Wie lebten die Natchez-Indianer?
18.08.2020
Kunst & Kultur
Als einzigen Vertretern der einstmals blühenden Mississippi-Kulturen, gelang es den Natchez, bis ins 18. Jahrhundert zu überleben. Diese indigene Gruppe aus dem Südosten Nordamerikas ist im deutschsprachigen Raum bisher kaum bekannt. In "Die Natchez vom Unterlauf des Mississippi" gibt Karl-Hermann Hörner einen detaillierten Einblick in die Kultur und die Gesellschaftsstrukturen der Ureinwohner. Sein Buch ist im November 2019 in einer überarbeiteten Auflage im GRIN Verlag erschienen.
Beim Eintreffen der ersten Europäer am Mississippi im 16. Jahrhundert lebten die Natchez am Ostufer des Flusses. Die Aufzeichnungen der französischen Siedler bieten die besondere Gelegenheit, die politischen und sozialen Strukturen dieser Kultur nicht nur mit Hilfe archäologischen Materials, sondern auch anhand historischer Quellen zu studieren. Hörner fasst in "Die Natchez vom Unterlauf des Mississippi" die Ergebnisse jahrelanger Recherchen in einer klar verständlichen Sprache zusammen, damit auch interessierte Laien einen Zugang zu diesem Volk finden.
Wie sich Staaten bilden
Wie war die Gesellschaft der Natchez strukturiert? Wie gelang es ihnen als einziger der Mississippi-Kulturen, als Gemeinschaft bis ins 18. Jahrhundert zu überleben? Welche Rolle spielten Religion und Magie? Hörner leistet am Beispiel der Natchez einen Beitrag zur Systematik von Gesellschaftsstrukturen, die sich im Wandel befinden. Die historischen Quellen reichen nur bis 1732, da die Franzosen die Ureinwohner während kolonialer Auseinandersetzungen zerschlugen und vertrieben. Dennoch zeigt sich, dass ihre Gesellschaft nicht nur auf Verwandtschaftssystemen beruhte, sondern sich auf dem Weg zur Ausformung staatsähnlicher Gebilde befand. "Die Natchez vom Unterlauf des Mississippi" stellt somit exemplarisch vor, wie komplexe soziale und politische Strukturen entstehen können, die als Vorformen staatlicher Organisationsprinzipien gelten dürfen. Das Buch richtet sich insbesondere an Ethnologen und Historiker.
Über den Autor
Karl-Hermann Hörner ist Diplom-Soziologe, Ethnologe und Historiker. In seinem Studium legte er den Schwerpunkt auf nicht-industrielle Gesellschaften. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit den Natchez, weshalb er sich dazu entschlossen hat, die zahlreichen Erkenntnisse seiner Recherchen zu veröffentlichen. Mit seinem Buch will er deren Kultur für alle zugänglich machen, die indigene Gruppen erforschen oder sich speziell für die Natchez interessieren.
Weitere Informationen über die Natchez, auch über deren Schicksal nach der Vertreibung aus ihrem ursprünglichen Siedlungsgebiet, findet man auf der Website des Autors unter https://natchez.simplesite.com.
Das Buch ist im August 2020 im GRIN Verlag erschienen (ISBN 978-3-346-06295-6).
Direktlink zur Veröffentlichung: https://www.grin.com/document/505153/
Kostenlose Rezensionsexemplare sind direkt über den Verlag unter presse@grin.com zu beziehen.
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