HR im Zeitalter neuer Werte und digitaler Transformation
01.06.2015
IT, NewMedia & Software
Saarbrücken, Pforzheim, Stuttgart im Frühjahr 2015. Bereits 2014 wurden erste Ideen zu einem solchen Dialog der Generation bei einem Pilot-Event in Köln ("ZiP meets Students") umgesetzt. Hierauf bauten 2015 nun zwei weitere Events unter dem Titel "Management meets Students" (http://zukunftsinitiative-personal.de/management-meets-students-2/) auf, die Anfang Januar in Saarbrücken und im April in Pforzheim stattfanden. In Kooperation mit Professor Dr. Stefan Strohmeier vom Lehrstuhl für Management-Informationssysteme der Universität des Saarlandes wurden zunächst in Workshops die Wunschvorstellungen zukünftiger Mitarbeiter in den Bereichen "Werte/Kultur", "Arbeitswelt" und "HRM/Recruting" identifiziert. Nach diesem Kick-Off wurden beim Nachfolge-Event dann Lösungskonzepte für das Personalmanagement der Zukunft durch zukünftige HR-Manager entwickelt. Das zweite Event "Management meets Students" fand an der Hochschule Pforzheim in Kooperation mit dem Lehrstuhl von Frau Professor Dr. Cathrin Eireiner statt. Bei beiden Events sorgte der Austausch mit Praxisvertretern nach den Workshops für den notwendigen Realitätscheck.
Inwieweit waren die Vorstellung von Bewerbern und Nachwuchs-Personalern aus Sicht der Manager praxistauglich? Auf der PERSONAL Süd in Stuttgart (http://www.personal-sued.de/)(20. Mai 2015) betonte Elke Jäger von ATOSS zu Beginn, wie wichtig der Dialog gewesen sei. Sowohl die Praxisvertreter als auch die zukünftigen HR-Manager hätten enorm von der Transparenz und dem Austausch profitiert. Der Realitätscheck wäre für den ein oder anderen auch ein Realitäts-Schock, so Jäger. Stefan Schüßler von SAP betonte, dass in Saarbrücken wieder deutlich wurde, dass sich HR und Manager auf einen Wandel von Werten und technologischen Anforderungen einstellen müssen. So forderten die Bewerber z.B. durchgehend Wertschätzung, Flexibilität und auch technologische Innovationen für eine bessere Worklife-Balance. Dr. Ralf Gräßler von VEDA sah hier HR in der Pflicht, den Wandel voranzutreiben, sogar über das Personalmanagement hinaus. Nach seiner Meinung müsse sich HR im Zeitalter der Digitalisierung als Transformator von Unternehmenskulturen und -strukturen verstehen. Wie Thomas Eggert von BEGIS dann aber deutlich machte, sahen das die zukünftigen HR-Manager in Pforzheim zum Teil anders. Sie definierten sich für das Thema Unternehmenskultur (und -struktur) nur bedingt als zuständig. Auch sonst beschränkte sich der Fokus der zukünftigen HR-Manager nach Ansicht von Eggert noch zu sehr auf weiche HR-Themen und eine ausgeprägte Mitabeiter- und Feel-Good-Orientierung. Die Betonung von Worklife-Balance und Arbeitsatmosphäre wäre richtig und Vorschläge wie Ruhezonen und Powernapping kreativ. Zugleich würden sie verkennen, dass HR-Arbeit auch harte Basisarbeit und schwierige Maßnahmen wie Personalfreisetzung umfasse.
Hier machten vor allem die Praxisvertreter in Saarbrücken und Pforzheim klar, dass HR-Management, insbesondere in Zeiten der Transformation, mehr ist als nur "Caring". Dr. Ralf Gräßler wie auch Stefan Schüßler waren aber zuversichtlich, dass bei allen Handlungsbedarf gerade die "digitalen" Nachfolgergeneration der HR-Manager die notwendigen Fähigkeiten mitbringen würden, um kreativ den Wandel des Personalmanagements mit zu begleiten und zugleich an den Herausforderungen zu wachsen. Elke Jäger zeigte dabei Verständnis für den ein oder anderen Ausbildungsbedarf. Das Bachelor-Studium ließe zum Teil manche Praxiserfahrungen nur bedingt zu. Hier müssten Unternehmen sich nicht nur im Personalmanagement darauf einstellen, dass eine nachuniversitäre Ausbildung in Richtung Praxis-Kompatibilität notwendig sei. Aber auch die Unternehmen müssten sich wandeln. Dem Flexibilitätsdruck könne man z.B. nicht mit alten Rezepten begegnen.
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