Virtuelle Denkmäler für Helden auf vier Pfoten
07.03.2017
Familie, Kinder & Zuhause
Bad Godesberg (07.03.17) - Sie führte Ursula Hünten sicher durch die Straßen Bad Godesbergs, verhalf ihr zu mehr Unabhängigkeit und ersetzte der Sehbehinderten die Augen: Die Rede ist von der Blindenführhündin Stine, einem Labrador, der kürzlich starb. Um Tierhaltern den Verlust ihres geliebten Haustiers zu erleichtern, hat das Kleintierkrematorium IM ROSENGARTEN das Gedenkportal http://www.rosengarten-sterne.de (http://rosengarten-sterne.de) errichtet. In der neuen Rubrik "Heldengedenken", finden Helden auf vier Pfoten ein Denkmal, etwa Blindenführhunde, Polizei- oder Rettungshunde sowie andere heldenhafte Vierbeiner.
Stine kam im Jahr 2005 im Alter von zwei Jahren zu Ursula Hünten und verschaffte ihrem Frauchen eine völlig neue Form der Unabhängigkeit. Diese war dank des Hundes weniger abhängig von der Hilfe anderer Menschen und fand in dem fröhlichen Hundemädchen eine treue und zuverlässige Begleiterin für ihren Alltag. Immerhin verstand Stine 40 Kommandos und war sogar in der Lage in kritischen Situationen den Gehorsam zu verweigern: Etwa, wenn Ursula Hünten die Straße überqueren wollte, obwohl ein Auto kam. Umsichtig stellte sich der Blindenführhund vor seine Herrin und hinderte sie am Betreten der Straße. Die verwaiste Hundebesitzerin hat zahlreiche derartige Erinnerungen an ihre Labradorhündin. Auf dem Portal des Kleintierkrematoriums hat sie diese niedergeschrieben. "Die Trauer um den Verlust eines geliebten Tieres mit anderen teilen zu können und schöne Erinnerungen in Worte zu fassen, hilft bei der Trauerarbeit", so Emanuel Holle vom Kleintierkrematorium. Auch vor Ort im Kleintierkrematorium wird den vierbeinigen Helden gedacht: Auf den Steinen im Garten sind Plaketten mit dem Namen des Tieres, Geburts- und Sterbedatum und ein QR-Code angebracht, der direkt auf die Gedenkseite im Internet führt.
Die Erinnerungen an Stine finden Sie hier: https://www.rosengarten-sterne.de/gedenkseite/zeige/stine/ (https://www.rosengarten-sterne.de/gedenkseite/zeige/stine/)
Interview mit Ursula Hünten, Bad Godeberg (damalige Besitzerin von Stine):
Wie hat sich Ihr Leben durch Stine verändert?
Ich hatte durch Stine endlich wieder die Chance mobil zu sein und mein Haus zu verlassen, nach draußen zu gehen und soziale Kontakte zu pflegen. Das ist mir ohne Stine in der Form nie möglich gewesen.
Was vermissen Sie am meisten?
Ich vermisse Stine als Lebenspartner und Begleiter, mit dem ich Ereignisse und Emotionen teilen konnte. Sie war mein ständiger Begleiter, der an meiner Seite eigentlich jede Minute fehlt.
Was ist ihre liebste Erinnerung an Stine?
Stine war für einen Blindenführhund immer sehr fürsorglich auch im Kontakt mit anderen Menschen. So kümmerte sie sich auch um einen gestürzten Mann, obwohl sie für mich gleichzeitig da sein sollte. Zudem bin ich ein sehr musikalischer Mensch, singe im Chor und nehme Gesangsunterricht. Wenn ich sang und übte, das hatte Stine besonders gerne und hörte still zu und hat mich förmlich dabei angehimmelt. Selbst als Sie mit bei einem im Radio übertragenen Chorgesang eines Gottesdienstes hörte, berichtete mir eine Nachbarin, die auf Stine aufpasste, dass Stine schmachtend vorm Radio saß und meine Stimme erkannte und sehr aufmerksam war.
Wie kompensieren Sie den Verlust gerade im Alltag?
Ehrlich gesagt, kann ich den Verlust von Stine keinen einzigen Tag kompensieren. Die Verbindung zwischen mir und Stine war einmalig uns ist tatsächlich durch nichts zu ersetzen.
Woran ist Stine gestorben?
Stine war am Ende 13,5 Jahre. Das ist für einen Labrador ein sehr hohes Alter. Sie war also in den letzten Monaten sehr schwach und ich musste bei einigen Gängen mit ihr sogar überlegen, ob Stine es noch zur Postfiliale schaffen kann oder nicht. Schließlich erlitt Stine am Ende einen Schlaganfall.
Denken Sie daran, eine Nachfolgerin für Stine in Ihr Leben zu lassen?
Ja, auf jeden Fall. Ich würde sehr gerne wieder einen Blindenführhund an meiner Seite haben, um auch wieder regelmäßig das Haus verlassen zu können. Ich habe bereits bei meiner Krankenkasse erneut einen Blindenführhund beantragt. Allerdings ist der Prozess in erstmals sehr aufwendig für mich und wird von Seiten der Krankenkasse nun schon einige Zeit verzögert.
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