Mögliche Eisenerz-Produktion in Spanien nimmt Fahrt auf
09.12.2013
Wissenschaft, Forschung & Technik
Solid Resources und Glencore wollen im Cehegin-Gebiet im Südosten Spaniens jährlich rund eine Million Tonnen Eisenerz produzieren. Nun soll die Produktion schneller als erwartet, nämlich in etwa 12 Monaten beginnen. Ursprünglich war der Produktionsbeginn in rund drei Jahren angesetzt. Gute Nachrichten also.
Commodity-TV Interview:
Einer der größten Rohstoffmärkte weltweit ist der Eisenerz-Markt. Die Stahlherstellung verschlingt ungefähr 98 Prozent der globalen Eisenerz-Produktion. Und im Zuge wachsender Schwellenländer und einer sich weltweit belebenden Konjunktur steigt auch der Bedarf nach dem Rohstoff, ohne den die Stahlherstellung nicht möglich ist.
Die Wiederbelebung der Cehegin-Eisenerzmine bei Murcia, Spanien steht unter einem guten Stern. Das zuständige spanische Ministerium für Wirtschaft und Industrie fördert das Projekt und will das Genehmigungsverfahren beschleunigen. Dies äußerte jüngst Minister Ballesta in einer im spanischen Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Dieser bezeichnete das Projekt als strategische Initiative für die ganze Region. Auch die entstehenden Arbeitsplätze kann Spanien gut gebrauchen und daher stehen die Behörden voll und ganz hinter dem Projekt.
Das Eisenerzvorkommen dürfte gewaltig sein und könnte sich zur größten Eisenerzlagerstätte in Westeuropa entwickeln. Über 1000 Hektar und 62 einzelne Konzessionen umfasst die Liegenschaft. Mit dem schweizer Konzern Glencore, dem größten Rohstoffhändler der Welt als Partner, kann Solid Resources ebenfalls punkten. Auch kann mit der Eisenbahn das Eisenerz in den nur 100 Kilometer entfernten Hafen Cartagena gebracht werden, so dass der Transport keine Schwierigkeiten aufwerfen wird. Aktuell sind die technischen Teams von Solid und Glencore vor Ort, um die sogenannten Due-Diligence-Prüfungen, welche die Stärken und eventuellen Schwächen des Projektes ausloten, durchzuführen.
Glencore besitzt 20 Prozent am Projekt und die Exklusivrechte für die gesamte Menge an produziertem Eisenerz, während Solid 80 Prozent am Projekt inne hat. Etwa 65 bis 68 Prozent Eisenerz sollen im Gestein enthalten sein.
Auch Solids zweites Projekt, das Alberta-1 Tantal, Zinn und Lithium-Vorkommen im nordwestlichen Spanien soll nun früher als geplant und ebenfalls in den nächsten zwölf Monaten den Betrieb aufnehmen. Zinn ist übrigens laut Morgan Stanley das Top-Basis-Metall für 2014. Denn gerade beim Zinn werde die Nachfrage das Angebot übersteigen, so die Investmentbank. Für das laufende Jahr rechne man mit einem Defizit von 1600 Tonnen und für 2014 mit einem Defizit von 100 Tonnen Zinn. Chinas Importabhängigkeit beim Zinn steigt stetig an, nachdem die Produktion im eigenen Land nicht mehr ausreicht den steigenden Bedarf zu decken.
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