Pressemitteilung von Hans-Jürgen Götz

GTÜ-Mängelreport belegt: Enormer Reparaturbedarf bei Pkw


Logistik & Transport

(Mynewsdesk) Knapp ein Viertel aller Autos fährt mit erheblichen Mängeln zur Hauptuntersuchung und erhält keine Prüfplakette · Zehn Millionen Pkw entsprechen nicht dem sicherheitstechnischen Standard im Straßenverkehr Zuerst die schlechte Nachricht: Die Zahl der erheblichen Mängel an Autos ist weiter gestiegen. Von 21,5 Prozent 2012 auf rund 24 Prozent im vergangenen Jahr. Damit fällt fast jeder vierte Pkw wegen schwerwiegender Sicherheitsmängel bei der amtlichen Hauptuntersuchung (HU) durch. Auf den Gesamtfahrzeugbestand von 43,9 Millionen Pkw hochgerechnet bedeutet dies, dass mehr als zehn Millionen Autos nicht dem geforderten sicherheitstechnischen Standard im Straßenverkehr entsprechen. Das ist das Ergebnis der jährlichen HU-Statistik, die die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH auf der AMI in Leipzig vorgestellt hat. Die gute Nachricht: Im Gegenzug ist die Zahl der von der GTÜ 2013 untersuchten Pkw mit geringen Mängeln auf 15,6 Prozent (Vorjahr 24,7) gesunken. Und die Mehrzahl der Autos, 60,5 Prozent (Vj. 53,8), absolvierte die amtliche Hauptuntersuchung bereits im ersten Anlauf ohne Beanstandung. Wichtig in diesem Zusammenhang: Die seit Mitte 2012 geltende neue Mängeleinstufung verändert das Ergebnis ein Stück weit. Aus sicherheitstechnischen Gründen werden einzelne Mängel bei der HU nun stärker bewertet und so ist mancher in der Vergangenheit geringe Mangel dies im Sinne der Verkehrssicherheit nun nicht mehr. Klare Reparaturvorgabe bei der HU Insgesamt bewertet die GTÜ die neue Mängeleinstufung nach zwei Jahren HU-Praxiserfahrung für den Autofahrer als nun klarer und transparenter, so die Stuttgarter Prüf- und Sachverständigenorganisation. „Ein Vorteil für die Autofahrer ist, dass die neue Einstufung eindeutige Vorgaben für erforderliche Reparaturen am Fahrzeug gibt“ unterstrich Robert Köstler, zuständiger Technischer Leiter der GTÜ, bei der Vorstellung der Mängelstatistik. Mit Blick auf die hohe Zahl schwerwiegender technischer Mängel lässt sich sagen, dass bei vielen Pkw ein enormer Reparaturbedarf besteht – besonders bei den älteren Fahrzeugen. Mehr als drei Millionen Autos unter der Lupe Bei den von der GTÜ im Rahmen der HU untersuchten über drei Millionen Pkw beanstandeten die Prüfingenieure besonders häufig die Beleuchtungs-, Brems- und Auspuffanlage sowie den Zustand der Reifen. Anteil der Einzelmängel von allen bei der HU festgestellten Mängeln Mängel-Spitzenreiter über alle Altersklassen hinweg ist mit 34,5 Prozent die Mängelgruppe „Beleuchtung und Elektrik“. Auf Platz zwei folgt „Bremsanlage“ mit 21,4 Prozent. Den dritten Platz belegen die Mängel an „Achsen, Räder, Reifen, Aufhängungen“ mit 17,8 Prozent. Auf Platz vier liegt „Umweltbelastung“ wie Motorabgase, Ölverlust, Lärmentwicklung etc. mit 14,9 Prozent und auf Platz fünf landen die Mängel an „Fahrgestell, Rahmen, Aufbau“ mir 11,3 Prozent. Pkw-Durchschnittsalter klettert auf 8,8 Jahre Das Durchschnittsalter aller in Deutschland zugelassener Pkw nimmt weiter zu und liegt aktuell bei 8,8 Jahren. Aufgrund des hohen Fahrzeugalters ist der Gesamtzustand der älteren Fahrzeuge häufig sehr schlecht. In der Altersgruppe über neun Jahre ist mehr als die Hälfte der Fahrzeuge mit Mängeln unterwegs. Fast jedes dritte Auto dieser Altersklasse weist gar erhebliche Mängel auf oder ist verkehrsunsicher. Besonders deutlich wird die Diskrepanz zwischen alten und neuen Fahrzeugen im Pkw-Mängelvergleich. Während die GTÜ-Prüfer bei Autos mit einem Alter bis zu drei Jahren an 100 Pkw rund 10 Mängel feststellten, spürten sie in der Altersgruppe über neun Jahre rund 100 Mängel auf. Regelmäßige Wartung reduziert Mängel „Vor dem Hintergrund der aktuellen Mängelzahlen appelliert die GTÜ an alle Autofahrer, den Service regelmäßig in einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen und fällige Reparaturen nicht unnötig aufzuschieben. Denn verkehrssicherheitsrelevante Fahrzeugmängel lassen sich nur so wirksam reduzieren“, betonte der zuständige Technische Leiter der GTÜ, Robert Köstler. Stuttgart/Leipzig, den 30. Mai 2014
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