HEMAL Kunststofftechnik expandiert
25.06.2012
Elektro & Elektronik
Die auf Kleinserien spezialisierte Hemal Kunststofftechnik (www.hemal.de) expandiert. Durch die Vergrößerung des Maschinenparks kann das in Hohenbrunn bei München ansässige Unternehmen ab sofort auch Aufträge zur Fertigung von Spritzgießprodukten mit einem Schussgewicht von bis zu 250 g übernehmen. Gefertigt werden sowohl Hohl- als auch Flachteile für die Branchen Elektro- und Medizintechnik sowie Maschinen-, Geräte- und Modellbau.
Kunststofftechniker Christian Helmig, Inhaber und mit über dreißig Jahren Erfahrung ein Pionier der Branche, setzt Kundenwünsche 1:1 um oder unterstützt den Auftraggeber bereits in der Entwicklungs- und Realisierungsphase. Teile für Vorserienmodelle, Prototypen oder Modellvarianten in der Automobilindustrie zählen ebenso zu seinen Aufträgen, wie später nachproduzierte Ersatzteile in niedrigen Stückzahlen. In der Entwicklungsphase zählt neben der reinen Produktion insbesondere die Vorarbeit zur Serienreife. An der Optimierung des Fertigungsprozesses, Reduzierung von Zykluszeiten und höchstmöglichen Werkzeugnutzung wird in der Kleinserie solange gefeilt, bis die perfekte Basis für die spätere Verlagerung in die Großserienproduktion erreicht ist. Ergänzt wird diese Fachkompetenz durch kurze Lieferzeiten und sehr persönliche Kundenbetreuung. Mit der erweiterten Produktionskapazität setzt Hemal Kunststofftechnik ein sichtbares Zeichen soliden Wachstums.
Kunststoff aus Leidenschaft
Von einem der auszog, den Spritzguss zu meistern
Was tut ein junger Maschinenschlosser, wenn er in einen Kunst-stoffbetrieb wechselt? Ganz einfach, er wartet die Maschinen. Oder er macht es wie Christian Helmig: Er lässt sich vom Material Kunststoff und dessen Möglichkeiten so faszinieren, dass er sich diesem universellen Material mit Leib und Seele verschreibt. Der heute selbständige Unternehmer hat sich auf die Auftragspro-duktion von Kleinserien spezialisiert. Besonders liebt er die Her-ausforderung kniffliger Projekte im Grenzbereich der Spritzguss-fertigung, wo sein Knowhow schon zu mancher überraschenden Lösung führte.
Mitte der siebziger Jahre herrschte große Aufbruchstimmung bei den Kunststoffverarbeitern. Viele Unternehmen begannen mit der Spritzgussproduktion. Und doch steckte das Metier zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen. Besonders bezeichnend dafür ist die Tatsache, dass es noch nicht einmal das Berufsbild des Kunststoff-technikers gab. Genau die Kenntnisse und Fähigkeiten eignet sich Christian Helmig nach seinem Wechsel in die Kunststoffbranche im learning-by-doing-Verfahren an. Sein Vorteil: Die ganzheitliche Herangehensweise. Als "Maschinist" widmet er seine Aufmerk-samkeit sowohl Produkt und Material als auch gleichermaßen dem technischen Herstellungsprozess. Einmal infiziert von der Kunststoff-Leidenschaft, verschreibt er sich ihr schnell ganz. Tags-über bringt er Kunststoff in Form, den Feierabend füllt das Studium zahlloser Fachbücher. Er vereint Theorie und Praxis, Kreativität und Experimentierfreudigkeit. Christian Helmig hat seine "große Liebe" gefunden. Er lebt seine Leidenschaft. Als inzwischen staatlich ge-prüfter Kunststofftechniker übernimmt er schnell komplexe Auf-gaben. So gilt es zum Beispiel bei Rodenstock im Bereich Optik Kunststoffteile (Blenden, Ringe, Linsen) von der Entwicklungsphase in die praktische Umsetzung - sprich Serienfertigung - weiterzu-führen. Temperatur, Einstellungsprofile, Fließverhalten - mit viel Fingerspitzengefühl reizt er Materialeigenschaften aus, um schließ-lich die gewünschten Ergebnisse zu erhalten. Dem virtuosen Um-gang mit den Einstellungsparametern folgen schon bald neue Herausforderungen, wie etwa Entwicklung und Aufbau einer Spritzgießerei als Serienproduktionstätte für den Dentalzulieferer Espe.
