Internationale Auszeichnung für DSMZ-Datenbanken
23.04.2024
PC, Information & Telekommunikation
Vier internationale und drei europäische Auszeichnungen für die wissenschaftlichen Datenbanken, die Forschende am Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH entwickeln, unterstreichen die globale wissenschaftliche Bedeutung des Instituts als Infrastruktur für biologische Daten. Die Global Biodata Coalition (GBC) zeichnet Datenbanken aus, die von grundlegender Bedeutung für die weltweite naturwissenschaftliche Forschungsgemeinschaft sind. In einem restriktiven Auswahlverfahren wählt die GBC die Datenbanken aus, die in ihrem Bereich als maßgebend gelten und von hoher wissenschaftlicher Qualität sind. In ihrer zweiten Auswahlrunde hat die Organisation kürzlich 15 Biodatenbanken zu den 52 Global Core Biodata Resources hinzugefügt. Zu diesen neuen Datenbanken gehören die beiden deutschen Datenbanken SILVA und LPSN, die am Leibniz-Institut DSMZ entwickelt werden. SILVA ist eine umfassende Datenbank für qualitätskontrollierte Datensätze von ribosomalen RNA (rRNA)-Gensequenzen und wird für die Identifizierung von Mikroorganismen verwendet. Die zweite aufgenommene Datenbank The List of Prokaryotic Names with Standing in Nomenclature (LPSN), ist die global maßgebende Informationsquelle für prokaryotische Nomenklatur und verwandte Daten. Sie ermöglicht Forschenden in aller Welt, den Überblick über die sich ständig ändernden Namen von Bakterien zu behalten.
Die Europäische Infrastruktur für Biowissenschaften (ELIXIR) hat ein ähnliches System wie die GBC aufgebaut und zeichnet europäische Datenbanken mit dem ELIXIR Core Data Resource Award aus. Seit kurzem gehört auch die DSMZ-Datenbank BacDive, die Wissensdatenbank über Bakterienstämme, zum kleinen Kreis der 31 ELIXIR Core Data Resources, den bedeutendsten europäischen Datenbanken im Bereich der Biowissenschaften.
Zusammen mit der BRENDA-Datenbank, der größten Datenbank über Enzyme, sind bereits vier Datenbanken der DSMZ mit globalen und europäischen Auszeichnungen bedacht worden. Das ist eine große Anerkennung für das Team der Datenbankentwicklung an der DSMZ. Momentan erweitert das Leibniz-Institut DSMZ sein Team aus Fachleuten in den Bereichen Bioinformatik, Softwareentwicklung und Biologie, um die neue umfassende DSMZ-Plattform für digitale Diversität von Bioressourcen weiter auszubauen. Beim Aufbau der DSMZ Digital Diversity Infrastruktur werden für die wissenschaftliche Gemeinschaft neue innovative Webdienste entwickelt sowie bestehende verbessert, um die globale Forschung durch den freien Zugang zu qualitativ hochwertigen Daten voranzubringen.
DSMZ-Pressekontakt:
PhDr. Sven-David Müller, Pressesprecher des Leibniz-Instituts DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH
Tel.: 0531/2616-300
E-Mail: press(at)dsmz.de
Über das Leibniz-Institut DSMZ
Das Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH ist die weltweit vielfältigste Sammlung für biologische Ressourcen (Bakterien, Archaeen, Protisten, Hefen, Pilze, Bakteriophagen, Pflanzenviren, genomische bakterielle DNA sowie menschliche und tierische Zellkulturen). An der DSMZ werden Mikroorganismen sowie Zellkulturen gesammelt, erforscht und archiviert. Als Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft ist die DSMZ mit ihren umfangreichen wissenschaftlichen Services und biologischen Ressourcen seit 1969 globaler Partner für Forschung, Wissenschaft und Industrie. Die DSMZ ist als gemeinnützig anerkannt, die erste registrierte Sammlung Europas (Verordnung (EU) Nr. 511/2014) und nach Qualitätsstandard ISO 9001:2015 zertifiziert. Als Patenthinterlegungsstelle bietet sie die bundesweit einzige Möglichkeit, biologisches Material nach den Anforderungen des Budapester Vertrags zu hinterlegen. Neben dem wissenschaftlichen Service bildet die Forschung das zweite Standbein der DSMZ. Das Institut mit Sitz auf dem Science Campus Braunschweig-Süd beherbergt mehr als 86.500 Bioressourcen und hat fast 230 Beschäftigte. http://www.dsmz.de
Über die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.500 Personen, darunter 11.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 2 Milliarden Euro. http://www.leibniz-gemeinschaft.de
(Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.)
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