Pressemitteilung von Anja Pätzold

Neuer Antrieb für Hightech-Branchen


Wissenschaft, Forschung & Technik

(Stuttgart) - Die BioRegio STERN Management GmbH (http://www.bioregio-stern.de) hat mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH WRS eine große Unternehmensbefragung zum Thema Kooperationen zwischen Life-Sciences und Engineering & Automation durchgeführt. Die "ELSA-Studie" liegt nun vor und wurde am 29. Januar 2013 auf dem Stuttgarter Fernsehturm erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Unter dem Titel "Neuer Antrieb für Hightech-Branchen" zeigen die Ergebnisse, dass die beiden Branchen oftmals gar nicht so unterschiedlich sind, wie viele es erwartet hatten. Insbesondere die Erfolgsfaktoren und die Hindernisse bei der Anbahnung von Kooperationen werden ähnlich bewertet. Ein wesentlicher Faktor im gesamten Prozess von der Anbahnung bis zum Abschluss der Kooperation sind die jeweiligen Mitarbeiter, die eine wichtige Schnittstellenfunktion zur anderen Branche wahrnehmen.

Um Kooperationsprojekte von Life-Sciences und Engineering & Automation gezielt voranzutreiben, hat die BioRegio STERN Management GmbH die Clusterinitiative "Engineering - Life Sciences - Automation", kurz ELSA, ins Leben gerufen. Im Rahmen dieser Initiative werden die bestehenden regionalen Cluster aus der Life-Sciences-Branche mit denen aus der Automatisierungstechnik, dem Maschinenbau und der Automobilzulieferung verknüpft. Im Rahmen von ELSA hat die BioRegio STERN Management GmbH die aktuelle Studie zum Thema "Neuer Antrieb für Hightech-Branchen - Kooperationen zwischen Life-Sciences und Engineering & Automation" durchgeführt. Mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, des Landesnetzwerks Mechatronik BW, des Kompetenznetzwerks Medical Valley Hechingen, des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und des Vereins Deutscher Ingenieure VDI e.V. wurden im September und Oktober 2012 Unternehmen beider Branchen aus ganz Baden-Württemberg ausführlich befragt. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO übernahm die wissenschaftliche Begleitung der breit angelegten Studie. Untersucht wurden neben dem aktuellen Kooperationsstatus auch Erfolgsfaktoren und Hindernisse bei der Anbahnung.

Wie passen traditionsreiche Familienunternehmen und junge Start-ups zusammen? Wie kommunizieren Ingenieure und Naturwissenschaftler miteinander? Auf der einen Seite steht die Life-Sciences-Branche mit langen Entwicklungszeiten, oft noch im Labormaßstab arbeitend - auf der anderen Seite die Engineering- & Automation-Branche mit kurzen Projektlaufzeiten und in hohen Stückzahlen denkend.

Überraschenderweise zeigen die Ergebnisse der nun vorliegenden Studie, dass die beiden Branchen oftmals doch nicht so unterschiedlich sind wie erwartet. Insbesondere die Erfolgsfaktoren für und die Hindernisse bei der Anbahnung von Kooperationen werden ähnlich bewertet. Auch haben beide Branchen ähnliche Vorstellungen vom idealen Rahmen einer Zusammenarbeit: Man möchte sich flexibel und ausschließlich projektabhängig binden; feste und langfristige Bindungen, etwa in Form von Joint Ventures, streben sie nicht an. Dass sich die Branchen aber weiter aufeinander zu bewegen werden, geht eindeutig aus den Ergebnissen der Studie hervor. Beide Seiten geben an, zukünftig miteinander arbeiten zu wollen und sehen die Automatisierung der Life-Sciences-Branche als große Chance für die eigene Wettbewerbsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg. Ein wesentlicher Faktor im gesamten Prozess von der Anbahnung bis zum Abschluss der Kooperation sind die jeweiligen Mitarbeiter, die eine wichtige Schnittstellenfunktion zur anderen Branche wahrnehmen. Durch sie und ihre Kontakte werden am häufigsten Kooperationspartner identifiziert, sie müssen ausreichend Ressourcen für die Durchführung der Kooperationen haben, Verantwortung übernehmen, gemeinsame Ziele definieren und sie dann zu erreichen versuchen.

So zeigt die Studie zur Kooperation zwischen Life-Sciences- und Engineering- & Automation-Unternehmen neben Gemeinsamkeiten und Unterschieden auch, dass der Wunsch nach einer weitergehenden Zusammenarbeit in beiden Branchen explizit besteht. Neue Kooperationen werden allerdings zunächst hauptsächlich in den Bereichen Diagnostik und Analytik entstehen, wo Lösungen aus der Mikroelektronik, Sensorik und Informations- und Kommunikationstechnik Anwendung finden werden. Bereits bestehende erfolgreiche Kooperationen können nicht darüber hinweg täuschen, dass insgesamt die Branchenverknüpfung noch ganz am Anfang steht. Es gibt mehr Gemeinsamkeiten zwischen den Branchen als zu erwarten war, aber es gibt deutliche Unterschiede in Bezug auf Ziele und die Erwartungen an eine Kooperation. Dies kann zu Konflikten und in einigen Fällen sogar zum Scheitern führen. Die wesentlichen Unterschiede sollten daher zu Beginn einer Kooperation thematisiert werden, um die Chancen einer erfolgreichen Zusammenarbeit zu verbessern. Hierbei wird es sicherlich einen größeren Unterstützungsbedarf an Moderation, gemeinsamer Kommunikation und Vermittlung geben, als von den Unternehmen prognostiziert.


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Branchenverknüpfung Life-Sciences Engineering Automation Kooperation Clusterinitiative

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