Gefäßverschluss aus resorbierbarem Kunststoff verringert Blutungen
20.04.2015
Wissenschaft, Forschung & Technik
(Stuttgart/Esslingen) - Die Forscher des Instituts für Textil- und Verfahrenstechnik (ITV) in Denkendorf entwickeln unter anderem resorbierbare - also sich selbst auflösende - Körperimplantate aus textilen Materialien. Jetzt soll ein resorbierbarer Verschlussstopfen bei Operationen Öffnungen in Blutgefäßen verschließen und Blutverluste verhindern helfen. Dieses Forschungsvorhaben ist Teil des Gesundheitsregionenprojekts "REGiNA". Ein neuer Film der BioRegio STERN Management GmbH zeigt, wie die resorbierbaren Verschlussstopfen im ITV Denkendorf hergestellt werden.
Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte und Nikotinmissbrauch sind Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose. Dabei lagern sich Blutfette, Thromben (Blutpfropfen), Bindegewebe oder auch sogenannter Kalk in den Arterienwänden ab, was zu einer Verengung der Gefäße führt und den lebenswichtigen Blutkreislauf beeinträchtigt. Wenn in schweren Fällen eine Umstellung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten oder eine medikamentöse Behandlung nicht mehr helfen, ist eine Operation notwendig. Während dieser Operation legen die Chirurgen mit Hilfe einer Arterienschleuse einen Ballonkatheter, der die Gefäße wieder weitet. Allerdings bleibt nach so einem Eingriff ein Loch in der Gefäßwand zurück. Um dieses Loch zu schließen und lebensbedrohliche Blutungen zu verhindern, entwickelt das ITV Denkendorf in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Tübingen und der ITV Denkendorf Produktservice GmbH einen Verschlussstopfen aus einem Polymer, der sich nach erfolgter Heilung selbst auflöst. Wichtig ist, dass er mühelos von den Chirurgen an die betroffene Stelle im Gefäß eingesetzt werden kann. "Um den Gefäßstopfen in der Ader platzieren zu können, haben wir eine Einführhilfe entwickelt, mit der es möglich ist, den Stopfen durch die Schleuse in die Ader zu transportieren, sodass er sich vorne im Gefäß wieder aufstellen kann", erklärt Dipl.-Ing. Carsten Linti vom Bereich Biomedizintechnik des ITV Denkendorf.
Am Universitätsklinikum Tübingen testet Prof. Dr. Hans Peter Wendel, Leiter des klinischen Forschungslabors für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, mit seinem Team zurzeit den Verschlussstopfen im Labor. Er ist mit den Ergebnissen der Forschungsarbeit zufrieden: "Nach dem Setzen ist das Gefäß verschlossen, sodass keine Blutungskomplikationen mehr auftreten. Dann löst sich der Stopfen innerhalb von Tagen oder Wochen auf und das Gefäß bleibt geheilt zurück."
Film ab! Ein neuer Film der BioRegio STERN Management GmbH (http://bioregio-stern.de) zeigt, wie die resorbierbaren Verschlussstopfen im ITV Denkendorf hergestellt werden: http://youtu.be/wL7JnJWHKUk
Bildquelle: ITV Denkendorf
Gesundheitsregionen REGiNA ITV Denkendorf resorbierbarer Verschlussstopfen Körperimplantate Arteriosklerose
http://www.bioregio-stern.de
BioRegio STERN Management GmbH
Friedrichstraße 10 70174 Stuttgart
Pressekontakt
http://www.zeeb.info
Zeeb Kommunikation GmbH
Hohenheimer Straße 58a 70184 Stuttgart
Diese Pressemitteilung wurde über PR-Gateway veröffentlicht.
Für den Inhalt der Pressemeldung/News ist allein der Verfasser verantwortlich. Newsfenster.de distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Weitere Artikel von Dr. Klaus Eichenberg
08.11.2018 | Dr. Klaus Eichenberg
Hightech-Informationssysteme statt Zettel an der Lampe
Hightech-Informationssysteme statt Zettel an der Lampe
05.11.2018 | Dr. Klaus Eichenberg
Brücke für die Gesundheitstechnologie
Brücke für die Gesundheitstechnologie
24.10.2018 | Dr. Klaus Eichenberg
Schnellere Heilung ohne Narben
Schnellere Heilung ohne Narben
25.09.2018 | Dr. Klaus Eichenberg
Halbseitig Gelähmte üben mit VR-Brille in virtuellen Welten
Halbseitig Gelähmte üben mit VR-Brille in virtuellen Welten
13.09.2018 | Dr. Klaus Eichenberg
Saubere Verbindung von Logistik, Chemie und Medizintechnik
Saubere Verbindung von Logistik, Chemie und Medizintechnik
Weitere Artikel in dieser Kategorie
27.11.2024 | d & d Brandschutzsysteme GmbH
Integration von Flammen- und Gassicherheitssystemen
Integration von Flammen- und Gassicherheitssystemen
25.11.2024 | BMF Precision Inc.
IMSEAM an der Universität Heidelberg: Mit 3D-Druck die Mikrofluidik vorantreiben
IMSEAM an der Universität Heidelberg: Mit 3D-Druck die Mikrofluidik vorantreiben
23.11.2024 | Stcwelt
High-Tech, Hohe Renditen: KI-gestützte Handelslösungen für deutsche Investoren von STCWelt
High-Tech, Hohe Renditen: KI-gestützte Handelslösungen für deutsche Investoren von STCWelt
21.11.2024 | MERKLE CAE SOLUTIONS GmbH
Merkle CAE Solutions "On AIR"
Merkle CAE Solutions "On AIR"
18.11.2024 | Bundesverband IT-Mittelstand e.V.
DiNa - Digitale Nachhaltigkeit im IKT-Mittelstand: Start der zweiten Projektphase
DiNa - Digitale Nachhaltigkeit im IKT-Mittelstand: Start der zweiten Projektphase