Das Zuhause vor Einbruch schützen
18.12.2025 / ID: 437027
Garten, Bauen & Wohnen
Wenn es schon am Nachmittag dämmert und die Nächte deutlich länger sind, steigt traditionell das Risiko für Einbrüche. Jetzt gilt es besonders aufmerksam zu sein und einige grundlegende Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Denn viele Einbrüche lassen sich durch vergleichsweise einfache Vorkehrungen verhindern. Die ARAG Experten geben einen Überblick. Einbruchsrisiko im Herbst und Winter höher
Einbrecher nutzen zu dieser Jahreszeit die frühe Dunkelheit, um unauffälliger in Häuser einzudringen und schnell wieder zu verschwinden. Rund 78.400 Wohnungseinbruchdiebstähle wurden letztes Jahr laut ARAG Experten polizeilich erfasst, Tendenz steigend. Zu den beliebtesten Einstiegswegen gehören leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- bzw. Terrassentüren. Und häufig genügt Einbrechern ein kurzer Blick: Geschlossene Rollläden schon am Nachmittag, ein komplett dunkles Haus oder ein dauerhaft leerer Carport sind oft deutliche Hinweise darauf, dass niemand zu Hause ist.
Mechanische Sicherungen
Obwohl mechanische Sicherungen die wichtigste Grundlage eines effektiven Einbruchschutzes bilden, haben im vergangenen Jahr nur etwa 700.000 Menschen für die nächsten ein oder zwei Jahre eine Modernisierung ihrer Einbruchsicherungen geplant. Als erste Maßnahmen empfehlen die ARAG Experten Türen und Fenster so auszustatten, dass ein schnelles Aufhebeln erschwert wird. Abschließbare Fenstergriffe und moderne Pilzkopfbeschläge sorgen dafür, dass Fenster nicht im Handumdrehen aus ihrer Verankerung gelöst werden können. Auch hochwertige Türschlösser, idealerweise mit geprüfter Widerstandsklasse, erhöhen den Schutz beträchtlich. Geht ein Schlüssel verloren, sollte das Schloss unbedingt ausgetauscht werden.
Schutz durch intelligente Technik
Elektronische Sicherheitslösungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Besonders effektiv ist die Simulation von Anwesenheit. Zeitschaltuhren, smarte Lampen oder Bewegungsmelder sorgen dafür, dass Licht zu unterschiedlichen Zeiten an- und ausgeht. Das lässt das Haus bewohnt erscheinen und macht es für Einbrecher schwerer einzuschätzen, ob sich tatsächlich jemand im Gebäude aufhält. Auch Überwachungskameras können eine abschreckende Wirkung entfalten. Dabei gilt jedoch eine klare Regel, dass nur der eigene Bereich erfasst werden darf. Sobald Kameras öffentliche Flächen wie Gehwege, Straßen oder Nachbargrundstücke aufzeichnen, sind sie in der Regel unzulässig. Schon die bloße Möglichkeit, dass das nachbarliche Grundstück erfasst wird, genügt für die Annahme eines rechtswidrigen Eingriffs (Amtsgericht Bad Iburg, Az.: 4 C 336/21). Alarmanlagen wiederum verhindern einen Einbruch zwar nicht, führen jedoch häufig dazu, dass Täter den Versuch abbrechen und schnell flüchten, was das Schadensausmaß reduziert.
Kleine Handgriffe mit großer Wirkung
Viele Einbrüche gelingen, weil Bewohner es den Tätern unnötig leicht machen. Dabei genügen schon wenige Handgriffe, um Einbrecher wirksam abzuwehren. Die ARAG Experten raten beispielsweise, Fenster auch im Obergeschoss stets vollständig zu schließen, denn gekippte Fenster bieten kaum mehr Widerstand als geöffnete. Auch die Haustür sollte immer abgeschlossen sein und nicht nur ins Schloss gezogen werden. Hinweise auf längere Abwesenheit gilt es zu vermeiden. Ein überquellender Briefkasten oder dauerhaft geschlossene Rollläden signalisieren Einbrechern, dass niemand zu Hause ist. Ebenso wichtig ist es, Wertsachen nicht sichtbar aufzubewahren. Ein Blick durchs Fenster sollte weder Schmuck noch elektronische Geräte preisgeben. Und schließlich kann eine aufmerksame Nachbarschaft vieles bewirken: Wer seinen Nachbarn über seine Abwesenheit informiert oder selbst aufmerksam ist, leistet einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit im Wohnumfeld.
Einbruchschutz für Mieter
Auch Mieter möchten in der dunklen Jahreszeit ihre Wohnung bestmöglich sichern. Grundsätzlich haben sie laut ARAG Experten jedoch keinen generellen Anspruch darauf, dass der Vermieter zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, wie z. B. neue Fenster, Türverstärkungen oder eine Alarmanlage einbaut. Solche baulichen Veränderungen sind freiwillige Modernisierungen und liegen im Ermessen des Vermieters. Möchten Mieter selbst aktiv werden, etwa durch den Einbau eines Querriegelschlosses oder durch das Anbringen zusätzlicher Sicherungen an Fenstern und Türen, brauchen sie dafür in vielen Fällen die Zustimmung des Vermieters, da es sich um Eingriffe in die Bausubstanz handelt. Wird diese Zustimmung erteilt, müssen Mieter in der Regel damit rechnen, dass sie beim Auszug den ursprünglichen Zustand wiederherstellen müssen, also ein Rückbau erforderlich ist. Unproblematisch sind hingegen mobile oder leicht entfernbare Maßnahmen wie Türzusatzsicherungen ohne Bohrlöcher, Smart-Home-Lichtsteuerung oder Zeitschaltuhren.
Hausrat versichern
Nach einem Einbruch hilft die Hausratversicherung. Sie bietet in der Regel Versicherungsschutz gegen Einbruchdiebstahl, Raub und Vandalismus. Darüber hinaus sind Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel versichert. Die ARAG Experten weisen darauf hin, dass die Hausratversicherung in der Regel nur dann zahlt, wenn eindeutige Einbruchspuren nachgewiesen werden können. In einem konkreten Fall hatten sich die Langfinger in einer Garage bedient. Einbruchspuren gab es keine. Zudem konnte das Diebstahlopfer nicht beweisen, dass das Garagentor abgeschlossen war. So lag hier lediglich ein einfacher Diebstahl vor, und der war in den Versicherungsbedingungen ausgeschlossen (Oberlandesgericht Dresden, Az.: 4 U 161/21).
Was tun im Ernstfall?
Wer nach Hause kommt und feststellt, dass eingebrochen wurde, sollte laut ARAG Experten unter keinen Umständen das Haus betreten. Es besteht die Möglichkeit, dass sich noch Täter darin befinden. Zudem könnten wichtige Spuren verwischt werden. In einem solchen Fall ist sofort die Polizei zu verständigen. Nachdem die Beamten ihre Arbeit abgeschlossen haben, sollte man die Versicherung informieren und eine Liste der gestohlenen Gegenstände anfertigen. Fotos, die den Einbruch dokumentieren, können hier hilfreich sein. Schlüsseldienste sind die richtigen Ansprechpartner für die Absicherung der Einbruchstelle. Sie sichern z. B. kaputte Scheiben mit Spanplatten ab, bis die endgültige Reparatur erfolgen kann. Die Kosten für den Notdienst übernimmt laut ARAG Experten in der Regel die Hausratversicherung.
Tipp der ARAG Experten zum Schluss: Die Polizei bietet bundesweit kriminalpolizeiliche Beratungsstellen an, die kostenlos über die Sicherung einer Immobilie informieren.
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