Arvato Supply Chain Solutions wirft Zukunftsblick auf die neue Realität des Onlinehandels in Deutschland
06.05.2020
Internet & Ecommerce
Gütersloh - Covid-19 wirkt sich nicht nur auf den stationären Handel, sondern auch auf den E-Commerce in Deutschland aus: Aktuellen Zahlen des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (bevh) zufolge ist der Onlinehandel allein im März um fast 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen - ein massiver Umsatzrückgang, der vor allem die Sortimente Fashion, Accessoires und Consumer Electronics betrifft. Dagegen konnten Waren des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Drogeriewaren und Medikamente deutliche Online-Zuwächse verzeichnen. Um herauszufinden, wie sich die E-Commerce-Branche langfristig durch die Pandemie verändern wird, hat das eCommerce Competence Center von Arvato Supply Chain Solutions aktuelle Potenziale und Markttrends des E-Commerce analysiert und neun Thesen zur Zukunft des deutschen Onlinehandels aufgestellt.
Demnach werden sich die angeschlagenen Branchen mittelfristig leicht über ihrem Ursprungsniveau stabilisieren und ähnliche Wachstumsraten wie vor der Pandemie verzeichnen, während der Online-Anteil der Produkte des täglichen Bedarfs deutlich steigen wird. Einige Branchen werden sich schneller erholen als andere, wobei der konkrete Zeitrahmen allerdings ungewiss bleibt. "Wir gehen davon aus, dass die Dauer der Stabilisierung von zwei Faktoren abhängt", erklärt Franziska Kier, Senior Consultant beim eCommerce Competence Center. "Von der Höhe des Warenwerts im Verhältnis zum Haushaltsnettoeinkommen und dem akuten Bedarf." Darüber hinaus erwarten die Experten, dass sich nach Corona auch die Marktplatzlandschaft neu ordnet, neue Internationalisierungsmuster entstehen und sich die weltweiten textilen Lieferketten verändern werden, wobei aktuelle Produktionsländer wie Bangladesch, Myanmar und Kambodscha langfristig am härtesten betroffen sein dürften.
Doch die Krise hat auch positive Aspekte: So sind einige Unternehmer in Anbetracht der schwierigen Lage kreativ geworden und haben neue Geschäftsmodelle entwickelt, von denen sich einige langfristig bewähren könnten. Dazu zählen beispielsweise regionale Kooperationen mit neuartigen Angeboten, die eine Nachfragelücke schließen. Darüber hinaus hat die Pandemie gezeigt, wie wichtig digitale Prozesse sind. Das könnte die Digitalisierung massiv vorantreiben - ähnlich wie bereits 2003. Damals brach in China die SARS-Epidemie aus, was beispielsweise für den Gründer der chinesischen Ladenkette JD Multimedia überhaupt erst der Anlass war, in den Onlinehandel einzusteigen. Mit Erfolg, denn heute ist das Unternehmen der zweitgrößte Internethändler des Landes. Entsprechend könnte sich infolge der Pandemie auch die hiesige Handelslandschaft durch neue Player verändern und Prozesse weiter beschleunigen. Beispielsweise könnte das Thema Omnichannel mit Click & Collect-Lösungen und einer Kommissionierung aus dem Filial-Bestand oder Ship from Store-Angeboten zur Sicherung der schnellen Warenverfügbarkeit neuen Aufwind bekommen. "Die Corona-Krise zwingt deutsche Unternehmen zu einer Mentalitätsveränderung, die wir gut gebrauchen können", kommentiert Franziska Kier. "Selbst Entscheider, die sich in den zurückliegenden Jahren vor den aktuellen Entwicklungen des Marktes verschlossen haben, müssen jetzt handeln und neue Geschäftsmodelle entwickeln, um in einigen Jahren noch wettbewerbsfähig zu sein."
Die vollständige Analyse "Die neue Realität des Onlinehandels. 9 Thesen - Wie Unternehmen, Lieferketten, Internationalisierung und ihr Marktplatzgeschäft jetzt aufstellen sollten" steht hier zum Download bereit: https://arva.to/eccde
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