Warum Programmieren kein Schulfach sein muss
07.08.2017 / ID: 268145
Bildung, Karriere & Schulungen
Sindelfingen, xy. August 2017. Lesen, Schreiben, Rechnen, Programmieren: Geht es nach Bundeskanzlerin Angela Merkel, soll Programmieren als vierte Grundfähigkeit in Deutschlands Grundschulen gelehrt werden, so wie etwa in Polen, Estland oder den Niederlanden. Das hat sie unter anderem auf der diesjährigen Cebit gefordert. Allein steht sie mit dieser Ansicht nicht, gleichwohl kommen deutsche Jugendliche in ihrer Schullaufbahn erst in der weiterführenden Schule mit Grundlagen des Programmierens in Berührung - die einen mehr, die anderen weniger.
Private Initiativen wie die Berliner HABA Digitalwerkstatt (http://www.digitalwerkstatt.de) versuchen, die Lehrplan-Lücken in Sachen Programmierung zu schließen, bieten für Kinder und Jugendliche altersgerechte Einstiegsprogramme, um sie auf den digitalen Wandel und die spätere Orientierung für das Berufsleben vorzubereiten. "Die Digitalwerkstatt will Kindern dabei helfen, die digitale Welt spielerisch zu entdecken. Das heißt nicht, dass einfach überall Computer rumstehen. Im Gegenteil, bevor der Kurs losgeht, rennen die Kinder zwischen den bunten Sitzhockern umher, steuern mit dem Tablet einen kleinen BB-8, den Roboter aus dem neuesten ‚Star Wars'-Film, der fröhlich über den Fußboden kullert, oder beobachten fasziniert, was der 3D-Drucker hinten in der Ecke gerade macht", berichtet das Magazin Wired.de (http://www.wired.de).
Programmieren heißt nicht unbedingt Verstehen
Hinkt Deutschland hier tatsächlich hinterher? Für den Blogger und Spiegel-Kolumnisten Sascha Lobo ist die Forderung nach Lehrplänen, die das Erlernen von Programmiersprachen verbindlich vorschreiben, nicht zu Ende gedacht. Seine Bedenken erläutert er bei Spiegel Online: "Die Kenntnis einer Programmiersprache steht als Pars pro Toto für die Hoffnung, unsere Kinder mögen die gewaltige Gesellschaftsaufgabe Digitalisierung doch besser meistern als wir. Genau das halte ich für falsch." Er gibt zu bedenken, dass beispielsweise Programmierkenntnisse nicht unbedingt geeignet sind, gesellschaftliche Entwicklungen zu begreifen: "Wer programmieren kann, kann programmieren - was aber dringend und immer schmerzlicher fehlt, ist ein Verständnis der Zusammenhänge einer digital vernetzten Welt und nicht ihrer kleinsten Bausteine. Es lässt sich grob mit dem Kenntnisunterschied zwischen einer Stadtplanerin und einem Maurer vergleichen, wenn man das Ziel hat, eine Stadt zu verstehen." (vgl. http://www.spiegel.de/netzwelt/web/programmieren-in-der-schule-sollen-kinder-programmieren-lernen-kolumne-a-1140928.html ).
Kein Arzt schreibt seine Software selbst
Jörg Mornhinweg, Sales Manager bei der auf Consulting und Java-Schulungen spezialisierten aformatik Training & Consulting GmbH & Co. KG (http://www.aformatik.de) in Sindelfingen, teilt die Wertung Lobos. Für die berufliche Praxis hält er es für viel wichtiger, die jeweils erforderlichen Programme zu beherrschen. Dazu bedürfe es keiner Kenntnis darüber, wie ein Programm geschrieben werde. "Natürlich werden viele Aufgaben in der digitalen Welt mit Computerprogrammen gelöst, aber ein Verständnis, wie das Programm erstellt wurde, ist nicht die Voraussetzung dafür, es optimal zu nutzen", so Mornhinweg. Kein Steuerberater, Arzt oder Bauingenieur sei wohl in der Lage, die branchenspezifischen Programme selber zu schreiben. Der Vertriebsleiter von aformatik legt daher Wert auf ausgeprägtes Anwenderwissen: "Schüler sollten mit den gängigen Textverarbeitungs-, Präsentations- und Kalkulationsprogrammen sicher umgehen können. Das wird für fast jeden Beruf vorausgesetzt und hilft schon beim Schreiben von Bewerbungen oder dem Führen des Haushaltsbuchs. Wichtiger als das Schulfach Programmieren ist deshalb eine zeitgemäße digitale Ausstattung der Schulen, die es den Kindern und Jugendlichen ermöglicht, zu lernen, wie man verantwortungsvoll mit digitalen Werkzeugen umgeht, Programme und Applikationen anwendet."
Die Analyse deckt sich unter anderem mit der Einschätzung des Aktionsrates Bildung, einem Expertengremium renommierter Bildungsexperten. Sie fordern in ihrem aktuellen Gutachten bundesweit den stärkeren Einsatz digitaler Lehrmittel. "Konstruktiv könne damit allerdings nur gearbeitet werden, wenn auch technisch aufgerüstet werde und digitale Hochgeschwindigkeitsnetze flächendeckend vorhanden seien", so ein Bericht des Münchner Merkur (http://www.merkur.de).
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