Pressemitteilung von Piwik PRO

Effektive DSGVO-Umsetzung für viele Unternehmen schwierig


IT, NewMedia & Software

Berlin, 23. Mai 2024 - Piwik PRO hat heute die Ergebnisse seines neuen Berichts zur Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) veröffentlicht. Der umfassende Bericht erscheint pünktlich zum Jubiläum der Verordnung am 25. Mai 2018. Untersucht werden darin die Auswirkungen der DSGVO auf Marketing- und Geschäftsaktivitäten in fünf europäischen Ländern, darunter auch Deutschland.

Effizienz und Datenschutz sind kein Widerspruch

Die Studie zeigt, dass fast 90 Prozent der befragten Experten in Deutschland der Meinung sind, dass effektive Marketingaktivitäten unter Einhaltung der Datenschutzgesetze möglich sind. Gleichzeitig sehen jedoch 86 Prozent den Umgang mit der DSGVO als große Herausforderung - das ist der höchste Wert im Ländervergleich. Somit bleibt eine deutliche Diskrepanz im Umgang mit der DSGVO.

Die größten Herausforderungen im Bereich der Datenaktivierung sind das Thema Sicherheit und Compliance (57 Prozent) sowie ungenaue Daten (55,3 Prozent).
Die größten Vorteile in selben Bereich indes sind die Datenintegration aus mehreren Quellen (56,3 Prozent) sowie die Erstellung vollständiger Kundenprofile und Segmentierung (50,7 Prozent).
Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse des Reports, wie ernst deutsche Unternehmen die Regelungen nehmen. 82,4 Prozent halten die Regelungen sogar für leicht verständlich.

Erfreulich ist, dass sich die große Mehrheit der deutschen Unternehmen an die DSGVO und die Compliance-Regeln hält. Die meisten wollen damit das Vertrauen der Verbraucher gewinnen (82,3 Prozent). Für 52,3 Prozent sind die Unternehmenswerte ein Motivationsfaktor, für 55,3 Prozent die rechtliche Verpflichtung. Nur 17,3 Prozent halten sich aus Angst vor Bußgeldern an die DSGVO.

Datenmanagement: Kontrolle zählt

Die Bedeutung von Daten und Datenmanagement ist der Mehrheit der befragten Unternehmen bewusst:
Über 85 Prozent der deutschen Unternehmen wissen, wo alle Daten ihres Marketing-Stacks gespeichert sind. (Studiendurchschnitt über alle Länder: 70,7 Prozent).
Ein Gegenbeispiel: Unter den Befragten aus Frankreich liegt der Wert bei lediglich 68,7 Prozent.
Die deutschen Unternehmen zeigen sich sehr zufrieden mit der Einhaltung der Vorschriften in ihrem Marketing-Stack. 85,3 % äußern sich zufrieden und 7,7 % sind unsicher, was die Einhaltung der Vorschriften angeht.

Datenspeicherung innerhalb der EU immer beliebter

Bei der Frage nach der Datenspeicherung im In- und Ausland ergeben sich unterschiedliche Zahlen:

Nur 11 Prozent der deutschen Befragten geben zu, dass ihr Marketing-Stack Daten außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums verarbeitet - der niedrigste Wert unter allen Befragten.
Aber: Mehr als 80 Prozent der deutschen Unternehmen würden einen Wechsel zu europäischen Analyselösungen in Betracht ziehen, wobei der Preis nicht der entscheidende Faktor ist.

Die jüngste Aufregung um die Nutzung von Facebook und Google Analytics in Europa könnte die Popularität europäischer und in der EU gehosteter Marketingplattformen erhöht haben. Auch in der EU nutzen viele Unternehmen (58 Prozent) bereits Marketingsoftware mit Servern in der EU, und drei Viertel der Unternehmen erwägen, ihre wichtigsten Technologietools durch europäische Alternativen zu ersetzen. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber den 50 Prozent des letzten Jahres.

Fazit: Analytics "made in the EU" setzt sich durch

Magdalena Pawlitko, Global Head of Sales bei Piwik PRO, kommentiert: "Sechs Jahre nach der Einführung der Datenschutzgrundverordnung finden Unternehmen immer mehr Wege, mit den Datenschutzbestimmungen erfolgreich zu arbeiten und sie nicht nur als Hindernis zu sehen. Darüber hinaus bestätigen viele Organisationen, dass die Konzentration auf den Datenschutz als Geschäftsvorteil angesehen werden kann und die Kundenerfahrung verbessert. Besonders bemerkenswert in diesem Jahr jedoch ist die Verlagerung hin zu europäischen Analytics-Anbietern. Im Gegensatz zu Big-Tech-Unternehmen, die sich auf Werbeeinnahmen konzentrieren, haben alternative Anbieter möglicherweise andere Geschäftsmodelle, bei denen die Privatsphäre der Nutzer und die Datensicherheit im Vordergrund stehen. Außerdem bieten sie praktikable Lösungen für Unternehmen, die ihre Daten nur ungern Tech-Giganten anvertrauen."

Pawlitko ergänzt: "Diese Verlagerung hin zu datenschutzorientierten Analyselösungen spiegelt einen breiteren Trend wider, bei dem Unternehmen Vertrauen und Reputation als Geschäftswert in den Vordergrund stellen. Sie erkennen dabei die Bedeutung ethischer Datenpraktiken für die Aufrechterhaltung von Kundentreue und Vertrauen."

Zur Methodik der Befragung

Der Report beruht auf den Antworten von 1800 Befragten aus 27 europäischen Ländern. Die Gruppe bestand aus Geschäftsführern und Marketingleitern mittelgroßer und großer Unternehmen. Die meisten Befragten kamen aus Dänemark, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Schweden, wobei jedes Land 16,7 % der Befragten stellte. Die Umfrage wurde im April 2024 mit der computergestützten Web-Interview-Methode (CAWI) durchgeführt.

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