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Pressemitteilung von VMF - Verband markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. / c/o Büro 5
VMF: Elektromobilität: Auf alles vorbereiten
07.11.2024
Auto & Verkehr
Düsseldorf, November 2024. Das 17. VMF-Branchenforum des Verbandes markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften (VMF) stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der "Elektrifizierung von Flotten". Der Verband präsentiert, analysiert und diskutiert mit Mitgliedern und Premiumpartnern bei den Branchenforen regelmäßig die wichtigsten Zukunftsthemen, die den gemeinsamen Markt bewegen und verändern werden.
"Elektrifizierung ist ein sehr relevantes Thema für Fuhrparkbetreiber und alle Mobilitätsdienstleister, die ihre Kunden bei den Herausforderungen der Elektromobilität in Europa unterstützen", sagte Frank Hägele, Vorstandsvorsitzender des VMF, zu Beginn der Veranstaltung und hieß alle Teilnehmenden des 17. VMF-Branchenforums willkommen. Sehr zufrieden zeigte er sich über die gute Beteiligung der Mitglieder und Premium-Partner. "Unser VMF-Netzwerk deckt das gesamte Spektrum des für Unternehmenskunden notwendigen Mobilitätsmanagement-Know-hows ab und ergänzt sich perfekt - ich freue mich auf die Impulse und intensive Diskussion", so Hägele. Bevor die Beiträge der Expertinnen und Experten starteten begrüßte auch VMF-Geschäftsstellenleiter Dieter Brandl die Teilnehmer mit einem Bericht aus der Geschäftsstelle und gab einen Überblick über bisher durchgeführte Projekte und Studien. Er konnte auch berichten, dass 2025 mit der Choice AG ein neues Executive Mitglied und mit 2trade ein neuer Premiumpartner den VMF verstärken werden.
Stand und Zukunft der Elektrifizierung
Passend zum Schwerpunktthema des Branchenforums hatte der VMF das auf das gesamte automobile Ökosystem spezialisierte Beratungsunternehmen Corporate Value Associates (CVA) beauftragt, den Teilnehmern einen fundierten Überblick über "Strategische Entwicklungen der europäischen Mobilitätsanbieter im Kontext der zunehmenden Elektrifizierung der Fahrzeugflotten" zu geben. Dr. Markus Collet und Max Müller von CVA präsentierten die Ergebnisse. Sie zeigten auf, dass der Anstieg von Elektrofahrzeugen besonders bei Flottenbetreibern bedeutend ist und bleiben wird. Auch wenn die Nachfrage seit Anfang 2024 schwächele, was unter anderem mit dem Wegfall des Umweltbonus begründet werden kann. Das mache vor allem den Herstellern zu schaffen. Über chinesische Marken würde viel gesprochen, doch deren Marktanteil in Deutschland sei noch gering. Volkswagen führt hier mit über 15 Prozent Marktanteil vor Tesla und BMW (jeweils rund 11 Prozent). Erst auf dem achten Platz findet man mit MG (5 Prozent Marktanteil) den ersten chinesischen OEM. Dabei blieben das Ausmaß und die Auswirkungen der gerade in Kraft getretenen Zölle auf chinesische Importe abzuwarten. Die drohenden Strafen würden sich auch auf das Angebot auswirken.
Die Berater gaben zu bedenken, dass in Bezug auf Elektrofahrzeuge noch Unsicherheit und Misstrauen herrsche. Dies spiegele sich auch in den Preisen wider, bei denen sowohl für Neu- als auch Gebrauchtwagen eine starke Abwärtsdynamik zu beobachten ist. Flottenbetreiber müssten sich mit der richtigen Nutzung von E-Fahrzeugen auseinandersetzen sowie mit der Tatsache, dass diese andere Anforderungen an Wartung, Garantie und Versicherung hätten. "Elektrofahrzeuge sind mittelfristig ohne Alternative für die politisch geforderte CO2-Minderung. Insofern gibt es keinen Weg zurück zu Verbrennern", fasste Collet zusammen.
Die wichtigsten Branchenthemen: Restwerte und E-Gebrauchtwagenmarkt
Schließlich wurden die anwesenden Branchenkenner nach den brennendsten Themen gefragt, auf die sich die Verantwortlichen konzentrieren müssten. In einem Voting wurde die Preisentwicklung der batterieelektrischen Neufahrzeuge (BEV), die volatile Restwertentwicklung und der Gebrauchtwagenmarkt genannt. "Das ist nach wie vor schwer einzuschätzen - und das spürt die Vermiet- und Leasingbranche besonders. Daher muss aus unserer Sicht in BEV-Restwertmodelle investiert werden, Strategien zur Schadensbegrenzung im Remarketing könnten mehrere Nutzungszyklen sein und es muss - neben einer Risikoteilung mit Herstellern - ein funktionierender BEV-Gebrauchtwagenmarkt mit Batterie-Zertifikation und -Garantien aufgebaut werden", unterstrich Müller. BEV-Neuwagen-Preise würden 2025 sinken, denn es werde ein Käufermarkt entstehen.
