Studie widerlegt Mythen über Onlinehandel: E-Commerce klimafreundlicher als stationärer Handel
03.02.2022
Internet & Ecommerce
Bremen/St. Gallen, Februar 2022. Darum würden Eisbären online kaufen*: "Der Konsum im E-Commerce setzt wesentlich weniger CO2-Emissionen frei als im stationären Handel" und "Das individuelle Einkaufsverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten hat maßgeblichen Einfluss auf die aus dem Handel resultierenden Klimawirkungen", so lauten zwei Kernergebnisse der Meta-Studie. Diese erforscht, wissenschaftlich begleitet von Prof. Dr. Wolfgang Stölzle und Ludwig Häberle, beide Logistics Advisory Experts, einem Spin-Off der Universität St. Gallen, fünf gängige Mythen über den Onlinehandel.
Der Fokus der Studie: Wie hoch ist die Menge der CO2-Emissionen im Zusammenhang mit den verkehrs-, energie- und verpackungsbedingten Faktoren des Handels wirklich. Gegenübergestellt wurden die CO2-Belastungen von Käufen in Ladengeschäften im Vergleich zu Einkäufen im Internet.
Die gemäß der Expertenbefragung im Rahmen der Studie ermittelten Vorurteile:
1. "Stationärer Handel ist klimafreundlicher als E-Commerce!"
2. "Der Onlinehandel führt zu erhöhtem Verkehrsaufkommen!"
3. "Die hohe Retourenquote ist maßgeblich für die schlechte Klimabilanz des E-Commerce verantwortlich!"
4. "Aufgrund des zusätzlichen Verpackungsmülls hat der E-Commerce eine schlechte Klimabilanz!"
5. "Der Energiebedarf des E-Commerce-Handels ist höher als der des stationären Handels!"
Diese Annahmen über die Klimawirkungen des E-Commerce konnten größtenteils widerlegt werden:
Verkehrsbedingte Klimawirkungen - E-Commerce-Käufe schonen Klima
Beim untersuchten Verkehrsaufkommen fanden die Wissenschaftler heraus, dass der stationäre Handel für 11 Prozent des städtischen Gesamtverkehrsaufkommens verantwortlich ist, das Ausliefern von Onlineshoppingkäufen vom Händler zum Kunden jedoch nur für 0,5 Prozent.
Einkaufen in kleinen Ladengeschäften im Vergleich am klimaschädlichsten
Ein wichtiger CO2-Treiber sind die energiebedingten Klimawirkungen des Handels.
Zu diesen wurden bei der Meta-Studie alle gezählt, die aus dem Verbrauch von Energie (Wärme oder Strom) stammen und einen direkten Einfluss auf den sendungsspezifischen Fußabdruck haben: Energie wird hauptsächlich direkt in Lagerhallen, Geschäften und zum Betrieb der IT-Infrastruktur verbraucht. Vor allem die Energie für Gebäude ist für den größten Anteil des ökologischen Fußabdrucks des stationären Handels verantwortlich. Die Emissionen der IT-Infrastruktur sind zwar im E-Commerce höher als im stationären Handel, fallen aber im Vergleich mit den Gebäudeemissionen kaum ins Gewicht.
Was selbst die Wissenschaftler überraschte: Es werden deutlich mehr CO2-Emissionen beim Kauf von Produkten in kleinen und mittleren Ladengeschäften freigesetzt, als bei Käufen in Onlineshops. Im Vergleich zum großen stationären Handel wie beispielsweise Kaufhäuser oder Filialisten mit großer Ladenfläche schneidet der E-Commerce ebenfalls deutlich besser ab.
Retourenquote kein Treiber der E-Commerce-Klimabilanz
Die Studie zeigt, dass das individuelle Konsumverhalten einen wesentlichen Einfluss auf die Klimawirkungen sowohl im E-Commerce als auch im stationären Handel hat.
"Ob online oder offline, die Menschen kaufen ein. Dass der Onlinehandel umweltfreundlicher ist, als viele vermutet haben, bestärkt uns als Lösungsanbieter für E-Commerce darin, dass wir nicht nur Händlern dabei helfen, sich zu digitalisieren, sondern dass wir auch dabei unterstützen, ihren Kunden ressourcenschonendes Shopping zu ermöglichen", so Dr. Felix Hötzinger, Geschäftsführer der Gambio GmbH.
Die von Gambio beauftragte E-Commerce-Klimabilanz-Studie ist zum Download frei verfügbar unter https://www.gambio.de/74jIR
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