Anzahl und Häufigkeit der Hautkrebsfälle im Nordosten gestiegen aber nur jeder Fünfte nutzt das Screening
15.09.2017
Medizin, Gesundheit & Wellness
Zwischen 2008 und 2015 stieg zudem der Anteil der an Hautkrebs erkrankten AOK Nordost-Versicherten ab 35 Jahren um fast die Hälfte, von 2,0 auf 2,9 Prozent. Das teilt das Gesundheitswissenschaftliche Institut Nordost (GeWINO) der AOK Nordost anlässlich des Europäischen "Tages des Hellen Hautkrebses" am 13. September mit. Obwohl in 2015 fast ein Drittel aller Hautkrebsneuerkrankungen im Rahmen des Vorsorge-Screenings entdeckt wurden, nahm 2014/2015 nur jeder fünfte Versicherte dieses Angebot in Anspruch.
Die umgangssprachlich "heller" oder "weißer" Hautkrebs genannten sonstigen bösartigen Neubildungen der Haut machen das Gros der Hautkrebsdiagnosen aus und treten etwa 6,5 Mal häufiger auf als das bösartige Melanom. Im Jahr 2015 litten 86 Prozent der an Hautkrebs erkrankten Versicherten an hellem Hautkrebs.
Regional ist der stärkste Anstieg der Hautkrebsprävalenz seit 2008 bei den über 35-Jährigen mit 65 Prozent in Brandenburg zu verzeichnen. Im Küstenbereich Mecklenburg-Vorpommerns und in den Städten Rostock und Schwerin ist das Hautkrebsrisiko bei den AOK Nordost-Versicherten jedoch insgesamt am höchsten. In Berlin, im Elbe-Elster-Kreis und im Landkreis Oberspreewald-Lausitz hingegen ist es deutlich geringer. Landesweit sind in Mecklenburg-Vorpommern 3,5 Prozent und in Brandenburg 3,2 Prozent der über 35-Jährigen an Hautkrebs erkrankt, während der Anteil in Berlin bei lediglich 2,3 Prozent liegt. Zwar ist der Anteil unter den jüngeren Versicherten zwischen 35 und 54 Jahren mit 0,4 Prozent noch relativ gering, aber auch in diesen Altersklassen steigt die Häufigkeit der Hautkrebsfälle. "Hautkrebs wird damit auch zunehmend zu einem Risiko für Jüngere", warnt Dr. Jan Breitkreuz vom GeWINO.
"Die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken ist unter anderem vom Hauttypus abhängig, steigt jedoch auch mit der lebenslangen UV-Licht-Belastung - respektive mit dem Lebensalter an", erläutert Breitkreuz. Die geringere Hautkrebsrate in Berlin führt das GeWINO neben der jüngeren Altersstruktur der Versicherten auch auf den vergleichsweise hohen Anteil von Einwohnern mit Migrationshintergrund und deren häufig weniger UV-empfindliche Hauttypen zurück. "Die durch Reflektionen des Wassers besonders hohe UV-Strahlung in den Küsten- und Seengebieten kombiniert mit dem dortigen Freizeitverhalten trägt offenbar zu den vielen Hautkrebsfällen in Mecklenburg-Vorpommern bei", so Breitkreuz.
Hautkrebs entwickelt sich meist über Jahre. Je früher er erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Jeder gesetzlich Versicherte ab dem 35. Lebensjahr hat deshalb alle zwei Jahre Anspruch auf das kostenlose Hautkrebsscreening. "Leider hat unsere Analyse gezeigt, dass Versicherte ab dem 55. Lebensjahr das Hautkrebsscreening nur sporadisch in Anspruch nehmen, obwohl sie zur Hochrisikogruppe für Hautkrebs gehören", resümiert Breitkreuz.
Seit Einführung des Hautkrebsscreenings als Versichertenleistung im Jahr 2008 hat sich der Anteil der AOK Nordost-Versicherten, die diese Möglichkeit in Anspruch nehmen, nordostweit auf knapp zwölf Prozent jährlich gesteigert. Seit drei Jahren stagniert die Inanspruchnahme jedoch. Im Vergleich zu Brandenburg und Berlin nehmen die Versicherten in Mecklenburg-Vorpommern das Hautkrebsscreening besonders zögerlich wahr.
