Vom Maschinenbauer zum Prozessoptimierer
14.12.2018
Maschinenbau
Am 30. Oktober hat Georg im Werk Kreuztal die "Tech Fair" veranstaltet, an der über 150 Kunden aus aller Welt teilgenommen haben. Die zentralen Themen waren die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Produktionsprozesse der Kunden.
Mit Vorführungen an mehreren Maschinen - unter anderem an einer CBN-Schleifmaschine für Walzen in der Stahl- und Aluminiumindustrie - hat das Unternehmen gezeigt, dass es auch in Bezug auf Digitalisierung und "Industrie 4.0" bestens aufgestellt ist.
Bei der ganztägigen Veranstaltung am Firmensitz in Kreuztal hörten die Besucher nicht nur Vorträge über neue Technologien; in zwei Werkshallen konnten sie sich an mehreren Maschinen live davon überzeugen, in welch hohem Maße Georg digitale Technik bereits in seine Anlagen integriert hat und an welchen Zukunftstechnologien derzeit gearbeitet wird.
Da Themen wie "Digitale Transformation", "Automatisierungstechnik", "Vorbeugende Wartung", "Condition Monitoring" oder "autonome Transportsysteme" alle Kunden gleichermaßen interessieren, waren zum ersten Mal alle drei Geschäftsbereiche - "Bandanlagen", "Werkzeugmaschinen" und "Trafoanlagen" - gemeinsam Gastgeber.
An mehreren Anlagen zeigte Georg, wie hohe Automatisierungsgrade und die Vernetzung von Einzelaggregaten innerhalb von Produktionslinien und mit übergeordneten Systemen Produktionsabläufe optimieren.
Am Beispiel einer Schleifmaschine für Walzen in der Aluminium- und Stahlindustrie zeigten die Mitarbeiter maschinenintegrierte Mess- und Prüfsysteme für Bearbeitungszentren, die durch das Schleifen, Prüfen und Messen in derselben Aufspannung Prozesszeiten drastisch reduzieren. Außerdem erläuterten sie Systeme für die vorausschauende Wartung, die mit Prognosealgorithmen die Planbarkeit der Wartung erhöht.
Mit der Analyse von Maschinendaten (Big Data und Künstliche Intelligenz) reduzieren die Georg-Produkte Wartungsintervalle und mit aktuellen Kommunikationstechnologien unterstützen Spezialisten von Kreuztal ihre Kunden in aller Welt "live".
Für Mark Georg, den Geschäftsführenden Gesellschafter, ist die Digitalisierung mehr als ein Modetrend: "Als Familienunternehmen denken wir langfristig und haben schon vor Jahren entschieden, die Chancen der digitalen Transformation früh und konsequent zu nutzen. Obwohl wir noch bei Weitem nicht am Ziel sind, produzieren unsere Kunden mit unseren vernetzten Systemen, aufwändiger Datenanalyse und weltumspannender Kommunikation schon heute effizienter und sichern sich damit langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit."
Wie weit Georg die Digitalisierung schon umgesetzt hat, zeigten Vorführungen an mehreren Maschinen:
-Komplexe Algorithmen werten große Mengen von Maschinendaten aus und leiten daraus Empfehlungen für die optimale Betriebsweise und die Vorbeugende Wartung ab.
-Mit dem "Connected Service" haben Mitarbeiter in Kreuztal direkten Zugang zu Maschinen überall auf der Welt und unterstützen Kunden bei deren Arbeit mit Chatfunktionen, während ihre Ansprechpartner vor Ort mit ihren Tablets Live-Videos von der aktuellen Situation an der Anlage senden.
-Über die Georg-App kann der Kunde jederzeit den Produktions- und Produktivitätsstatus seiner Maschine nachverfolgen.
-Handling-Roboter stapeln vollautomatisch Bleche für Transformatoren, bei denen es auf höchste Präzision und hohen Materialdurchsatz ankommt.
-Autonom fahrende Transportplattformen für Lasten bis 120 t orientieren sich mit Laserscannern in ihrer Umgebung, sie benötigen weder Schienen noch im Boden verlegte Drähte.
In den letzten Jahren ist Georg auf dem Weg vom reinen Maschinenbauer zum digitalen Unternehmen weit vorangeschritten.
Dabei hat es die meisten Innovationen aus eigener Kraft realisiert. Auch die Kooperation mit der Universität Siegen, der RWTH Aachen, dem Fraunhofer Institut sowie anderen Partnerunternehmen ist zukunftweisend. So diskutierten Experten unterschiedlicher Fachrichtungen im Georg-Denkwerk, dessen Konzept seit 2015 besteht, über die Herausforderungen der Zukunft sowie über mögliche Zukunftstechnologien und neue Geschäftsmodelle.
In der sich anschließenden Podiumsdiskussion mit Teilnehmern aus der Stahlindustrie sah Mark Georg besonders in der Organisationsentwicklung seines hoch diversifizierten Unternehmens gute erste Erfolge: "Neben den enormen Chancen unserer neuen Technologien sind wir in den letzten Jahren auch darin gut vorangekommen, Strukturen und Prozesse in unserem Unternehmen sowie insbesondere unsere Art des Zusammenarbeitens flexibel an den dynamischen gesellschaftlichen und technologischen Wandel anzupassen."
Die Tech Fair bot einen weiteren Blick über den Tellerrand: Dr. Eric Klemp, der Leiter des voestalpine Additive Manufacturing Center GmbH, zeigte Chancen und Grenzen einer weiteren Zukunftstechnologie auf, die zurzeit im Maschinenbau intensiv diskutiert wird: Die Additive Fertigung wird in Kürze die Herstellung komplex geformter Werkstücke revolutionieren.
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Heinrich Georg GmbH Maschinenfabrik
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