Leser der Schwäbischen Zeitung zeigen hohe Spendenbereitschaft für Flüchtlinge weltweit
06.02.2018
Medien & Kommunikation
Stuttgart, 2. Februar - Menschen nach der Flucht helfen und Fluchtursachen bekämpfen - für dieses Ziel haben die Leser der Schwäbischen Zeitung großzügig gespendet: Genau 427.173,33 Euro erzielte das Medienhaus mit seiner Weihnachtsspendenaktion "Helfen bringt Freude" 2017. Gemeinsam mit dem Caritasverband Rottenburg-Stuttgart hatte die Schwäbische Zeitung zur Spende aufgerufen. Der Erlös fließt je zur Hälfte in Flüchtlingscamps im Nordirak und in 68 lokale Initiativen im Verbreitungsgebiet der Zeitung, die Projekte in aller Welt unterstützen. Außerdem werden 14 Projekte der Caritas im Verbreitungsgebiet der Zeitung unterstützt, die Flüchtlingen Perspektiven in ihrer neuen Heimat bieten. Am Freitag überreichte der Chefredakteur der Schwäbischen Zeitung, Hendrik Groth, den symbolischen Spendenscheck an den Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst.
"Mein Dank gilt der Schwäbischen Zeitung und allen Spendern, die mit dieser Aktion ein kraftvolles Zeugnis mitmenschlicher Solidarität setzen", sagte Bischof Fürst bei der Scheckübergabe. Menschen zu helfen, damit sie in ihrer angestammten Heimat bleiben können, sei konkret gelebte Nächstenliebe und trage zu einem Leben in Würde bei. "Wer dafür bei uns verzichtet und spendet, hat das verstanden." Auch Pfarrer Oliver Merkelbach, Caritasdirektor der Diözese Rottenburg-Stuttgart, bedankte sich für das überwältigende Spendenergebnis und das Engagement der Schwäbischen Zeitung. "Das ist ein Bekenntnis zum Helfen-Wollen. Die Leserinnen und Leser haben ein Zeichen der Solidarität mit Menschen gesetzt, die nach der Flucht neue Perspektiven brauchen. Sie verbessern auch die Lebensbedingungen vieler Menschen, damit sich diese erst gar nicht auf die Flucht begeben", so Merkelbach.
Bereits im Vorjahr stand das Motto "Fluchtursachen bekämpfen" bei der Weihnachtsspendenaktion im Mittelpunkt, für die die Schwäbische Zeitung und der Diözesancaritasverband Rottenburg-Stuttgart zusammengearbeitet haben. Mit diesem Geld wurden im Flüchtlingscamp Mam Rashan in Irakisch-Kurdistan Wohncontainer für Menschen angeschafft, die vor der Terrormiliz IS fliehen konnten. Außerdem wurden ein Jugendzentrum, eine Ladenstraße mit Basaren und ein Fußball-platz gebaut.
In diesem Jahr sollen in Mam Rashan und im benachbarten Camp Sheikhan weitere Ladenlokale und Gewächshäuser aufgebaut werden. "Weiter wollen wir einen Spielplatz bauen", blickt Groth voraus: "Viele der Kinder in den Camps haben schlimme Erfahrungen als Kindersoldaten gemacht und können beim Spielen hoffentlich wieder verloren gegangenes Vertrauen aufbauen." Schließlich sollen Psychotherapeuten angestellt werden, die Flüchtlingen mit traumatischen Belastungsstörungen professionelle Hilfe geben können.
Auch die unterstützten lokalen Initiativen im Verbreitungsgebiet der Schwäbischen Zeitung tragen dazu bei, dass sich Menschen in ihrer Heimat Perspektiven aufbauen. So versuchen Ellwanger Missionare, Notleidende in abgelegenen Gebieten im Südsudan mit lebenswichtigen Gütern zu versorgen. Der Eine-Welt-Kreis der katholischen Liebfrauengemeinde Mengen (Landkreis Sigmaringen) unterstützt seit dem vergangenen Jahr eine Berufsschule in Uganda, um jungen Menschen in Ostafrika eine Zukunftsperspektive zu geben. Der Verein "Piela" aus Ochsenhausen (Landkreis Biberach) verkauft Mangos aus Burkina Faso zu fairen Preisen an Schulen in Oberschwaben. Mit den Spenden werden Schulen und Bildungseinrichtungen vor Ort unterstützt.
Auch Geflüchtete in Deutschland werden mit den Spendengeldern unterstützt, etwa in dem Upcycling-Projekt "Buntgut" der Caritasregion Schwarzwald-Alb-Donau. Hier finden bis zu zehn Frauen mit Fluchtgeschichte die Gelegenheit, beim Angebot "Sprache und Nähen" Deutsch zu lernen, ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen und die Näherei zu erlernen.
In diesem Jahr soll die Zusammenarbeit zwischen Diözesancaritasverband und Medienhaus fortgesetzt werden, die 2013 begann. 2013 und 2014 standen Projekte, die Kinderarmut bekämpfen, im Mittelpunkt der Arbeit. 2015 stellte die Schwäbische Zeitung die Hospizarbeit vor. Insgesamt spendeten die Leser bisher mehr als 1,4 Millionen Euro.
Bildquelle: Jochen Wiedemann
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