IPI verwaltet neuen Fonds zur Unterstützung des investigativen Journalismus in der EU
21.03.2018
Medien & Kommunikation
Hamburg, den 20.03.2017
Das International Press Institute (IPI), Partnerverband des DPV Deutscher Presse Verband und die bdfj Bundesvereinigung der Fachjournalisten, und das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) haben gemeinsam einen Fonds in Höhe von 450.000 Euro zur Unterstützung des grenzüberschreitenden, investigativen Journalismus in der Europäischen Union aufgelegt. Der Fonds Investigativer Journalismus für Europa (#IJ4EU) soll die Zusammenarbeit zwischen Journalisten und Nachrichtenredaktionen in der Europäischen Union fördern und stärken, die im öffentlichen Interesse und von grenzüberschreitender Bedeutung sind. Er zielt darauf ab, Untersuchungen zu unterstützen, die die Überwachungsfunktion der Medien widerspiegeln und die Öffentlichkeit dabei unterstützen, die Verantwortlichen für ihr Handeln und ihre Verpflichtungen zur Rechenschaft zu ziehen. Damit soll ein Beitrag zur
Nachhaltigkeit von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der EU geleistet werden.
"Der investigative Journalismus, der in einer funktionierenden Demokratie einen unverzichtbaren Dienst leistet, steht in der EU unter Druck", meint Barbara Trionfi, Exekutivdirektorin des IPI. "Die Bereitstellung von finanzieller Unterstützung fur Investigativprojekte trägt dazu bei, dass Informationen über Themen wie Korruption, Finanzkriminalität, Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden in die Öffentlichkeit gelangen." Sie fügte hinzu: "Da solche Ermittlungen heutzutage selten auf einen einzelnen Staat beschränkt sind, ist es für Teams von Journalisten von entscheidender Bedeutung, über Grenzen hinweg an Themen zu arbeiten. Wir sind stolz darauf, dass der #IJ4EU eine Gelegenheit dazu bieten wird."
2018 können grenzübergreifende Teams aus Investigativjournalisten und/oder Medien aus mindestens zwei EU-Ländern Zuschüsse bis zu einem Höchstbetrag von 50.000 Euro beantragen, um Untersuchungen zu einem Thema von grenzüberschreitender Relevanz und von öffentlichem Interesse durchzuführen. Vorgeschlagene Projekte müssen darauf abzielen, neue Informationen aufzudecken. Bereits bestehende oder neu für ein #IJ4EU-Projekt gebildete Investigativgruppen können sich gleichfalls bewerben. Bereits laufende, aber unvollständige Ermittlungen ermöglichen es ebenfalls, Mittel für die Veröffentlichung einer Reportage zu beantragen. Besonders ermutigt werden sollen Teams von Journalisten beziehungsweise Medien, die auf lokaler Ebene außerhalb der Hauptstädte oder in Ländern arbeiten, in denen investigativer Journalismus besonders bedroht ist.
Das Programm plant alle Plattformen zu finanzieren, einschließlich Print, Rundfunk, Onlinemedien, Dokumentarfilm und Multi-Plattform-Storytelling.
Um förderfähig zu sein, müssen die vorgeschlagenen Projekte darauf abzielen, bis spätestens 31. Dezember 2018 in mindestens zwei EU-Ländern von angesehenen Nachrichtenagenturen oder Plattformen veröffentlicht (und in veröffentlichbarer Form verfügbar) zu sein.
Bewerbungsschluss ist der 3. Mai 2018, an dem auch der weltweite Tag der Pressefreiheit stattfindet. Bewerbungen müssen in englischer Sprache eingereicht werden. Antragsteller müssen eine detaillierte Projektbeschreibung, Informationen zum Untersuchungsteam, einen Forschungs- und Veröffentlichungsplan, ein Budget und eine Risikobewertung vorlegen. Eine unabhängige Jury wird die zu finanzierenden Projekte auswählen und mit allen erfolgreichen Bewerbern bis zum 15. Juni 2018 Verträge abschließen.
Alle Informationen zum Fonds und zu den Teilnahmebedingungen sind unter http://www.ij4eu.net zu finden.
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