Neue Seidenstraße: UTLC ERA schickt ersten Zug aus China über Schiene und See nach Deutschland
13.11.2019
Logistik & Transport
(Sassnitz/Berlin, 13 November)
Am gestrigen Dienstag erreichte ein Schiff mit den ersten 41 Containers des Testzuges aus China den Ostseehafen Mukran. Von dort rollen die Containerwaggons mit Konsum- und Industriegütern weiter nach Hamburg. Ein zweiter "Pilot Train" brachte 48 Container in den Rügener Hafen, die weiter über Russland nach China transportiert werden. Das Besondere an dem Transport: Der Zug, der Anfang November im zentralchinesischen Xi'an gestartet war, ist der erste, der jemals mit einem einheitlichen CIM/SMGS-Frachtbrief zusammengestellt wurde, obwohl er multimodal unterwegs war. Auf der Schiene ging es bis zum russischen Baltysk im Gebiet Kaliningrad, danach überquerten die Waggons auf der Fähre die Ostsee bis zum Rügener Hafen Mukran.
Mit der Teilstrecke über die Ostsee erhält die chinesische Initiative der Neuen Seidenstraße einen neuen Korridor von Kaliningrad (früher Königsberg) direkt nach Deutschland, neben dem bereits bestehenden über Weißrussland/Polen (Brest/Malaschewitschi). Betrieben wird die neue Bahnverbindung nach Baltysk vom multinationalen Eisenbahnunternehmen UTLC ERA, das den kompletten Tür-zu-Tür-Transportservice auf der Breitspurbahn 1520 mm verantwortet.
Mit der erstmaligen Verwendung des einheitlichen CIM/SMGS-Frachtbriefs im multimodalen transkontinentalen Transportverkehr auf See und Schiene geht UTLC ERA einen neuen Weg, verkürzt die Transitzeit und erhöht das Transportvolumen auf der Neuen Seidenstraße. Somit wird der CIM/SMGS- Frachtbrief erstmals nicht nur für zwei international unterschiedliche Rechtssysteme, sondern auch für zwei Transportarten angewendet. Die neue multimodale Verbindung zielt auf die Entwicklung der Strategie von UTLC ERA für Ausbau der langfristigen Beziehungen zu europäischen Transport- und Logistikunternehmen und auf die weitere Entwicklung der Bahnlogistik auf dem Eurasischen Korridor.
Der Hafen Baltysk im russisch-polnischen Grenzgebiet Kaliningrad ist durch Short-Sea-Verkehre mit dem gesamten Ostseeraum verbunden. Daher kann der multimodale Korridor Kaliningrad-Mukran zu einer guten Ergänzung für die traditionellen Routen über die Ländergrenzen von Weißrussland und Polen werden. So erklärt Alexey Grom, CEO von UTLC ERA: "Die ersten Lieferungen über diesen kurzen Seeweg zeigen bereits ein sehr hohes Potenzial. Der Erfolg der neuen Verbindung hängt aber vom Grad der Integration und der Interaktion aller Verkehrsteilnehmer ab. Wir freuen uns daher auf die weitere Entwicklung unseres Gemeinschaftsprojekts und die baldige Eröffnung des Linienverkehrs".
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