Patienten leiden nach einem chirurgischen Eingriff meist an großen Narben. Derzeit gibt es laut Dr. Benjamin Alman, Gründer von ScarX Therapeutics, keine klinisch erprobten Medikamente, die erfolgreich die Narbenbildung nach einem operativen Eingriff reduzieren. Der Chirurg hat nun gemeinsam mit dem MaRS Centre und dem Hospital for Sick Children in Toronto eine Zusammensetzung von Inhaltsstoffen für eine Salbe entdeckt, die effektiver sein soll. Das neue Mittel soll nun zur Marktreife geführt werden.

Dabei ist Alman zufällig auf die Wunderwaffe gestoßen. Bei seiner Forschungsarbeit hat er den Wirkstoff Nefopam Hydrochlorid, der in Schmerzmitteln steckt, neu verwendet. Er hatte herausgefunden, dass Nefopam einen guten Effekt auf Myofibroblasten hat - diese sind für das Narbengewebe verantwortlich. Alman konnte zudem bestätigen, dass das Protein Catenin tatsächlich die Wundheilung positiv beeinflusst. Das Protein Catenin gehört zu einer Gruppe von Molekülen, die dafür sorgen, dass Informationen von der Zelloberfläche in den Zellkern gelangen, und diese die Anordnung von Zellen in ihrem Zellverband regulieren. Die neue Salbe soll die Narbenbildung nun um die Hälfte reduzieren. Dieses Jahr noch soll das neue Medikament in Toronto getestet werden.

Weltweit führen Ärzte jährlich rund 240 Millionen Operationen durch. "Für einen Wissenschaftler ist es ein besonderer Erfolg, wenn er den Schmerz seiner Patienten oder Folgeschäden von Operationen lindern kann. Das neue Mittel soll vielen Menschen helfen", sagt Alman. Das Unternehmen erwarte durch die Einzigartigkeit des Produkts einen Umsatz in Milliardenhöhe.


Unterstützung für vielversprechende Produkte

Um die Salbe nun entwickeln zu lassen, hat ScarX Therapeutics im chinesischen Unternehmen NovoTek Therapeutics Inc. (NovoTek) einen Partner gefunden. Damit kann das Team um Alman den langen und teuren Weg stemmen, um die Creme marktreif zu machen. Finanzielle Unterstützung in Höhe von 185.000 Euro (250.000 kan. Dollar) bekommt das Start-up-Unternehmen von den Ontario Centres of Excellence (OCE). ScarX Therapeutics war einst aus einer Zusammenarbeit zwischen dem MaRS Centre und dem SickKids entstanden. Eine wichtige Aufgabe der OCE ist die Unterstützung bei der Vertreibung marktreifer Produkte. Es arbeitet dabei eng mit Unternehmen, Universitäten und Forschungsstätten in Ontario zusammen.

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