Firmenwagen nach wie vor im Trend - Unternehmen setzen auf Fuhrpark-Leasing
Schließlich rundete Katharina Schmidt von Arval Deutschland mit der Vorstellung des "Mobilitätsbarometers" (Arval Mobility Observatory) und prägenden Trends in der Unternehmensmobilität den Überblick über das aktuelle Marktgeschehen ab. Ein Ergebnis: Die größte Herausforderung in Deutschland und Europa ist für die Fuhrparkverantwortlichen die Einführung alternativer Antriebstechnologien. 44 Prozent der befragten deutschen Unternehmen sehen das als eines der drei wichtigsten Themen. Die Studie - in die über 8.500 Interviews eingeflossen sind - zeigte die Unterschiede hinsichtlich der Fuhrparks in Deutschland und anderen europäischen Ländern auf.
Der Abbau von Flottenfahrzeugen sei dabei kein Thema. "In Deutschland geben 89 Prozent der Unternehmen an, dass ihr Fuhrpark in den nächsten drei Jahren stabil bleiben oder zunehmen wird", so Schmidt. Hauptgründe laut Studie: Weil das Unternehmen expandiert oder neue Anforderungen hat, die Firmenwagen erfordert (68 Prozent), gefolgt von dem Ziel die Arbeitgeberattraktivität zu steigern (48 Prozent). Schmidt: "Die Unternehmen wollen Mitarbeiter binden und Talente anlocken".
Ein Blick darauf, wie Unternehmen ihren Fuhrpark finanzieren, machte deutlich, dass Leasing in Deutschland mit einem durchschnittlichen Anteil von 61 Prozent über alle Unternehmensgrößen das dominierende Instrument ist - je größer die Flotten, desto höher der Anteil. Zu erwarten sind auch Veränderungen beim Energiemix. In Deutschland nutzen 88 Prozent der Unternehmen bereits mindestens eine alternative Technologie oder planen sie zukünftig einzusetzen.
State of Health: Batterien und Ladeverhalten auf dem Prüfstand
Im weiteren Verlauf des Forums wurden weitere praxisnahe Themen behandelt, darunter - präsentiert von Hendrik Pötter von DAT Deutsche Automobil Treuhand - die Herausforderungen im E-Gebrauchtwagenmarkt und die Restwertentwicklung in den letzten Jahren. Spannend war hier zu sehen, wie sich verschiedene politische Entscheidungsszenarien auf die Restwerte auswirken würden. Wie wichtig die Batterie und deren Ladeleistung für die Restwerte sind, zeigten Stefan Böckmann und Ronald Hufnagel von der Dekra. In ihrem neuen Batterielabor analysieren sie Alterungsprozesse und machten die Bedeutung von Batterietests sowie deren wirtschaftliche Auswirkungen deutlich. Die Tipps zum Optimierungspotenzial und Vorstellung des Dekra-Batteriechecks bis zum Zertifikat, stießen auf großes Interesse. Im Vortrag der E.ON-Experten Dr. Christoph Ebert und Michael Schuhmacher wurde deutlich, wie Ladeverhalten und Ladeinfrastruktur die Betriebskosten von Elektrofahrzeugen massiv beeinflussen können. Zur Degradation von Batterien gab Javier Morillo Einblicke in die Ergebnisse einer internationalen Studie von Geotab: Batterien verschlechtern sich demnach durchschnittlich pro Jahr nur um rund 1,8 Prozent. Dabei gibt es messbare Unterschiede zwischen Marken, Modellen und Baujahren. Aber: "Eine hohe Fahrzeugnutzung führt nicht automatisch zu einer kürzeren Lebensdauer der Batterie", unterstrich Morillo.
Den Blick der Versicherer auf E-Fahrzeuge zeigten Stefanie Heigl, Dominik Bachmann und Andreas Gsinn von der Maas GmbH. Die Flotten-Versicherung der Zukunft setzt auf Effizienzsteigerung durch IT-Innovationen, wie zum Beispiel einer Schaden-KI. Bei steigenden Kosten könne das Prämiensteigerungen abfedern.
Elektromobilität und die Zukunft
In seiner abschließenden Zusammenfassung betonte Frank Hägele die Vielfalt der behandelten Themen und hob die Bedeutung der Elektromobilität für die Zukunft der Mobilitätsbranche hervor. "Wir hatten heute einen spannenden und abwechslungsreichen Tag mit insgesamt sieben Vorträgen, die das Thema Elektromobilität aus verschiedenen Perspektiven beleuchteten," so der VMF-Chef. Der Tag zeigte deutlich, dass viele Fragen und Herausforderungen bestehen, aber auch enorme Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft. "Das kommende halbe Jahr wird entscheidend sein. Wir erwarten wichtige Weichenstellungen von Herstellern und der Politik, sowohl in Deutschland als auch international," prognostizierte Hägele und verwies bereits auf das nächste VMF-Branchenforum im April 2025. Der VMF bleibt auch weiterhin eine wichtige Plattform für den Gedankenaustausch und die Zukunftsgestaltung in der Mobilitätsbranche.
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