Ostermarsch ins Bonner Frauenmuseum
26.03.2013
Kunst & Kultur
Wer am Ostersonntag das Bonner Frauenmuseum besucht, der erlebt gleich mehrere Vernissagen, die sich inhaltlich alle um ein Thema drehen.
Marianne Pitzen, die Museumsdirektorin, erläutert dieses ambitionierte, neueste Projekt: "Wir Frauen wollen in diesem Jahr ein Zeichen setzen: Gegen den Krieg, für den Frieden. Wir werden uns in Zukunft noch stärker vernetzen und gemeinsam ein klares "Nein" mit Mitteln der Kunst und der Museumsarbeit setzen. Kulturarbeit muss sich einmischen in Geschichtsaufarbeitung und in aktuelle politische Diskurse."
Gezeigt wird folgendes:
"Die Rotarmistinnen. MASCHA, NINA und KATJUSCHA. Frauen in der Roten Armee 1941-1945" eine Ausstellung aus dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst:
Um den Kriegseinsatz von mehr als 800.000 Frauen in der Roten Armee ranken sich Schreckbilder und Mythen. Den Deutschen galten sie als "Flintenweiber", als herausragende Beispiele bedrohlicher Entartung. Nach dem Krieg wurden der Beitrag und die Erfahrungen der weiblichen Soldaten der Roten Armee in der offiziellen wie gesellschaftlichen Erinnerung der Sowjetunion weitgehend tabuisiert. So ist über ihren Kriegseinsatz und ihren Alltag bis heute nur wenig bekannt geworden. Die Ausstellung thematisiert Mythen wie Schreckbilder und setzt ihnen die vielschichtige Realität entgegen.
"ZEICHEN ZEIGEN in Palästina und Israel, Herbst 2012":
Diese Ausstellung präsentiert Fotografien und Installationen von Gamma Thesa Terheyden und Texte von Dr. Annelise Butterweck, die 2012 während der "Operation Wolkensäule" in Palästina waren. Das hieß: "Krieg" im Gazastreifen und Angriffe in beiden Ländern. Die Ausstellung ist eine Dokumentation der Solidaritätsbekundungen, Demonstrationen und Wanderungen mit den dort lebenden palästinensischen und israelischen Menschen. Neben großformatigen Landschaftsfotografien, Panoramabildern und Porträts "Frauen werfen Schatten voraus" werden Informationen zur Historie, zum Land und zur aktuellen politischen Situation präsentiert. Besonderer Anziehungspunkt in der Ausstellung ist eine Installation mit der Steinskulptur "Mutter", die BesucherInnen zu einer Interaktion einlädt.
"Jenseits vom Leben. Jankiman":
Das biografische Projekt zeigt Arbeiten von Jankiman, einer jungen syrisch-kurdischen Künstlerin, die heute in Deutschland lebt. Sie präsentiert eine beeindruckende Serie von Grafiken und Gemälden, die syrische Tradition und Moderne gleichermaßen miteinander spielen lassen. Jankiman gestaltet im Frauenmuseum vier Räume: Kindheitszimmer, Grafik-Kabinett, Gemälde-Galerie und Vaterzimmer. Zu letzterem Zimmer sollte man wissen, dass ihr Vater nach seiner Flucht von Syrien nach Deutschland von einem 24-jährigen Neonazi erschossen wurde.
"Kunst im Brennpunkt. Eine palästinensisch-deutsche KunststudentInnen- und KünstlerInnenbegegnung":
Hier werden bereits erste Kunstwerke gezeigt. Das palästinensisch-deutsche Kunstprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrika Eller-Rüter (Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft) knüpft an ein Kunstsymposium an, das 2012 in Palästina stattfand. In Bonn werden die KünstlerInnen die hochaktuellen Fragen weiter verfolgen, ob Kunst eine transnationale Sprache ist, die keine Grenzen kennt, ob sie ein "unbesetztes" Gebiet ist, auf dem Völkerverständigung unmittelbar möglich sein kann und ein interkultureller Austausch entsteht. Ab April steht die erste Etage des Museums als "White Cube" für die Künstlerinnen und Künstler aus Palästina zur Verfügung. In einem dynamischen Ausstellungskonzept können BesucherInnen die KünstlerInnen bei der Entstehung ihrer Werke beobachten. Ihre "Arbeitszeiten" findet man auf den Homepages http://www.alanus.edu und http://www.frauenmuseum.de.
Weitere Informationen zu den Ausstellungen und den Begleitprogrammen unter: http://www.frauenmuseum.de
http://www.frauenmuseum.de
Frauenmuseum
Im Krausfeld 10 53111 Bonn
Pressekontakt
http://www.frauenmuseum.de
Frauenmuseum
Im Krausfeld 53111 Bonn
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