Neuer, flexibler Infrarot-Ofen sorgt für brillante Oberflächen von Küchenfronten
08.06.2016
Wissenschaft, Forschung & Technik
An Küchenfronten werden die unterschiedlichsten Anforderungen hinsichtlich Design und Oberflächeneigenschaften gestellt. Neben der Farben- und Formenvielfalt spielen auch Eigenschaften wie Kratzfestigkeit, Chemikalien- oder Feuchtebeständigkeit eine entscheidende Rolle.
Moderne Pulverlackierungen helfen dabei. Die Pulverlacke müssen dazu jedoch optimal verlaufen und danach aushärten.
Ein flexibler. maßgeschneiderter, gaskatalytischer Infrarot-Ofen von Heraeus sorgt speziell bei mitteldichten Faserplatten (MdF-Platten) für brillante Oberflächen.
Küchenfronten aus MDF Platten werden durch eine Lackierung veredelt, hierbei kommen sowohl Flüssiglacksysteme als auch Pulverlacke zum Einsatz. Sie ermöglichen sowohl eine nahtlose Beschichtung als auch hervorragende mechanische und chemische Eigenschaften.
Kempa setzt auf den neuen Infrarot-Ofen von Heraeus
Die belgische Firma Kempa Products liefert Küchenfronten genau nach Kundenvorgaben, ab Losgröße 1. Für die Pulverlackierung ist das eine zusätzliche Herausforderung, denn der benötigte Trockenofen muss flexibel an alle Vorgaben angepasst werden können. Seit Jahresbeginn sorgt ein gaskatalytischer Infrarot-Ofen von Heraeus bei Kempa für die erforderlichen flexiblen Wärmeprozesse. Paul Maeyninckx, Geschäftsführer von Kempa Products, ist begeistert: "Wir konnten partnerschaftlich mit Heraeus die Anlagenauslegung ermitteln und die Anlage so einstellen, dass wir jetzt flexibel auf die jeweiligen Kundenvorgaben eingehen können. So können wir viel schneller eine sehr gute Qualität liefern."
Infrarot-Wärme für den Pulverlack
Heraeus liefert bei Kempa gaskatalytische Infrarot-Wärme an zwei Stationen, beim Vorwärmen und bei der Pulverlackhärtung selbst.
Die Pulverlackierung auf MDF Platten erfolgt wesentlich homogener wenn die Platten vor dem Pulverauftrag vorgewärmt werden. Dies stellt eine gewisse elektrische Leitfähigkeit her, die dann hilft, das Lackpulver homogener zu verteilen.
Der zweite gaskatalytische Infrarot-Ofen bei Kempa dient der Angelierung und dem Aushärten des Pulverlackes. Pulver absorbiert Infrarot-Strahlung generell sehr gut, die Pulvermasse erwärmt sich daher rasch und wird erheblich schneller als etwa in einem Umluftofen angeliert. Ohne Luftbewegung werden Staubeinschlüsse vermieden, das Pulver wird nicht verwirbelt oder verschleppt. Ein rasches Anschmelzen verbessert die Lackqualität und erhöht die Durchlaufgeschwindigkeit.
Da Infrarot-Wärme schneller und mit höherer Leistung übertragen wird, ist gegenüber Heißluft in den meisten Fällen ein wesentlich kürzerer Ofen notwendig, oder die Produktionsgeschwindigkeit kann erhöht werden.
Der Ofen bei Kempa ist 12 m lang, bei einer Produktionsgeschwindigkeit von etwa zwei Metern pro Minute. Der Ofen kann in Zonen geregelt werden, je nach Temperaturprofil, nach den Dimensionen der jeweiligen Platten und nach den Vorgaben der verwendeten Pulver. Anwendungsspezialisten bei Heraeus erarbeiteten zusammen mit Kempa in verschiedenen Testreihen die erforderlichen Ofeneinstellungen. Je nach Plattengröße und -dicke und natürlich je nach Lacksystem werden unterschiedliche Temperaturprofile gefahren. Dies erforderte eine feine Justierung der Regelung. Schließlich wurden Programme für verschiedene Vorgaben in der Steuerung hinterlegt, sie können nun ganz nach Bedarf abgerufen werden.
Bildquelle: Kempa nv Belgien 2016
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Heraeus Noblelight GmbH
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