Pressemitteilung von Sebastian Schmidt

Asahi Kasei Honorary Fellow Dr. Akira Yoshino erhält den Europäischen Erfinderpreis 2019


Wissenschaft, Forschung & Technik

Düsseldorf, 21. Juni 2019 - Asahi Kasei Honorary Fellow Dr. Akira Yoshino wurde vom Europäischen Patentamt (EPA) für seine Erfindung und Weiterentwicklung der Lithium-Ionen-Batterie mit dem Europäischen Erfinderpreis 2019 in der Kategorie der Nicht-EPO-Staaten ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 20. Juni 2019 in der Wiener Stadthalle statt. Rund 600 Gäste aus den Bereichen geistiges Eigentum, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Lehre nahmen an der Veranstaltung teil.

Akira Yoshino erfand 1983 durch die Einführung eines sicheren Anodenmaterials und einer hitze-empfindlichen Membran die erste moderne Lithium-Ionen-Batterie. Im Laufe seiner langen Karriere verbesserte er seine Erfindung kontinuierlich. Seine Innovation hat das Zeitalter globaler Konnektivität und elektrischer Mobilität mit tragbaren elektronischen Produkten und Elektrofahrzeugen eingeleitet.

"Akira Yoshino hat die Grundlage für die heutige Lithium-Ionen-Technologie und -Industrie geschaffen. Seine Erfindungen finden sich in Smartphones wieder, die Menschen auf der ganzen Welt verbinden. Sie ermöglichen zudem die Entwicklung von Elektrofahrzeugen", sagte EPA-Präsident Antonio Campinos. "Seine Technologie hat unsere Gesellschaft verändert, auch weil die Lizenzen, die anderen Unternehmen für die Nutzung seiner patentierten Erfindungen erteilt wurden, dazu beigetragen haben, die Vermarktung entscheidend zu beschleunigen."

Dr. Yoshino kommentierte seine Auszeichnung: "Ich fühle mich sehr geehrt, den diesjährigen Europäischen Erfinderpreis erhalten zu haben. Der EPA-Präsident betonte in seiner Laudatio, meine Erfindung habe die Gesellschaft erheblich beeinflusst, darüber freue ich mich sehr!" Außerdem hoffe er, mit seiner Leistung den Technologiekonzern Asahi Kasei in Europa weiter bekannt zu machen.

"Weiterhin erfüllt es mich mit großer Genugtuung, dass meine Erfindung zu Lösungen in Umweltfragen beiträgt, wie besorgt die europäischen Bürger hier sind, ist mir mit dieser Auszeichnung erneut bewusst geworden," so Yoshino weiter.

Der Preis wird jährlich vom EPA vergeben, um herausragende Erfinder aus Europa und der ganzen Welt auszuzeichnen, die einen außergewöhnlichen Beitrag für den technologischen Fortschritt, die Gesellschaft und das Wirtschaftswachstum geleistet haben. Die Finalisten und Gewinner in fünf Kategorien (Industrie, Forschung, KMU, Nicht-EPO-Staaten und Lebenswerk) wurden von einer unabhängigen internationalen Jury aus einem Pool von Hunderten von Erfindern und Erfinderteams ausgewählt, die für den diesjährigen Award vorgeschlagen wurden.

Yoshinos Erfindung - eine kleine, leichte, wiederaufladbare Batterie mit ausreichender Speicherkapazität - hat dazu beigetragen, den Massenmarkt für tragbare elektronische Geräte zu erschließen, von Camcordern bis hin zu Laptops. Seine wiederaufladbaren Batterien werden heute weltweit in fast fünf Milliarden Mobiltelefonen verwendet und bilden ebenfalls die Basis für Elektrofahrzeuge. Vor der Erfindung der Lithium-Ionen-Batterie (LIB) mussten Verbraucher die Batterien entsorgen, wenn die gespeicherte Energie verbraucht war. Das war eine Herausforderung für Hersteller, die tragbare elektronische Geräte entwickelten.

