Studierende in Not: finanzieller Druck, Zukunftsangst und ein Wintersemester voller Sorgen
04.08.2020
Bildung, Karriere & Schulungen
München, 4. August 2020 - Das Wintersemester steht unmittelbar bevor und der Kontostand vieler Studenten leuchtet zum Semesterstart rot. Viele haben in der Coronakrise ihren Nebenjob verloren - laut einer Erhebung (https://jusohochschulgruppen.de/inhalte/studieren-waehrend-der-covid19-pandemie/) der Juso-Hochschulgruppen jeder Dritte. Weiterhin gestaltet sich die Jobsuche derzeit äußerst problematisch: Wie aus einer europaweiten Umfrage (https://recruiter.jobteaser.com/umfrage/) der Recruitingplattform JobTeaser hervorgeht, haben 63 Prozent der Studierenden aktuell Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche und finden kein bezahltes Praktikum und keinen Nebenjob.
Das Hilfspaket greift zu kurz: jeder dritte Antrag abgelehnt
An dieser prekären Situation ändern auch die bereitgestellten Überbrückungshilfen nichts, so sie den Studierenden überhaupt zugänglich sind. Die Corona-Pandemie stellt viele Studierende vor finanzielle und emotionale Herausforderungen. Zwei Drittel arbeiten neben dem Studium und sind auf die regelmäßigen Einnahmen angewiesen. Die vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eingerichteten Überbrückungshilfen für Studierende seien zwar kurzfristig sinnvoll, lösen aber nicht das Problem der hohen Beschäftigungslosigkeit unter den knapp drei Millionen Studierenden an Hochschulen in Deutschland:
"Das Hilfspaket der Bundesregierung ist lediglich ein Baustein von vielen für Studierende und nicht sonderlich nachhaltig. Die einmaligen Zahlungen über einen kurzen Zeitraum helfen jungen Talenten nicht, unbeschwert und unabhängig durch das eigene Studium zu kommen", so Tino Schlögl, Leiter des Career Center der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Hinzu kommen die oft nicht nachvollziehbaren Gründe für eine Ablehnung eines Coronahilfe-Antrags und die damit verbundenen Schwierigkeiten, schnell an finanzielle Mittel zu gelangen. Jeder dritte Antrag auf Nothilfe für Studierende wurde bundesweit im Schnitt abgelehnt, berichtet der Tagesspiegel (https://www.tagesspiegel.de/berlin/finanznot-wegen-corona-tausende-nothilfe-antraege-von-studierenden-abgelehnt/26014686.html). Das führt oftmals zu Ängsten und Stress bei Studierenden, was wiederum eine reduzierte Leistungsfähigkeit im Studium zur Folge hat.
Bildungseinrichtungen als zentrale Anlaufstelle für Studierende
Um diesem Trend entgegenzuwirken, sind Universitäten und Hochschulen in der Pflicht, ihren Studierenden bei der Jobsuche noch stärker unter die Arme zu greifen. Der Unterstützungsbedarf ist hoch: 71 Prozent der über 7.000 von JobTeaser befragten Talente wenden sich derzeit an ihre Hochschule oder Uni, um sich über Jobmöglichkeiten zu informieren. So haben sich etwa an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg die Beratungsanfragen in den letzten Wochen verdoppelt: "Wir stellen fest, dass die Studierenden unsicher sind und sehr dankbar unsere Expertise annehmen", sagt Nance Kaemmerer vom Alumni- und Career-Service der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Nur ein Beispiel von vielen.
Was Studierende selbst tun können und welche Branchen Perspektive haben
Gerade jetzt lohnt sich ein Praktikum oder ein Werkstudentenjob, um nach der Krise einen Fuß in der Tür bei einem Unternehmen zu haben. Viele Unternehmen suchen weiter nach Talenten und bieten Stellen für Studierende an. Auch in Zeiten von Corona ist die Gelegenheit da, Unternehmen von den eigenen Stärken zu überzeugen:
"Praktikant*innen und Werkstudent*innen werden weiterhin benötigt und sind für viele Unternehmen die Fachkräfte der Zukunft. Vor allem in den Bereichen Vertrieb, Logistik, Transport, Agrar- und Ernährungswirtschaft oder Digitaltechnik stehen die Chancen gut", so Svenja Rausch von der Recruitingplattform JobTeaser. "Wir raten Studierenden, sich weiter zu bewerben und ein bisschen mehr Zeit für den Bewerbungsprozess einzuplanen."
Studierende müssen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und sich aktiv mit den eigenen Möglichkeiten auseinandersetzen: "Es hilft, flexibel zu sein und sich nicht zu sehr auf Branchen, Unternehmen und Standorte zu versteifen", ergänzt Svenja Rausch. Und auch wenn die Krise den Arbeitsmarkt stark verändert hat, sei es für Studierende nicht aussichtslos, auch in diesen Zeiten einen passenden Job zu bekommen.
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JobTeaser GmbH
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