Die AOK Nordost bietet ihren Versicherten nicht nur die Möglichkeit des kostenfreien Hautkrebsscreenings, sondern mit der sun&air-APP auch technische Unterstützung für den bewussten Umgang mit der Sonne.
Das GeWINO-Spotlight Hautkrebs- und Hautkrebsscreening kann unter http://www.gewino.de kostenlos heruntergeladen werden.
GeWINO - Gesundheitswissenschaftliches Institut Nordost
Herr Prof. Dr.-Ing. Thomas P. Zahn
Wilhelmstraße 1
10963 Berlin
Deutschland
fon ..: 01520-8604784
fax ..: 0800 265080-22160
web ..: http://www.gewino.de
email : sven-david.mueller@nordost.aok.de
Pressekontakt
GeWINO - Gesundheitswissenschaftliches Institut Nordost
Herr Prof. Dr.-Ing. Thomas P Zahn
Wilhelmstraße 1
10963 Berlin
fon ..: 01520-8604784
web ..: http://www.gewino.de
email : tp_gewino@nordost.aok.de
Diese Pressemitteilung wurde über Connektar veröffentlicht.
Für den Inhalt der Pressemeldung/News ist allein der Verfasser verantwortlich. Newsfenster.de distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Weitere Artikel von Herr Prof. Dr.-Ing. Thomas P Zahn
30.01.2018 | Herr Prof. Dr.-Ing. Thomas P Zahn
Ärzte diagnostizieren im Nordosten immer häufiger Essstörungen
Ärzte diagnostizieren im Nordosten immer häufiger Essstörungen
25.09.2017 | Herr Prof. Dr.-Ing. Thomas P Zahn
GeWINO gibt ersten Kinderreport Nordost heraus
GeWINO gibt ersten Kinderreport Nordost heraus
16.08.2017 | Herr Prof. Dr.-Ing. Thomas P Zahn
Weniger Antibiotikaverordnungen im Nordosten: Ärzte verordnen Kindern und Jugendlichen deutlich weniger
Weniger Antibiotikaverordnungen im Nordosten: Ärzte verordnen Kindern und Jugendlichen deutlich weniger
16.08.2017 | Herr Prof. Dr.-Ing. Thomas P Zahn
Die Zahl der Tagespflegeangebote steigt, wird aber noch zu selten genutzt
Die Zahl der Tagespflegeangebote steigt, wird aber noch zu selten genutzt
04.04.2017 | Herr Prof. Dr.-Ing. Thomas P Zahn
GeWINO: Zweiter Pflegereport Nordost erschienen
GeWINO: Zweiter Pflegereport Nordost erschienen
Weitere Artikel in dieser Kategorie
26.11.2024 | Klinikum Lippe GmbH
Klinikum Lippe: Zertifiziertes Vorhofflimmer-Zentrum bietet Spitzenversorgung bei Volkskrankheit
Klinikum Lippe: Zertifiziertes Vorhofflimmer-Zentrum bietet Spitzenversorgung bei Volkskrankheit
26.11.2024 | Anyala Holistic Fitness
Tai Chi oder Qi Gong - welcher Weg passt zu Dir?
Tai Chi oder Qi Gong - welcher Weg passt zu Dir?
26.11.2024 | myHOL.shop
DA BIST DU WIEDER!
DA BIST DU WIEDER!
26.11.2024 | ARAG SE
Früherkennung rettet Leben: Krebsrisiko effektiv senken
Früherkennung rettet Leben: Krebsrisiko effektiv senken
26.11.2024 | Klinikum Lippe GmbH
Klinikum Lippe: Zertifiziertes Vorhofflimmer-Zentrum bietet Spitzenversorgung bei Volkskrankheit
Klinikum Lippe: Zertifiziertes Vorhofflimmer-Zentrum bietet Spitzenversorgung bei Volkskrankheit