"Asien-Reise mit Kindern" - Expertengespräch der ERV
25.01.2017
Familie, Kinder & Zuhause
Burgen bauen an weißen Sandstränden, Elefanten und Affen hautnah erleben, Tempel mit goldenen Buddhas erkunden: Ein Urlaub in Asien ist für Kinder ein Abenteuer, das ihnen lange in Erinnerung bleibt. Die beste Reisezeit für viele Länder in Fernost ist das Frühjahr. Wer sich dann gemeinsam mit kleinen Kindern auf den Weg machen möchte, sollte sich gut vorbereiten. Was zu beachten ist, damit der Urlaub nicht zur Strapaze wird, erklärt Birgit Dreyer, Reiseexpertin der ERV (Europäische Reiseversicherung).
Mit kleinen Kindern nach Fernost - nicht jeder hat den Mut, das auszuprobieren. Sollten Eltern ihrem Nachwuchs den langen Flug, die Klimaveränderung und die Infektionsrisiken wirklich zumuten?
Grundsätzlich spricht nichts gegen eine weite Reise, solange die Eltern Rücksicht auf ihre Kinder nehmen. Gerade in asiatischen Ländern wie beispielsweise Thailand, Bali oder Vietnam sind Kinder sogar besonders herzlich willkommen: Eltern sollten sich nicht wundern, wenn Fremde ihren Nachwuchs sogar auf den Arm nehmen. Allerdings eignet sich nicht jeder Ort in Asien für einen Urlaub mit der ganzen Familie. Malariagebiete fallen als Ziele selbstverständlich aus. Auch Reisen an Orte, wo es an ärztlicher Versorgung fehlt oder keine ausreichende Hygiene möglich ist, sollten Eltern gut abwägen. Hilfreiche Informationen dazu bieten die Tropeninstitute. Eine Übersicht aller Tropeninstitute hat das Robert Koch Institut auf seiner Website http://www.rki.de zusammengestellt. Wichtig ist auf jeden Fall, Ruhe- und Erholungsphasen einzuplanen. Denn mit einem straff organisierten Sightseeing-Programm wird ein Urlaub mit Kindern leicht zur Tortur. Besser ist, mal ein paar Tage an einem Ort zu bleiben, nicht allzu viele Eindrücke in einen Tag zu packen, flexibel zu bleiben. Auch bei der Auswahl der Unterkunft sollten die Bedürfnisse der Kinder im Mittelpunkt stehen. Hostels, wo es manchmal an Sauberkeit mangelt, oder Bettenburgen mit lautem Trubel bis in die Nacht erhöhen den Stresspegel für alle. Die Eltern sollten auf eine ruhige Lage, genügend Spielmöglichkeiten und eine kindgerechte Umgebung achten.
Welche gesundheitlichen Gefahren drohen bei einer solchen Reise? Wie können Eltern ihre Kinder im Urlaub schützen?
Ganz am Anfang der Planung sollte eine Beratung bei einem Reise- oder Tropenmediziner stehen. Der kann die Eltern über die Gesundheitsrisiken in dem Land informieren und ihnen Vorsorgetipps mit auf den Weg geben. Es empfiehlt sich zu prüfen, ob der Grundimpfschutz des Kindes noch aufzufrischen ist. Je nach Ziel kommen gegebenenfalls weitere Impfungen dazu. Zu bedenken ist hierbei, dass manche Impfungen erst ab einem bestimmten Alter möglich sind. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte dorthin reisen, wo es eine Gesundheitsversorgung auf europäischem Niveau gibt. In Japan, Korea oder Thailand zum Beispiel sind gut ausgestattete Kliniken und englischsprachige Ärzte im Notfall leicht zu finden. Wichtig ist auch der richtige Versicherungsschutz: Mit einem RundumSorglos-Paket, das eine Reiserücktritts-, Reisekranken- und Reisegepäckversicherung enthält, ist die ganze Familie gut abgesichert. Bei kleineren Wehwehchen hilft eine gut sortierte Reiseapotheke. Hinein gehören Fieber- und Schmerztabletten, eine Salbe für Insektenstiche, Mittel gegen Magenbeschwerden und Durchfall sowie Mullbinden, Pflaster und Pinzette.
In asiatischen Ländern ist das Essen meist völlig anders als zu Hause. Was sollten die Eltern bei der Verpflegung beachten?
Für die Kinder ist es eine tolle Erfahrung, ein exotisches Land mit allen Sinnen zu erkunden. Kokosmilch, Curry mit Mangosauce oder gegrillte Shrimps schmecken meist auch schon den Kleinsten. Jedoch sollten die Eltern vorsichtshalber ein paar Regeln beachten. Denn verunreinigtes Essen kann schwere Durchfallerkrankungen auslösen - die Reisekrankheit Nummer eins. Daraus folgt zum einen, dass die Kleinen nicht alles essen können, was sie wollen. Zum anderen müssen die Eltern auf strikte Hygiene achten: Vor dem Essen Hände waschen, ist das oberste Gebot. Weder große noch kleine Urlauber sollten Leitungswasser trinken. Tees und Mineralwasser aus der Flasche sind unbedenklich. Eis, rohes Gemüse sowie unpasteurisierte Milch gilt es zu meiden. Obst sollte schälbar sein, Bananen oder Mangos beispielsweise sind unbedenklich. Auch alles, was gut durchgegart ist, können Urlauber ihrem Nachwuchs getrost geben. Babynahrung ist in den meisten Orten Asiens im Supermarkt zu bekommen, wenn auch vielleicht mit etwas anderen Zusatzstoffen als zu Hause. Eltern können ihre Kinder auch schon zu Hause auf exotisches Essen einstimmen und sie ermuntern, ungewohnte Speisen zu probieren. Falls die Kleinen die fremde Kost partout nicht mögen, gibt es aber auch Alternativen: Inzwischen sind fast überall in Fernost Burger, Pizza oder Spaghetti erhältlich.
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