Zahlreiche Verbände machen Front gegen Abmahnmissbrauch
26.06.2017
Internet & Ecommerce
Der Missbrauch hat System: Im Schatten des Gesetzgebers wächst das Instrument der Abmahnung rasant zu einer existentiellen Bedrohung von Gewerbetreibenden heran. Was einst zur raschen Beilegung von Konflikten ohne Beteiligung eines Gerichts vorgesehen war, wird in dramatisch zunehmender Weise von eigens dafür gegründeten Abmahnvereinen und Pseudounternehmen in Zusammenarbeit mit Abmahnanwälten als Einnahmequelle missbraucht. Verbände fordern nun gemeinsam den Gesetzgeber auf, dieses unlautere Geschäftsgebaren juristisch einzudämmen und wieder auf Kurs zu bringen.
In einem Positionspapier haben etliche Verbände des Mittelstandes, des Handels und der Digital- und Werbewirtschaft ihren Unmut über den immer weiter ausufernden Missbrauch von Abmahnungen formuliert. Das Instrument als solches wird darin einvernehmlich befürwortet, juristisch aber müssten die Gewerbetreibenden besser vor Missbrauch geschützt werden.
Seit Jahren steigen die Fallzahlen, in denen vermeintliche oder auch versehentliche Fehltritte, meist Bagatellen, mit zahlungspflichten Aufforderungen geahndet werden. Im vergangenen Jahr mussten die Beklagten durchschnittlich mehr als 1.500 Euro aufwenden - und vielfach bleibt es nicht bei einer Abmahnung (Quelle: Trusted Shop Abmahnstudie 2016). "Für rund die Hälfte der Online-Händler stellen Abmahnungen eine Existenzbedrohung dar, vor allem wegen drohender Vertragsstrafen in künftigen Fällen", weiß Dr. Carsten Föhlisch, Leiter der Rechtsabteilung und Prokurist von Trusted Shops.
Das gemeinsame verabschiedete Positionspapier ist daher ein lautes Signal an den Gesetzgeber, juristisch nachzubessern. Derzeit ist es für Abmahnende ein Leichtes, Rechtsverstöße geltend zu machen. Zukünftig sollen sie hierfür zuerst eine Abmahn- und Klage-Befugnis nachweisen. Verbände wären dann auch dazu verpflichtet, monetäre und personelle Ressourcen vorzuhalten, um im Falle einer Eskalation auch Prozesse zu komplexen Rechtsfragen führen zu können. Wie derzeit schon Verbraucherschutzvereine sollen Wirtschaftsverbände zunächste eine Abmahnerlaubnis beim Bundesamt für Justiz beantragen. Auch solle der finanzielle Anreiz für Abmahnungen gesenkt und in einfachen Fällen ein obligatorisches Verfahren vor einer Einigungsstelle vorgeschaltet werden.
"Solche inhaltlichen und formellen Hürden würden sofort und nachhaltig den Missbrauch des Abmahnens bremsen und das Instrument seinem Grundgedanken, nämlich einer unbürokratischen und für beide Seiten kostengünstigen Streitbeilegung, wieder zuführen", so Föhlisch.
Das komplette Positionspapier steht hier (http://shopbetreiber-blog.de/wp-content/uploads/2017/06/Verb%C3%A4nde-gegen-Abmahnmissbrauch_Juni2017_fin.pdf) zum Download bereit.
trustedshops.de
Trusted Shops GmbH
Subbelrather Str. 15c 50823 Köln
Pressekontakt
trustedshops.de
Trusted Shops GmbH
Subbelrather Str. 15c 50823 Köln
Diese Pressemitteilung wurde über PR-Gateway veröffentlicht.
Für den Inhalt der Pressemeldung/News ist allein der Verfasser verantwortlich. Newsfenster.de distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Weitere Artikel von Mustafa Ucar
19.05.2020 | Mustafa Ucar
Trusted Shops ermöglicht dauerhaftes Homeoffice
Trusted Shops ermöglicht dauerhaftes Homeoffice
14.05.2020 | Mustafa Ucar
Zusteller am Limit durch die Corona-Krise Was darf der Paketbote?
Zusteller am Limit durch die Corona-Krise Was darf der Paketbote?
06.05.2020 | Mustafa Ucar
Welt-Passwort-Tag: Die acht goldenen Regeln für sichere Passwörter
Welt-Passwort-Tag: Die acht goldenen Regeln für sichere Passwörter
22.04.2020 | Mustafa Ucar
Usercentrics und Trusted Shops starten Technologie-Partnerschaft
Usercentrics und Trusted Shops starten Technologie-Partnerschaft
02.04.2020 | Mustafa Ucar
Trusted Shops und Jimdo helfen gemeinsam Onlineshops in der Corona-Krise
Trusted Shops und Jimdo helfen gemeinsam Onlineshops in der Corona-Krise
Weitere Artikel in dieser Kategorie
26.11.2024 | ECOMMERCE ONE AcquiCo GmbH
ECOMMERCE ONE zeigt: Viele Online-Händler sind nicht auf E-Rechnungspflicht vorbereitet
ECOMMERCE ONE zeigt: Viele Online-Händler sind nicht auf E-Rechnungspflicht vorbereitet
22.11.2024 | Akeneo
Akeneo präsentiert neues Markenbild
Akeneo präsentiert neues Markenbild
22.11.2024 | metaprice GmbH
Vorteile von Prime Reading, die du kennen solltest
Vorteile von Prime Reading, die du kennen solltest
19.11.2024 | Commify Germany GmbH
Esendex revolutioniert WhatsApp Business: Neue Signup Funktion für blitzschnellen Einstieg
Esendex revolutioniert WhatsApp Business: Neue Signup Funktion für blitzschnellen Einstieg