Deutsche ITK-Exporte im Aufwind
15.10.2015
IT, NewMedia & Software
Villingen-Schwenningen, 15. Oktober 2015 - Der deutsche Markt für ITK-Exporte hat im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zugenommen. Nach Angaben des Branchenverbands BITKOM wurden Waren im Wert von 16,2 Milliarden Euro exportiert, das bedeutet ein Umsatzplus von 13 Prozent.
Am deutlichsten war der Zuwachs bei der Ausfuhr von IT-Hardware wie Computer, Drucker oder Zubehör. Hier stieg der Wert um 20 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro. Aber auch die Unterhaltungselektronik (plus 13 Prozent, 2,1 Milliarden Euro) und der Export von Kommunikationstechnik wie Telefonanlagen und Netzwerktechnik (plus 5 Prozent, 6,3 Milliarden) konnten Zuwächse im Export verzeichnen.
Die meisten Hightech-Produkte verließen Deutschland im ersten Halbjahr 2015 in Richtung Großbritannien (1,42 Milliarden Euro) und Frankreich (1,40 Milliarden Euro). Auch die Niederlande (1,24 Milliarden Euro) und Polen (1,14 Milliarden Euro) zeigten großes Interesse an ITK-Produkten Made in Germany. Die Ausfuhren nach Polen wuchsen sogar mit unglaublichen 40 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 überdurchschnittlich stark. Waren im Wert von rund 800 Millionen Euro gingen in die USA. Das entspricht einem Plus von 8 Prozent.
Auch die Zahl der Importe von ITK-Waren nach Deutschland hat im ersten Halbjahr 2015 zugenommen. Der Wert stieg insgesamt um 14 Prozent auf 26,2 Milliarden Euro. Wichtigstes Lieferland bleibt ganz klar China. Waren im Wert von 12,1 Milliarden Euro wurden innerhalb von sechs Monaten allein aus der Volksrepublik nach Deutschland exportiert - ein enormer Anstieg um 30 Prozent. Mit deutlichem Abstand folgen die Niederlande (1,7 Milliarden Euro, plus 2 Prozent) und Vietnam (1,3 Milliarden Euro, plus 55 Prozent) auf den Plätzen zwei und drei.
"Das Auslandsgeschäft gibt den ITK-Anbietern in Deutschland derzeit starke Impulse", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. "Wir müssen vor allem dem IT-Mittelstand die Chancen des internationalen Geschäfts noch deutlicher machen. Zu viele KMUs beschränken sich noch auf nationales oder regionales Geschäft und Internationalisierung heißt zu häufig allenfalls Österreich und Schweiz."
Go-to-Market-Experte und Gründer von bloodsugarmagic, Bernd Hoeck, stimmt dem zu: "Deutsche Firmen müssen noch mehr über den Tellerrand schauen, um von dem starken Markt für IT-Exporte zu profitieren. Die stark angestiegenen Exportzahlen für ITK-Hardware lassen vermuten, dass auch die Absatzchancen für deutsche Software und Services im Ausland gewachsen sind. Auch ISVs und Cloud Service Anbieter aus Deutschland sollten über ein stärkeres internationales Geschäft nachdenken."
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