Die Ursprünge von Yoshinos Erfindung gehen in die 1970er Jahre zurück. Damals forschte er nach seinem Eintritt in das japanische Chemieunternehmen Asahi Kasei an elektrisch leitfähigen Polymeren. Der Durchbruch gelang, als er den Wert der damals entdeckten Eigenschaften von Polyacetylen und Lithium-Kobalt-Oxid erkannte: Der japanische Chemiker Hideki Shirakawa fand 1977 heraus, dass Polyacetylen leitfähig ist, während der amerikanische Physiker John Goodenough 1979 entdeckte, dass Lithium-Kobalt-Oxid an der Luft stabil bleibt. Yoshino bemerk-te, dass die Verwendung einer Polyacetylen-Anode und einer Lithium-Cobaltoxid-Kathode seine Erfindung stabiler machen konnte als andere wiederaufladbare Batterien, die sich damals in der Entwicklung befanden.

Er verwendete zudem eine dünne poröse Membran auf Polyethylenbasis, die als Trennwand zwischen den Materialien fungiert. Diese Membran hat eine Sicherheitsfunktion: Sobald sie schmilzt, wird die Funktion der überhitzten Batterie gestoppt, bevor sie in Brand geraten kann. Diese Membran, die das chemische Äquivalent einer Schmelzsicherung ist, wird heute immer noch eingesetzt, um das Brandrisiko für Lithium-Ionen-Batterien zu verringern.

Yoshinos erste wiederaufladbare Lithium-Ionen-Batterie wurde 1983 hergestellt. Im Jahr 1985 reichte Asahi Kasei die japanische Patentanmeldung für die Batterie ein und begann mit deren Vermarktung. Yoshino arbeitete während seiner langen Karriere kontinuierlich an seiner Innovation. Er steigerte die Akkuleistung und verbesserte die Sicherheitsfunktionen. Weitere Patente trugen dazu bei, diese Lösungen zu schützen. Heute wird Yoshino in 56 japanischen und 6 europäischen Patenten als Erfinder aufgeführt.

Asahi Kasei lizenzierte das grundlegende LIB-Patent von Yoshino an andere Hersteller, darunter Sony, das die Technologie 1991 auf den Markt brachte. "Meine Erfindungen haben zu vielen Patenten für mein Unternehmen geführt", sagte Yoshino. "Die Patente sind nicht dazu da, Menschen fernzuhalten. Vielmehr lizenzieren wir unsere Patente, um zahlreiche andere Hersteller zu ermutigen, unsere Technologie zu nutzen. Einige meiner neuesten Innovationen dienen Batterien in Elektrofahrzeugen - und diese werden die Welt hoffentlich erneut verändern."

Yoshino studierte Petrochemie an der Kyoto-Universität. Nach seinem Master-Abschluss im Jahr 1972 trat Yoshino in die Forschungsabteilung von Asahi Kasei ein. Bis heute ist er dort als Berater und Ehrenmitglied (Honorary Fellow) tätig. Er verfügt außerdem über einen Doktortitel in Ingenieurwissenschaften, den er 2005 an der Universität Osaka erlangte.

Mit Dr. Yoshino wurde der Europäischen Erfinderpreises zum dritten Mal an einen Japaner verliehen. Dr. Sumio Iijima erhielt im Jahr 2015 für die Entdeckung und Entwicklung von Kohlenstoff-Nanoröhrchen (Nicht-EPA-Länder) die Auszeichnung, und ein von Masahiro Hara geleitetes Team gewann 2014 für die Entwicklung des QR-Codes (Popular Prize) den Preis.

