Die Arbeitswelt von morgen: Die fünf wichtigsten Trends
04.07.2016
Bildung, Karriere & Schulungen
Frankfurt, 04.07.2016 - Im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter müssen Personaler und Führungskräfte auf den vielfältigen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft reagieren. Welche Entwicklungen aktuell eine Rolle spielen und welche Lösungen zur Verfügung stehen, erklärt Ina Meyer, stellvertretende Personaldirektorin vom Bildungsdienstleister Berlitz.
Trend 1: Diversity Management: Vielfalt konstruktiv nutzen
Insbesondere junge Arbeitnehmer erwarten ein von Toleranz geprägtes Klima in Unternehmen: Dazu gehört ein vorurteilsfreier Umgang mit Geschlecht, Herkunft, Alter, Behinderung, sexueller Orientierung und Religionszugehörigkeit: "Ein optimales Diversity Management vermeidet nicht nur Diskriminierung. Es integriert die Vielfalt der Fähigkeiten so in die Unternehmenskultur, dass sie für den Erfolg nutzbar werden", erklärt Meyer. Bei der Umsetzung spielen Führungskräfte die Schlüsselrolle: Der erste Schritt ist eine offene Kommunikation darüber, dass sich das Unternehmen progressiv mit dem Thema Vielfalt auseinandersetzt: Sie führen Mitarbeitergruppen, sind Ansprechpartner und nehmen an Trainings teil.
Trend 2: Employer Branding: Für Fachkräfte attraktiv werden
Im harten Wettbewerb um Talente sollten Unternehmen nicht nur gegenüber potenziellen Kunden ihre Stärken präsentieren, sondern auch intensiv um Fach- und Führungskräfte werben, um sich positiv von anderen Firmen abzuheben. Imageanzeigen und Karrieretage können zwar punktuell hilfreich sein, doch benötigen Personaler eine umfassende Strategie, um Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig zu binden: "Der erste Eindruck im Internet und der Umgang mit Menschen im Bewerbungsprozess spielen eine ebenso große Rolle, wie das, was langjährige und ehemalige Mitarbeiter über das Unternehmen und ihre Vorgesetzte in der Öffentlichkeit sagen", so Meyer.
Trend 3: Performance Marketing: Gespräch statt Leistungsmessung
Gehörten Jahresgespräche oder 360 Grad-Feedbacks bis vor kurzem noch zum Standard, schafften einige US-Amerikanische Firmen wie Adobe die Leistungsbeurteilung ihrer Mitarbeiter erfolgreich ab und ersetzten sie durch so genannte "Check-ins". Check-ins sind informelle Gespräche zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern. "Während jährliche Leistungsmessungen rückwärtsgewandt sind und oft den Konkurrenzkampf fördern, aber nicht das Teamwork, fokussieren die Check-ins die zukünftige Entwicklung von Teams und einzelner Mitarbeiter", berichtet Meyer. Diese Feedback-orientierte Methode hat bei Adobe zu 30 Prozent weniger Kündigungen geführt.
Trend 4: Zeitgemäße Führung - vom Anführer zum Moderator
Eine autoritär-hierarchische Führungskultur hat in modernen Unternehmen weitgehend ausgedient. Jetzt stellen gesellschaftliche Transformationsprozesse, wie die Digitalisierung Führungskräfte vor neue Herausforderungen. Schließlich geht es im Web 2.0 nicht um Hierarchieebenen, sondern um Vernetzung und Austausch. Zukunftsfähige Unternehmen benötigen daher Führungskräfte, die Wissen teilen und anderen verfügbar machen. "Die Chefs von morgen sind eher Moderatoren von Teams mit flachen Hierarchien und einer demokratisch geprägten Kultur, nicht deren Anführer ", so Meyer.
Trend 5: E-Learning: Baustein für die persönliche Entwicklung
In vielen Firmen ist die Zeit für Fortbildungen knapp bemessen, doch Personaler wissen, dass Angestellte spezifischen Qualifikationen für die eigene Karriere fordern. Daher braucht es Lernformen, die zeitlich flexibel sind, wie "E-Learning-Programme" mit virtuellem Klassenraum. Im Trend liegen auch Micro-Learning oder Learning Nuggets: "Solche "Lern-Häppchen" eignen sich zum Beispiel zum Lernen von Vokabeln auf dem Weg zu Arbeit. Darüber hinaus sind die Kleinstformate geeignet für Inhalte, die sich immer wieder ändern. Unternehmen können sie schnell und mit geringen Kosten aktualisieren", erklärt Meyer.
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