Pressemitteilung von Nina Koch

Umfrage zeigt: E10-Boykott ist nicht Resultat mangelnder Information der Autofahrer


Auto & Verkehr

Berlin, 10. März 2011 - Kaum ein Thema erhitzt die Gemüter derzeit so sehr wie der kürzlich eingeführte E10-Kraftstoff. Tankstellen sind nun dazu verpflichtet, eine prozentuale Mindestmenge des angeblich umweltfreundlicheren Kraftstoffs an den Autofahrer zu bringen. Der sogenannte E10-Sprit enthält mehr Ethanol als herkömmliches Super oder Benzin, nämlich bis zu 10 Prozent, und soll so die CO2-Bilanz verbessern. Doch trotz niedrigerem Preis findet der zwangsverordnete Treibstoff bei den meisten Verbrauchern bisher wenig Anklang. MOTOR-TALK ( http://www.motor-talk.de ), mit mehr als 1,7 Millionen Mitgliedern Europas größte Auto- und Motor-Community im Internet, hat bei den Autofahrern nachgefragt, woran das liegt:

Die aktuelle Umfrage, an der innerhalb von drei Tagen mehr als 16.000 Nutzer teilgenommen haben, zeigt, dass nahezu 90 Prozent E10 nicht tanken. Die Gründe hierfür liegen jedoch nicht vorrangig an einer fehlenden Freigabe (4,8 Prozent) oder unklaren Informationen (4,1 Prozent) seitens der Hersteller, wie oft behauptet wird. Vielmehr, so die Ergebnisse, entscheiden sich derzeit über 80 Prozent der Autofahrer, die E10 tanken könnten, bewusst dagegen. Entsprechend können Raffinerien derzeit nur rund ein Viertel der bestellten Menge E10 auch absetzen. Dass eine Aufklärungs- und Werbekampagne das Allheilmittel auf dem Weg aus dem E10-Dilemma ist, ist demnach zu bezweifeln.

Rund 45 Prozent der Umfrageteilnehmer boykottieren den neuen Kraftstoff ganz bewusst. Sie sind verärgert über die Zwangsverordnung eines für sie fragwürdigen Produkts, kritisieren die gestiegenen Preise der bisherigen Treibstoffe und bezweifeln den Umweltnutzen des "Biokraftstoffs". Damit stehen sie nicht alleine. Auch Grünen-Chef Cem Özdemir hält die Förderung von E10 für uneffizient für die CO2-Reduktion. Neben Fahrern, die andere Kraftstoffe verwenden müssen, (24 Prozent) gehören zu den E10-Verweigerern vor allem auch Verbraucher, die der Freigabe ihres Herstellers nicht trauen und Folgeschäden am Fahrzeug befürchten (15,4 Prozent).

Kalt lässt die Debatte um das neue Ethanolgemisch laut MOTOR-TALK-Umfrage nur knapp zwei Prozent der Autofahrer. Trotz des durchgeführten "Benzin-Gipfels" am vergangenen Dienstag wird das letzte Wort in Sachen Zapfsäule hier noch lange nicht gesprochen sein. Wer sich an der regen Diskussion beteiligen möchte, findet hier die noch laufende Umfrage ( http://www.motor-talk.de/e10 ).

http://www.motor-talk.de
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