Aktuelle Trends in der Bewerberauswahl
29.08.2016
Bildung, Karriere & Schulungen
Frankfurt, 29.08.2016 - Innerhalb von ein bis zwei Monaten eine Reihe von Bewerbern kennen lernen, sie auf ihre berufsrelevanten Kompetenzen prüfen und nach einem langwierigen Prozess den qualifiziertesten auszuwählen war gestern. Heute müssen Unternehmen schnell sein, neue Wege gehen und Initiative zeigen, um gutes Personal zu finden: "Der statische Recruiting-Prozess hat sich für viele Unternehmen über Jahrzehnte bewährt und wird wohl auch deshalb nur langsam modernisiert", erklärt Ina Meyer vom Bildungsdienstleister Berlitz.
Doch im Wettbewerb um qualifiziertes Personal gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Schlanke, schnelle, vorrausschauende und teilweise automatisiert ablaufende Recruiting-Prozesse, die mittelfristig zu einer umfangreichen Human-Resources-Datenbank mit potenziellen Mitarbeitern für vakante Stellen führen, sind laut der HR-Expertin der Schlüssel zum Erfolg.
Der optimale Personalauswahlprozess in 5 Schritten:
1.Bedarfserkennung: Jeder Auswahlprozess beginnt mit einer Bedarfserkennung: Welche Stellen sind zu besetzen? Wie lautet das Anforderungsprofil? Im besten Fall verfügt das Unternehmen bereits über einen internen Talentpool und kann geeignete Kandidaten direkt anschreiben.
2.Veröffentlichung: Über 90 Prozent der Firmen veröffentlichen eine Stellenanzeige auf ihrer Website. Auch Internet-Stellenbörsen sind mit über 70 Prozent beliebt. Allerdings spricht der Trend laut der Studie Recruiting Trends 2015 eindeutig für die sozialen Netzwerke: "Während alle Ausschreibungsformen im Vergleich zum Vorjahr nachlassen, stieg Social Media-Recruiting im vergangenen Jahr um 5 Prozent auf 28 Prozent an", berichtet Meyer.
3.Erfassung: Auf die Stellenausschreibung folgt die digitale Erfassung der eingehenden Bewerbungen. Hier geht der Trend zur webbasierten Formular-Bewerbung.
4.Gespräch: Entwicklungspotenziale und Veränderungsbereitschaft sind wichtige Voraussetzung für eine langfristige Personalplanung. "Ein fachlich immens qualifizierter Bewerber, der unflexibel auf die sich stetig wandelnde Unternehmenskultur reagiert, kann in manchen Fachbereichen schon nach wenigen Monaten die falsche Person am falschen Ort sein", so Meyer.
5.Potenzial wichtiger als Kompetenz: Einer der Auswege aus der Misere "Fachkräftemangel" ist die vorausschauende Einstellung von Mitarbeitern mit Entwicklungspotenzial: "Je schwieriger die Bewerberlage ist, desto wichtiger wird es, die Auswahl möglicher Kandidaten nicht nur auf ihren bereits erworbenen Kompetenzen basieren zu lassen, sondern auch ihr Potenzial in Betracht zu ziehen", so Meyer. Ein gutes Fort- und Weiterbildungsmanagement sorgt nach und nach für eine weiterführende fachliche Qualifikation der Bewerber, die man durch gezielte Förderung an das Unternehmen binden kann.
Grundsätzlich gilt: Der Wettbewerb der Unternehmen um qualifiziertes Personal wird weiter zunehmen, weil auch international tätige Firmen ihre Fühler nach guten Mitarbeitern aus Deutschland ausstrecken. Um diesem Trend entgegen zu steuern sind HR-Manager und Führungskräfte angehalten Talente frühzeitig zu erkennen und ihre Mitarbeiter kontinuierlich zu fördern. Auch Berlitz bietet maßgeschneiderte Weiterbildungen an, um Unternehmen und Mitarbeiter fit für die globalen Herausforderungen in der modernen Arbeitswelt macht.
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