Mit der Erfindung im Jahr 1983, hat die Lithium-Ionen-Batterie maßgeblich die schnelle Verbreitung von mobilen Elektronikgeräten wie Smartphones oder Notebooks ermöglicht und stellt mit ihrer Anwendung in der Elektromobilität auch für die Automobilindustrie eine wichtige Zukunftstechnologie dar.
Darüber hinaus spielt der Lithium-Ionen-Akku eine immer größere Rolle bei der effektiven Speicherung und Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Damit gewinnt die Batterie für die Nachhaltigkeit unserer Gesellschaft weiterhin an Bedeutung. Mit der Kombination von existierenden und selbst entwickelten Technologien hat Dr. Akira Yoshino 1983 die Lithium-Ionen-Batterie in ihrer jetzigen Form erst möglich gemacht und forscht auch heute noch an ihrer stetigen Weiterentwicklung.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des European Inventor Award: https://www.epo.org/learning-events/european-inventor.html

Über den Europäischen Erfinderpreis
Der Europäische Erfinderpreis ist einer der prestigeträchtigsten Innovationspreise Europas. Er wurde 2006 vom EPA ins Leben gerufen und ehrt einzelne Erfinder und Erfinderteams, deren Erfindungen Lösungen für einige der drängendsten Probleme unserer Zeit darstellen. Um sich für den Preis zu qualifizieren, müssen alle Bewerbungen spezifische Kriterien erfüllen, wie mindestens ein europäisches Patent vom Europäischen Patentamt auf die Erfindung erhalten zu haben. Die Finalisten und Gewinner in den fünf Kategorien werden von einer unabhängigen Jury bestehend aus internationalen Größen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Akademie und Forschung ausgewählt, welche die Vorschläge auf deren Beitrag zum technischen Fortschritt, zur gesellschaftlichen Entwicklung, zum wirtschaftlichen Wohlstand und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Europa hin überprüft. Der Gewinner des Publikumspreises wird von der Öffentlichkeit aus den 15 Finalisten im Vorfeld der Verleihung über ein Online-Voting gewählt. Die diesjährigen 15 Finalisten wurden aus einem Pool von Hunderten Erfindern und Erfinderteams ausgewählt, die von der Öffentlichkeit, nationalen Patentämtern in Europa und EPA-Mitarbeitern vorgeschlagen worden sind.

Über das Europäische Patentamt
Das Europäische Patentamt (EPA) ist mit fast 7 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine der größten europäischen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes. Der Hauptsitz ist in München; Niederlassungen gibt es in Berlin, Brüssel, Den Haag und Wien. Das EPA wurde gegründet, um die Zusammenarbeit europäischer Staaten im Patentwesen zu fördern. Über das zentrale Erteilungsverfahren beim EPA können Erfinder auf der Grundlage einer einzelnen Patentanmeldung Patentschutz in bis zu 44 Ländern (mit einem Markt von rund 700 Millionen Menschen) erlangen. Das EPA gilt überdies als die weltweit bedeutendste Behörde für Patentrecherchen und Patentinformationen.

Bildquelle: Europäisches Patentamt
Asahi Kasei Lithium-Ionen-Batterie Akira Yoshino Europäischer Erfinderpreis Europäisches Patentamt

https://www.asahi-kasei.eu/
Asahi Kasei Europe GmbH
Am Seestern 4 40547 Düsseldorf

Pressekontakt
http://www.financial-relations.de
financial relations GmbH
Louisenstraße 97 61348 Bad Homburg


Diese Pressemitteilung wurde über PR-Gateway veröffentlicht.

Für den Inhalt der Pressemeldung/News ist allein der Verfasser verantwortlich. Newsfenster.de distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.

Weitere Artikel von Sebastian Schmidt
15.07.2020 | Sebastian Schmidt
Asahi Kasei präsentiert SoForm™
18.06.2020 | Sebastian Schmidt
Auf dem Weg zum autonomen Fahrzeug
03.06.2020 | Sebastian Schmidt
Interieur wird das neue Exterieur
Weitere Artikel in dieser Kategorie
21.11.2024 | MERKLE CAE SOLUTIONS GmbH
Merkle CAE Solutions "On AIR"
S-IMG
Über Newsfenster.de
seit: Januar 2011
PM (Pressemitteilung) heute: 10
PM gesamt: 419.030
PM aufgerufen: 71.054.837