Studie belegt: Kinder leiden unter ungesunder Raumluft
03.02.2011
Familie, Kinder & Zuhause
Köln/Bietigheim-Bissingen im Februar 2011. Ausreichende Frischluftzufuhr ist essentiell für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Die luftdichten Gebäudehüllen moderner Energieeffizienz-Bauten sind jedoch für die Gesundheit nicht immer förderlich. Denn fehlt der notwendige Luftaustausch, öffnet die daraus resultierende erhöhte Luftfeuchtigkeit Schimmelpilzen Tür und Tor. Ein Risiko, dessen Auswirkung vor allem auf Kinder nicht zu unterschätzen ist, wie eine Kinder-Umwelt-Studie des Umweltbundesamtes belegt. Abhilfe schafft die kontrollierte Wohnungslüftung, die somit zum wichtigen Element von energetischer Sanierung und Neubau wird.
Aktives Lüften ist heute wichtiger denn je, denn wir verbringen einen Großteil unserer Zeit in geschlossenen Räumen. Allein Kinder befinden sich nach Erkenntnissen des Umweltbundesamtes (UBA) rund 15 Stunden pro Tag in der elterlichen Wohnung - und sind damit bislang kaum beachteten gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. So zeigt der aktuelle Kinder-Umwelt-Survey des UBA, dass heute bereits ca. acht Prozent der Kinder zwischen drei und 14 Jahren Sensibilisierungen gegenüber Innenraum-Schimmelsporen aufweisen. Die Ursache: 14 Prozent der untersuchten Wohnungen zeigten Bauschimmelbefall, 33 Prozent hatten Feuchtschäden.
Um gesundheitlichen Beeinträchtigungen vorzubeugen, müsste alle zwei bis drei Stunden von Hand gelüftet werden - ein Rhythmus, der im Alltag praktisch nicht einzuhalten ist. Als wirksame Alternative erweist sich hier die kontrollierte Wohnungslüftung, die automatisch für den notwendigen Luftaustausch sorgt. In modernen Bauten ist sie heute bereits elementarer Bestandteil: Denn hier sind die Gebäudehüllen aus Energieeffizienzgründen mittlerweile völlig abgedichtet, und ein natürlicher Luftaustausch ist nicht mehr möglich. Die Luftfeuchte in den Innenräumen steigt daher beträchtlich an: Allein die Bewohner eines Vier-Personen-Haushalts geben täglich bis zu zehn Liter Wasser an die Luft ab - beste Voraussetzung für die Bildung von Schimmelpilzen.
"Leider sind Bauschäden durch Schimmelpilze kein seltenes Problem", weiß Dr. Wolfgang Lorenz, Vorsitzender des Bundesverbands Schimmelpilzsanierung. "Schimmelwachstum wird unter anderem durch zwei Faktoren begünstigt: Das sind zum einen eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, die durch den zu geringen Luftwechsel entsteht, und zum anderen schlecht beheizte Räume." Kondensiert die Feuchtigkeit aus der Raumluft an den Wänden, bereitet diese zusammen mit gelösten Bestandteilen aus Wandfarbe oder Tapeten einen optimalen Nährboden für das Schimmelpilzwachstum. Die neue Lüftungsnorm DIN 1946-6 schreibt daher vor, bei Bauplanung und Sanierungen zu prüfen, ob eine kontrollierte Wohnungslüftung notwendig ist.
Diese entzieht dem Schimmel die Existenzgrundlage und sorgt auch darüber hinaus für ein optimales Raumklima. Denn nicht nur die Luftfeuchte, sondern auch die CO2-Konzentration steigt bei einer dichten Gebäudehülle ohne Lüftungsanlage schnell in ungesunde Bereiche an. Moderne Lüftungssysteme bieten zudem die Möglichkeit, über Wärmerückgewinnungsvorrichtungen, integrierte Wärmepumpen oder bedarfsgerechte Regelung der Abluft den Lüftungswärmeverlust zu minimieren und die Heizkosten je nach Anlage um bis zu 40 Prozent zu senken. So schützt die kontrollierte Wohnungslüftung nicht nur die Gesundheit der Bewohner - sie erhöht zugleich auch die energetische Wertigkeit eines Gebäudes.
Mehr zum Thema Wohnungslüftung erfahren Sie unter http://www.wohnungs-lueftung.de , einem Informationsportal des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) e.V. und des Fachinstituts Gebäude-Klima (FGK) e.V.
Bildquelle:
BDH, Köln / FGK, Bietigheim-Bissingen
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