Worauf sich Privatnutzer und Unternehmen einstellen müssen
29.11.2016
PC, Information & Telekommunikation
Nahezu täglich entdecken Sicherheitsforscher neue Schadsoftware und decken kriminelle Machenschaften auf, mit denen Nutzer sowohl im privaten, als auch geschäftlichen Umfeld zu kämpfen haben. Auch im kommenden Jahr wird die Zahl der virtuellen Bedrohungen aller Erwartungen nach nicht zurückgehen. Malwarebytes, der führende Anbieter von Privatanwender- und Unternehmenslösungen zur Vermeidung und Behebung von Malware-Bedrohungen, sieht für 2017 vier Themen, die insbesondere die Sicherheitsbranche beschäftigen werden:
Ransomware: Bereits in diesem Jahr war die Erpressung von Nutzern durch das Verschlüsseln ihrer Dateien eine beliebte Masche bei Kriminellen im Web. Gerade Unternehmen sehen sich zunehmend der Gefahr ausgesetzt, dass ihre Daten verschlüsselt werden. Allein innerhalb von fünf Monaten ist das Vorkommen von Ransomware in Exploit-Kits weltweit um 259 Prozent gestiegen. Im Jahr 2017 erwarten die Malwarebytes-Experten einen weiteren Anstieg und eine noch effizientere und elaborierte Vorgehensweise der Ransomware-Angriffe. Allerdings arbeiten auch die Sicherheitsexperten intensiv an neuen Methoden, um besonders Business-Kunden noch besser schützen zu können. Dabei gewinnt vor allem die Erstellung von individuell angepassten Backups an Bedeutung.
Tech Support Scams: Während des Surfens im Internet taucht auf einmal der Hinweis auf, dass der Computer vermeintlich mit einem Virus infiziert wurde und dringend eine Hilfe-Hotline kontaktiert werden soll - sogenannte Tech Support Scams (TSS) Vorfälle werden auch in Deutschland immer häufiger. Dafür nutzen die Kriminellen teilweise <a href="https://blog.malwarebytes.com/cybercrime/social-engineering-cybercrime/2016/11/tech-support-scammers-abuse-bug-in-html5-feature-to-freeze-computers/">Sicherheitslücken</a> aus. Bisher sind TSS-Angriffe im englischen Sprachraum besonders stark verbreitet, für 2017 befürchten Experten, dass sich die einträgliche Betrugsmasche in Deutschland weiter ausbreiten wird und die falsche Warnmeldung auch in deutscher Sprache angezeigt werden. Phishing-Emails zeigen den Trend: Die Emails mit betrügerischen Inhalt gab es zuerst nur auf Englisch - inzwischen sind sie von echten Emails kaum mehr zu unterscheiden.
Angriffe auf spezifische Geräte: Zwei Branchen halten die Sicherheitsexperten von Malwarebytes für besonders gefährdet: den Einzelhandel bzw. Restaurants, in denen POS-Terminals zum Einsatz kommen, sowie Banken, die sich immer öfter mit Angriffen auf Bankautomaten konfrontiert sehen. Hier sind neue Lösungen dringend notwendig, um Unternehmen und Endkunden nachhaltig zu schützen.
Adblocker: Werbung auf Webseiten ist nicht nur eine nervige Begleiterscheinung beim Surfen, sie ist auch eines der Haupteinfallstore für Malware. Viele Nutzer setzen deshalb auf Adblocker. Dies missfällt wiederum vielen Webseitenbetreibern, die sich mit Werbung finanzieren und Werbetreibenden, die um die Wirksamkeit ihrer Werbung fürchten. Manche Webseiten sperren Nutzer bereits aus, die einen Adblocker installiert haben. Es bleibt es wichtiges Ziel der Sicherheitsbranche in 2017, mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten, um Nutzer vor gefährlicher Werbung zu schützen.
"Die Kriminellen schlafen nicht und entwickeln immer raffiniertere Vorgehensweisen, um Sicherheitsmechanismen zu umgehen. Daher müssen auch Nutzer und Unternehmen sich stets auf dem Laufenden halten, was die aktuelle Bedrohungslage und Schutzmaßnahmen angeht. Wer dann noch einige Spielregeln einhält, wie regelmäßige Updates installieren und Anti-Malware-Software verwenden, der kann auch 2017 sicher surfen", so Marcin Kleczynski, CEO bei Malwarebytes.
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