Aufbau einer kompletten Spritzgussfertigung
Immer größere Stückzahlen bei steigender Qualitätsanforderung veranlassten das Unternehmen, in die Eigenproduktion einzustei-gen. Um den Übergang von Fremdlieferungen zur Eigenprodukti-on planen zu können, bedarf es zunächst umgangreicher Analy-sen. Geklärt werden muss, welche Maschinen in welcher Dimen-sion für Materialvorbehandlung (Trocknung) und Spritzguss zum Einsatz kommen sollen, wobei die speziellen Hygieneanforderun-gen des Pharma- und Medizinmarktes für eine Reinraumprodukti-on zu berücksichtigen sind. Die Wahl fällt schließlich auf Arburg, einen Hersteller der - wie Christian Helmig - Produktionseffizienz als Teil der Firmenphilosophie sieht. Bereits nach einem dreiviertel Jahr geht das erste Spritzteil in Serienproduktion - eine Kartusche für Ketac-Fil-Kapseln. Für Christian Helmig ein Grund zur Freude, aber nicht zum Ausruhen. Die weitere Produktion ist zu installieren, zu begleiten und zu optimieren.
Dazu Christian Helmig: "Was im Nullserien-Bereich die Kunst ein Gutteil zu erzeugen ist, dem entspricht in der Serienfertigung die Zykluszeit optimal im Griff zu haben, denn Zeit ist Geld. Bei Stück-zahlen in Millionenhöhe summiert sich eine Zehntelsekunde Zeiter-sparnis schnell zu einer stattlichen Größe. Genauso stark fällt die Werkzeugauslegung ins Gewicht. Die Entscheidung, ob Vierfach- oder Zwölffachwerkzeug beeinflusst einen rentablen Fertigungs-prozess unmittelbar. Das bedeutet, je höher die Stückzahl liegt, umso wichtiger wird die Zykluszeit. Es ist ein Ausloten vieler Fakto-ren und das optimale Einbringen der Ansprüche an das zu ferti-gende Teil. Kunststoff ist in der Verarbeitung sehr anspruchsvoll, manchmal auch tückisch. Bei der Metallverarbeitung kann man "nachhelfen". Bei Kunststoff nicht."
Die Lust an der Materie als Problemlöser
Die Branche entwickelte sich rasant. Und auch das Wissen um den Stoff, aus dem - nicht nur - Christian Helmigs Träume sind. Vorträge auf Fachsymposien wie z. B. den VDI Kunststofftagen, geben Input für neue Entwicklungen und Trends. Es folgt das Stu-dium (?) an der FH Rosenheim und die Spezialisierung auf "Kunst-stoff am Limit", die schließlich 1998 zur Gründung von HEMAL Kunststofffertigung (www.hemal.de) führt. Erfolgte der Start in die Selbständigkeit noch bescheiden mit einer Maschine, spucken in der Fertigungshalle in Hohenbrunn bei München heute vier "Ar-burgs" (s. o.) die kleinen Teile aus.
Noch immer ist es die Lust am Sich-rein-fuchsen, die der Kunst-stoffpionier so sehr an seiner Arbeit liebt. Kein Auftrag ist wie der andere. Immer wieder bedarf es neuer Ideen, um Lösungen zu finden. Da entsteht ein Hutschienenhalter mit integrierter Schnappfeder zur werkzeuglosen Montage für einen Netzteilher-steller nur nach dessen Beschreibung. Konstruktion, Werkzeugher-stellung, Rütteltest erfolgen bei Hemal. Statt in der gängigen Ma-terialkombination Kunststoff/Metall wird das Teil komplett aus Po-lyamid A3K produziert. Aber auch Versuchsfertigungen bis zur Se-rienreife oder die Optimierung von Serienproduktionen über-nimmt Christian Helmig. "Ganz einfach: Ich stelle in jedem Produk-tionslauf immer wieder alles in Frage. Das Ziel ist, Optimierungs-chancen zu erkennen und umzusetzen. So steigere ich die Pro-duktivität. Und zwar nur im eigenen Unternehmen, sondern oft auch bei meinen Kunden", fasst er lapidar sein Vorgehen zusam-men. Er spielt mit seinen Maschinen und dem Material - salopp gesagt, er ist ein "Kunststoff-Versteher". Das Material ist seine gro-ße Leidenschaft. Daneben gibt es noch eine kleine: Modellanla-gen. Immer wenn in der geschäftigen Welt des Kunststoffs ein wenig Zeit bleibt, lässt er die kleinen Züge abfahren. Und hier schließt sich der Kreis: Der Wunsch nach einem ganz bestimmen, aber leider nicht erhältlichen Modellfahrzeug, hat mit zur eigenen Spritzgießerei geführt. Doch das Hauptaugenmerk des viel be-schäftigten Unternehmers liegt darin, zufriedene Kunden zu belie-fern: "Ich bin froh, selbständig zu sein. So kann ich die Prozesse steuern und flexibel agieren". Und nebenbei neue Anwendungs-gebiete erschließen, wie aktuell die individuelle Fertigung von Gehäusen aus wärmeableitendem Kunststoff.
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HEMAL Kunststofftechnik
Friedrich-Bergius-Str. 15c 85662 Hohenbrunn
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Markt 21 95615 Marktredwitz
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