Gute Geschäftslage, gedämpfte Erwartungen
27.10.2014
Bildung, Karriere & Schulungen
Im Herbst 2014 ist im Branchendurchschnitt die Zufriedenheit der Unternehmen im Bezirk der IHK Karlsruhe mit ihrer aktuellen Geschäftslage weiterhin hoch. Hinsichtlich der Aussichten zeigen sich die Unternehmen indes zurückhaltend.
"Die Unternehmen sind sehr wachsam hinsichtlich der aktuellen und zukünftigen Entwicklungen. Internationale Konflikte, die schwache Wirtschaftsdynamik im Euroraum und die teils rückwärtsgewandten wirtschaftspolitischen Entscheidungen der Bundesregierung dämpfen derzeit die Erwartungen der Unternehmen.", so IHK-Präsident Wolfgang Grenke.
Der IHK-Geschäftsklimaindex, der die Beurteilung der aktuellen und der zukünftigen Geschäftslage in einem Wert darstellt, ist um zehn Punkte auf 125 Punkte gesunken. Er entspricht damit dem Stand vor Jahresfrist. Bei den Investitionsplänen halten die Unternehmen weiterhin einen vorsichtigen Kurs, der Personalbedarf bleibt aufwärts gerichtet.
Die Unternehmen zeigen sich im Herbst 2014 mit der aktuellen Geschäftslage insgesamt kaum weniger zufrieden als im Frühsommer.
42 Prozent der Betriebe sehen sich in einer guten Gesamtsituation (minus vier Prozentpunkte), 52 Prozent melden einen zufriedenstellenden Geschäftsverlauf. Um zwei Prozent-punkte auf sechs Prozent angestiegen ist der Anteil der Unternehmen, die ihre derzeitige Geschäftslage negativ beurteilen. Trotz Abstrichen bei der Bewertung halten sich alle großen Wirtschaftsbereiche auf einem positiven Niveau, allen voran die Industrie und der unternehmensnahe Dienstleistungssektor, gefolgt von der Bauwirtschaft, dem Einzelhandel und dem Großhandel.
Optimistisch in die nächsten zwölf Monate
Hinsichtlich der erwarteten Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten gehen die Unternehmen von einer langsameren Gangart aus, bleiben im Schnitt aber optimistisch. Die Mehrheit der Unternehmen rechnet mit einer Fortsetzung der Geschäfte auf bisherigem Niveau (61 Prozent). Von 38 auf 28 Prozent verringert hat sich der Anteil der Optimisten, die einen besseren Geschäftsverlauf erwarten. Um zwei Prozentpunkte auf elf Prozent gestiegen ist der Anteil der Unternehmen, die schlechtere Geschäfte befürchten. Die deutlichsten Abstriche bei den Geschäftsperspektiven haben der Großhandel und die Industrie vorgenommen. Auch die Exporterwartungen haben insgesamt nachgelassen, bleiben aber weiterhin zuversichtlich. Die auslandorientierten Industrieunternehmen hegen den größten Optimismus bezüglich der Märkte in Asien und Nordamerika. Die Entwicklung der Exporte nach Russland und seine Nachbarstaaten werden erwartungsgemäß sehr kritisch gesehen. Hier rechnen nur noch neun Prozent der Unternehmen mit einem Ausfuhranstieg, 24 Prozent dagegen mit einem Rückgang.
Beschäftigungsaufbau und Investitionen fortsetzen
Die Personalplanungen für die kommenden zwölf Monate deuten auf eine Fortsetzung des Beschäftigungsaufbaus hin, auch wenn der Beschäftigungssaldo mit plus elf Punkten etwas geringer ausfällt als im Frühsommer und zu Jahresbeginn (jeweils plus 15 Punkte). Den höchsten Personalbedarf meldet der unternehmensnahe Dienstleistungssektor. Zwar ebenfalls positiv, aber im Vergleich deutlich zurückhaltender fallen die Beschäftigungspläne in Industrie, Bau und Handel aus.
Angesichts der gestiegenen Konjunkturrisiken und fehlender Planungssicherheit halten sich die Unternehmen bei den Investitionen auch im Herbst 2014 zurück und steigern die Ausgaben nur moderat. 26 Prozent der Betriebe sehen eine Aufstockung des Investitionsbudgets vor, 21 Prozent wollen die Investitionsausgaben kürzen oder gar nicht investieren, etwa jeder zweite Betrieb plant das bisherige Niveau fortzusetzen.
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