Pressemitteilung von Rainer Altendeitering

100 Tage Mindestlohngesetz - DEHOGA NRW fordert: Runter mit der Dokumentationsgrenze!


Essen & Trinken

Bochum/NRW, im April 2015. Auch nach 100 Tagen Mindestlohn fällt das Urteil der Gastronomie und Hotellerie in NRW äußerst kritisch aus. Unabhängig von der Frage der Lohnkostensteigerungen trage auch der Mindestlohn dazu bei, die bürokratische Belastung von Gastronomie und Hotellerie weiter zu erhöhen, klagt Olaf Offers, Präsident des DEHOGA Nordrhein-Westfalen e.V. im Vorfeld des 2. Gastronomieforums "dialog food & drink". Der neue Branchentreff für das regionale Gastgewerbe findet am Dienstag, 12. Mai, erstmals in Partnerschaft mit dem DEHOGA NRW in der Bochumer Jahrhunderthalle statt.

Der DEHOGA NRW kritisiert vor allem, dass nach der Allergenkennzeichnungspflicht, die Ende 2014 eingeführt wurde, mit den Dokumentationsvorschriften des Mindestlohns der Bürokratieaufwand weiter ansteige. "Das Fass ist voll", so Olaf Offers. "Alle reden vom Bürokratieabbau. In der Praxis passiert genau das Gegenteil." Der Hotel- und Gaststättenverband fordert deshalb unter anderem die Senkung der Verdienstgrenze von 2958,- Euro, bis zu der dokumentiert werden muss, um mindestens 1.000 Euro. Zudem wäre zu begrüßen, eine Ausnahme der Dokumentationspflicht für Aushilfen zu erreichen. Erst, wenn Zweifel an der Einhaltung des Rechtsanspruchs auf den Mindeststundenlohn bestünden, so der Sprecher, sollte der Arbeitgeber durch die Behörden zur detaillierten Arbeitszeitdokumentation verpflichtet werden.

Schluss mit Pauschalverdacht
"Eine Umkehrung des Regel-Ausnahme-Verhältnisses ist dringend erforderlich", so der NRW-Präsident. "Schon daraus, dass alle Unternehmen der Branche für fast alle Arbeitnehmer vollständig aufzeichnen müssen, wird deutlich, unter welchen Pauschalverdacht der Gesetzgeber die Branche stellt." Statt zunächst einmal davon auszugehen, dass ein Arbeitgeber sich gesetzestreu verhält und dann bei eventuellen Verstößen oder einem konkreten Verdacht mit einer Auflage zu reagieren, wird die Mehrheit der ehrlichen Unternehmen in Generalhaftung genommen. Dies mache insbesondere der Individualgastronomie das Leben schwer. Olaf Offers: "Dabei handelt es sich um Familienbetriebe, die nicht einfach zusätzliche Arbeitskräfte einstellen können, um ihre Dokumentationspflicht zu erfüllen. Wir sehen hier den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit verletzt."

51.000 Betriebe machen 13,7 Milliarden Euro Umsatz
Das nordrhein-westfälische Gastgewerbe erwirtschaftet insgesamt mit seinen 417.421 Beschäftigten und rund 11.700 Auszubildenden etwa 13,7 Mrd. Euro Jahresumsatz und das in fast 51.769 Betriebsstätten. Als Sprachrohr der Branche informiert der Verband Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Medien regelmäßig über Anliegen und Forderungen des Gastgewerbes und sorgt dafür, dass diese bei Entscheidungen angemessen berücksichtigt werden.

Praxiswissen mundgerecht präsentiert 2015 engagiert sich die DEHOGA Nordrhein-Westfalen erstmals als Partner des Gastronomieforums "dialog food & drink" am Dienstag, 12. Mai in der Jahrhunderthalle. Durch den Tag führt der bekannte TV-Moderator Uli Potofski. Topreferent des Tages ist der Motivationsexperte Jörg Löhr. Der 94-fache Handballnationalspieler zählt heute zu den besten Management- und Persönlichkeitstrainern Deutschlands. Unter dem Motto "Pimp your kitchen" gibt der Gastronomieberater Sandro Ciani wertvolle Tipps zur Optimierung der Küche. "Stammgast" beim Forum ist der Markenexperte Enzo Vincenzo Prisco, der aktuelles Marketingwissen ebenso informativ wie unterhaltsam präsentiert. Die Veranstaltung beginnt am Dienstag,12. Mai, um 12 Uhr in der Jahrhunderthalle. Bis 19 Uhr wechseln sich Vorträge, Netzwerkangebote und Experten-Meetings ab. Zum Abschluss treffen sich Gäste, Aussteller und Veranstalter zum Get-together unter dem Motto "Ein Sekt ist wert drei Frikadellen".

Karten und Informationen: http://www.dialog2015.de

Bildquelle: DEHOGA NRW
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