Energiewende durch Energiewände
10.07.2015
Garten, Bauen & Wohnen
Die Bundestagsabgeordnete Dr. Silke Launert und der Marktredwitzer Oberbürgermeister Oliver Weigel statteten HECK Wall Systems am 08. Juli einen Besuch ab. Inhaltlich ging es dabei schwerpunktmäßig um die Potenziale, aber auch gegenwärtige Hürden und Herausforderungen der energetischen Fassadensanierung.
Investitionen werden zurückgehalten
HECK-Geschäftsführer Joachim Fürbringer stellte beiden Gästen zunächst kurz das Unternehmen und dessen Geschichte vor. Alsbald rückte das Thema Wärmedämmung in den Fokus. Während einerseits die im Rahmen der Energiewende politisch vereinbarten Klimaziele ambitioniert ansteigen, ist bei tatsächlichen Energiesparmaßnahmen, allen voran der energetischen Fassadensanierung, seit einigen Jahren vermehrt Stillstand oder gar Rückgang zu verzeichnen. "Dabei beträgt der Gesamtanteil der Heizenergie am primären Gesamtenergiebedarf fast 75 Prozent", wie Joachim Fürbringer erläutert, "hier schlummern also die größten Einsparpotenziale". Im Ein- und Zweifamilienhaussektor werde dennoch nur marginal in energetische Sanierung investiert. Hauptgrund hierfür seien Ankündigungen von Förderprogrammen und Abschreibungsmöglichkeiten in den letzten Jahren, die jedoch kurz vor deren Verabschiedung regelmäßig gekippt wurden. "Dies verunsichert Hausbesitzer natürlich, sie schieben Sanierungsarbeiten auf und warten, ob vielleicht doch irgendwann ein steuerlicher Anreiz kommt", umreißt der HECK-Geschäftsführer die gegenwärtige Situation. Anstatt kompletter energetischer Sanierung wird dann häufig auf Kaltsanierung gesetzt, also beispielsweise einen klassischen Anstrich.
Klares Bekenntnis gewünscht
Dr. Silke Launert konnte hier nur beipflichten, ist sie doch momentan selbst in der Situation, die private Hausfassade zu modernisieren. Generell sei ein Sanierungswille im privaten Bereich vorhanden und entsprechende Fachhandwerker auch mit gut gefüllten Auftragsbüchern ausgestattet. Jedoch würde mit Blick auf die Kosten-Nutzen-Situation eine energetische Sanierung weitaus kritischer betrachtet als einfaches Streichen. Ersteres müsse finanziellen Nutzen über Heizkosteneinsparungen bringen, während letzteres außer optischer Schönheit keinerlei funktionalen Mehrwert hätte. Joachim Fürbringer: "Dabei betragen die Mehrkosten einer Dämmung im Vergleich zum Anstrich weitaus weniger als gemeinhin angenommen. Gerüst und Handwerker müssen sowieso bezahlt werden." Dass sich diese Mehrinvestition viel schneller über die Heizkostenersparnis amortisiert, zusätzlich aber dauerhaft das Wohlfühlklima und der Immobilienwert steigen, sei nach wie vor zu Wenigen bewusst. Dazu wurde noch auf die optische Vielfalt bei der Gestaltung gedämmter Fassaden, etwa durch Natursteine, keramische Bekleidungen oder zahlreiche Putzvarianten, -strukturen und -farben hingewiesen. Letztlich war man sich einig, dass die sinnvolle Förderung energetischer Sanierungsmaßnahmen entscheidend dazu beiträgt, die Klimaziele zu verwirklichen - also dass die Energiewende sich nur über echte Energiewände realisieren lässt.
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