Pressemitteilung von Saturdays for Children

Dietrich Bonhoeffer zum 80. Gedenktag seiner Ermordung im KZ Flossenbürg am 09. April 1945

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Der Versuch eines Nachrufs auf einen echten Heiligen - von Mark Bellinghaus-Raubal

Wie beginnt man einen Nachruf auf einen der wichtigsten Köpfe des Widerstands gegen Nazi-Deutschland und Adolf Hitler? Am besten ist es wohl, man atmet erst einmal tief durch und verinnerlicht sich, was sich am 09. April 2025 zum 80. Mal jährt: Die Ermordung eines Menschen, der bereits am 01.02.1933 über den Rundfunk versuchte die Bürger Deutschlands zu warnen. Vor einem Führer der sich "vergottet" - also Gott gleichstellt. Diese Sendung wurde damals sogar abgebrochen, weil Adolf Hitler sich gerade mal einen Tag in seinem Amt als Reichskanzler befand. Man stelle sich auch vor, wie mutig Dietrich Bonhoeffer war, und was dieser evangelische Pastor ausgehalten hat. Bis zu seiner brutalen Hinrichtung im Morgengrauen des 09. Aprils, 2025, im Konzentrationslager Flossenbürg.

Dietrich Bonhoeffer wusste ganz genau, dass er an jenem Morgen, mit nur 39 Jahren sterben würde. Und dennoch sagte er u.a.: "
„Sagen Sie ihm, sagte er, dass dies für mich das Ende, aber auch der Anfang ist."

Als ich im September 2023 zur Beerdigung von Queen Elizabeth II. von England, in London war, da stand ich vor Westminster Abbey, und da steht er, direkt über dem Eingang dieser historischen Kirche. Als Figur aus Stein gemeißelt und für die Ewigkeit, neben Heiligen und Würdenträger der Weltgeschichte.

Meine Verbindung zu diesem Helden geht über seinen direkten Verwandten, den Ex-Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Klaus von Dohnanyi , 96, und seine Ehefrau, die Lyrikerin Ulla Hahn, 79. Zufall oder nicht, wollte es so, dass ich inmitten dieses Ehepaares sitzen durfte. Bei meinem Besuch der Bayreuther Festspiele 2013, und das Ehepaar war auch zu Gast bei Bundeskanzlerin Angela Merkel, die im Waldhotel Stein schlief. Nach der Vorstellung von Wagners "Siegfried" traf ich Herrn Dohnanyi zum ersten Mal im Speisesaal des Hotels und ein paar Tage später, während einer weiteren Ring-Aufführung saß ich also genau zwischen dem direkten Verwandten von Dietrich Bonhoeffer.

Natürlich sprachen wir in Bayreuth während der Pause auch über das schlimme Schicksal seines Verwandten und erst jetzt, 12 Jahre nach diesem Treffen wird mir bewusst, wie bedeutend meine Treffen mit Herrn von Dohnanyi waren.

In stillem Gedenken erinnere ich hiermit an einen Helden des Widerstands, einen Ritter für das Gute. Am besten natürlich mit seinen eigenen berühmten Worten:

1. Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

2. Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.

3. Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.

4. Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.

5. Laß warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

6. Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so laß uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.

7. Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

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